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Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 13:06
von Dilettant
Liebe Mitstreiter und Gesinnungsgenossen,

es kam mir ein Märklin ELEX Kasten 503 ins Haus.
Ziemlich vollständig aber auch furchtbar repariert mit Kreppklebeband.
K1600_20231001_153351.JPG
K1600_20231001_153317.JPG
K1600_20231001_161758.JPG
Jetzt zur Frage: Wie groß ist der original Märklin Hufeisenmagnet?
Es befanden sich 3 Stück im Kasten, wobei der Mittlere sicherlich kein Märklin Teil ist.
K1600_20231004_124530.JPG
Der große Magnet passt in kein Gefach des ELEX-Kasten, der Kleine erscheint mir etwas zu klein?
Die "Brücken" zum Schonen der Magnetkraft fehlten.

Viele Grüße
Friedemann

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 13:23
von Georg
Hallo Friedemann,

die Seite 62 des 1956er Gesamtkatalogs zeigt den Inhalt der Elex-Kästen.
Ich vermute aufgrund dieser Abbildung, dass es der kleine Hufeisenmagnet ist.
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ma1956-s62.jpg

Und hier das Katalogbild des 1953er Gesamtkatalogs, das auch zeigt, wie Dein Kasten eingeräumt war. Auf diesem Bild erscheint mir der Magnet größer zu sein. Du musst jetzt einfach die Magnete neben die Platten legen und vergleichen.
ma1953-s64.jpg

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 16:28
von Dilettant
Hallo Georg,

herzlichen Dank, in der Tat scheint der kleine Hufeisenmagnet der Richtige zu sein.
Wobei die Katalogabbildungen keine exakten Fotos, sondern speziell produzierte Grafiken sind und somit die Größenverhältnisse
keinen allzu großen Aussagewert haben.

Viele Grüße

Friedemann

PS: Vielleicht hat ein Leser einen ELEX-Kasten in seiner Sammlung und könnte mal den Hufeisenmagnet vermessen?

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 16:44
von Dilettant
Hier jetzt mal Bilder vom ELEX 503 ohne Kreppband.
Das Ablösen ging relativ gut mit der Heissluftpistole.
Die Klebereste liessen sich mit Verdünner abreiben.
Der Hufeisenmagnet liegt ob seiner Winzigkeit schon recht verloren in seinem Fach.
K1600_20231004_163442.JPG
K1600_20231004_163518.JPG
Viele Grüße

Friedemann

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 17:57
von Georg
Dilettant hat geschrieben: 04.10.2023 16:28 PS: Vielleicht hat ein Leser einen ELEX-Kasten in seiner Sammlung und könnte mal den Hufeisenmagnet vermessen?
Hallo Friedemann,

wenn ich am Rechner sitze und Antworten schreibe, ist ein Zugriff auf eine Seite einer digitalisierten Anleitung einfacher als im Regal zu suchen und den passenden Kasten hervorzuziehen, ohne zuviel Chaos zu erzeugen.
Inzwischen habe ich in einem Elex-Kasten nachgeschaut: es ist der kleine Hufeisenmagnet.

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 04.10.2023 18:08
von Dilettant
Hallo Georg,

nochmals danke.
Im Übrigen einer der Gründe, weshalb ich meine große Sammlung abgestoßen habe:
Das Hantieren der Baukästen wurde mir zusehend mühsamer und sie nur noch digital anzuschauen, obwohl sie real existierten, hat mich auch nicht zufrieden gestellt.

Viele Grüße

Friedemann

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 05.10.2023 23:11
von wdh
Guten Abend Friedemann,

ein schöner Kasten, gut hergerichtet!
Ich finde vor allem das sehr informative Anleitungsheft vorbildlich 8-) . Fast ein Lehrbuch über die Grundlagen der Elektrotechnik, wunderbar.
Der Kasten 503 war leider in den 1950ern fast unerschwinglich. Und die, die damals einen solchen ELEX-Kasten von ihren wohlhabenden Eltern geschenkt bekamen, konnten meist wenig damit anfangen. So werden immer mal wieder erstaunlich gut erhaltene und kaum bespielte ELEX-Kästen angeboten :-) .
Meine Empfehlung: Den Motor, der im Original nur ein mäßiges Drehmoment entwickelt, lässt sich durch zwei Maßnahmen verbessern:
1) Jeweils ein Flachstück zur Verbesserung der Lager anschrauben.
2) Jeweils ein (schwarzes) 7-Loch Flachband zur Verstärkung des Magnetflusses auf die Feldbügel schrauben.
Mit Gleichspannung läuft der Motor übrigens wesentlich besser.

Beste Grüße von
Wulf-Dieter

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 01:26
von Norbert
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Hallo Friedemann und ELEX-Kenner,

auf Deine Anfrage hin habe ich mir heute den einzigen ELEX-Kasten in meinem Besitz, einen 503er erstmals näher angeschaut.

Gemäß Anleitungsheft mit dem Druckvermerk TO 0437 r ist er wohl aus den späten 1930er Jahren, was durch die zwei Stellringe aus Alu bestätigt wird.

Dieser Kasten enthält gleich drei Hufeisenmagnete gleicher Bauart und Färbung mit den Maßen (vom Scheitel bis zu den Enden) von

- 92 mm (mit Anker 98 mm)

- 69 mm (ohne Anker)

- 52 mm (ohne Anker)

Davon kommt nur der erstgenannte als Original in Betracht, denn der paßt genau in das Fach neben der Grundplatte, allerdings nur mit hochkant gestelltem Anker. Diese Feststellung wird auch durch das Bild zur Anleitung 2 auf Seite 8 der Anleitung bestätigt:
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MEA_1937-04_#597-008.jpg
Der Hufeisenmagnet No. 554 ist etwa gleich lang wie ein 7er Lochband mit 88 mm.

Ob dieser Hufeisenmagnet über die Jahre gleich geblieben ist, kann ich leider nicht beantworten.

Zur heutigen Anfage eines Schrauberfreundes bzgl. des Teils No. 548, Widerstandsdraht 0,35 mm Ø:

Dieser Draht fehlt in meinem Kasten, es gibt lediglich ein kleines Pappstück (50 mm x 25 mm) mit zwei Drahtwindungen:

- No. 547 Widerstandsdraht, 0,15 mm Ø

- No. 549 Lackdraht, 0,15 mm Ø
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Drähte # 547&549.jpg
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Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals einen solchen Draht No. 548 gesehen zu haben, der nach meiner oberflächlichen Durchsicht des Anleitungsheftes nur bei Anleitung 113 auf Seite 86 benötigt wird.:
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MEA_1937-04_#597-086.jpg
Wo der Draht No. 548 verwendet wird, ist aus der Beschreibung leider nicht ersichtlich, möglicherweise dient er nur als Meßobjekt (ich lasse mich gerne aufklären).

Für ein Bild dieses Drahtes No. 548 bei Auslieferung des Kastens wäre ich dankbar.

Gruß
Norbert
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Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 16:22
von Dilettant
Hallo Norbert,

die ELEX Baukästen scheinen seinerzeit ein beliebtes "Auffangbecken" für Teile aus anderen elektrischen Experimentierkästen gewesen zu sein.
Leider ist in meinem Kasten auch keine Spur vom Widerstandsdraht No.548.
Dafür ein Draht, der ähnlich einer Feder um das Bauteil No.539, Isolierrohr gewickelt ist und den ich in der Stückliste nicht gefunden habe.
Der Durchmesser mit ca. 0,35 mm käme hin.
K1600_20231006_161633.JPG
Viele Grüße

Friedemann

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 16:28
von Dilettant
wdh hat geschrieben: 05.10.2023 23:11 Guten Abend Friedemann,

ein schöner Kasten, gut hergerichtet!
Ich finde vor allem das sehr informative Anleitungsheft vorbildlich 8-) . Fast ein Lehrbuch über die Grundlagen der Elektrotechnik, wunderbar.
Der Kasten 503 war leider in den 1950ern fast unerschwinglich. Und die, die damals einen solchen ELEX-Kasten von ihren wohlhabenden Eltern geschenkt bekamen, konnten meist wenig damit anfangen. So werden immer mal wieder erstaunlich gut erhaltene und kaum bespielte ELEX-Kästen angeboten :-) .
Meine Empfehlung: Den Motor, der im Original nur ein mäßiges Drehmoment entwickelt, lässt sich durch zwei Maßnahmen verbessern:
1) Jeweils ein Flachstück zur Verbesserung der Lager anschrauben.
2) Jeweils ein (schwarzes) 7-Loch Flachband zur Verstärkung des Magnetflusses auf die Feldbügel schrauben.
Mit Gleichspannung läuft der Motor übrigens wesentlich besser.

Beste Grüße von
Wulf-Dieter
Hallo Wulf-Dieter,

danke für das Lob, ja, mir gefällt der Kasten auch gut jetzt, nachdem das Kreppklebeband entfernt ist, die Fremdteile aussortiert und die Bauteile wieder so ungefähr am richtigen Platz liegen.
Der ELEX-Kasten, meiner ist von 1949, kostete damals 70,-DM, eine irre Summe so kurz nach dem Krieg.
Ich besaß Keinen damals.
Danke auch für die Tipps mit dem "Frisieren" des ELEX-Motors, werde ich gelegentlich mal ausprobieren.

Viele Grüße

Friedemann

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 16:33
von Georg
Hallo Norbert,
ich hatte im letzten Jahr eine größerer Sammlung erworben, die unter anderem eine moderne Plastikbox enthielt mit Elex-Teilen.
Da war die selbe Pappe mit den beiden Stempeln 547 und 549 und jeweils etwas Draht dabei. Wie auf Deinem Bild "Drähte", jedoch etwas blasseres Gelb. Auch in einem Nachkriegs-Elex (Fragment?) ist kein weiterer Draht dabei, wenn man von dem Lackdraht auf der Papprolle absieht.

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 17:52
von vaute
Wenn ich mich in die um ELEX-Drähte erweiterte Diskussion einschalten darf, gibt es ja leider keine bildliche Zuordnung und eben nur die Aufzählung der Teile-Nummern 547 bis 550, z.B. im ELEX-Handbuch 501 - 503, Seite 141
Elex-Drähte.jpg
Durch Messen mit Mikrometer der div. Drahtdicken habe ich da mal eine Zuordnung der verschiedenen in meinem ELEX 503 vorhandenen Drähte versucht:
100_4635.JPG
Weiß es jemand besser?
Gruß vaute

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 06.10.2023 20:32
von dieselrauch
Hallo Norbert,
Norbert hat geschrieben: 06.10.2023 01:26
Wo der Draht No. 548 verwendet wird, ist aus der Beschreibung leider nicht ersichtlich, möglicherweise dient er nur als Meßobjekt (ich lasse mich gerne aufklären).

Es sieht so aus, als würde der Draht 548 zur Herstellung des Schiebewiderstandes B gebraucht. Damit kann man die Brücke abgleichen und den Wert an der Skala ablesen.

Das würde auch der von Friedemann gezeigten Anwendung entsprechen.

Allerdings sieht der von vaute gezeigte Draht 548 sehr nach Kupferlackdraht und nicht nach Widerstandsdraht aus. Kupfer leitet zu gut für einen Widerstandsdraht.

Viele Grüße
Ingo

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 07.10.2023 15:11
von vaute
Nachtrag und Richtigstellung zu Draht Nr. 548:
Bei nochmaliger Nachschau in meinem ELEX 503 fand ich auch noch das Isolierrohr eng umwickelt mit Blankdraht der Stärke 0,35 mm.
Damit wird zweierlei klar
- das von mir vorher gezeigte Papprohr mit Draht unter Nr. 548 (an den Enden mit Anschlussklemmen) muss eine andere Artikelnr. haben;
- das Anwendungsbeispiel im ELEX-Buch 501 - 503, Seite 86 definiert es nämlich
Anwendung #548.JPG
100_4636.JPG
Gruß vaute

Re: Frage zu Märklin ELEX Hufeisenmagnet

Verfasst: 07.10.2023 23:43
von Norbert
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Lieber Vaute,

so einen gleichmäßig gewickelten und mit engen Windungsenden versehenen ELEX-Drahtwiderstand habe ich zeitlebens noch nie gesehen.
Offenbar besitzt Friedemann eine etwas verunglückte Ausführung dieses Bauteils.
Bleibt nur noch die Frage zu beantworten: wie wurde dieser Widerstandsdraht ausgeliefert?

Das Papprohr mit den Anschlußklemmen am Ende hat die Nr. 550 und heißt aus unerfindlichen Gründen Lackdraht, 0,40 mm Ø mit Ösen.

Nochmals zurück zum Widerstandsdraht Nr. 548:

Unter der Annahme, daß es sich um damals üblichen Konstantan-Draht handelt, läßt sich der Widerstandswert in Ω wie folgt bestimmen:

Der spezifische Widerstand von Konstantan beträgt 0,5 Ω • mm2 / m

Dividiert man den spezifischen Widerstand durch den Drahtquerschnitt in mm2, dann erhält man den Widerstandswert für einen Draht von 1 m Länge. Der Durchmesser d des Drahtes beträgt 0,35 mm, sein Querschnitt q beträgt also

q = 0,25 • d • d • π = 0,25 • 0,35 mm • 0,35 mm • π = 0,0962 mm2

Das ergibt dann einen Widerstand pro Meter Rm = 0,5 / 0,0962 Ω/m ≈ 5,2 Ω/m

Gemäß der Anleitung soll die aufzuwickelnde Drahtlänge 1,5 m betragen, was einen Gesamtwiderstand des Drahtes von
1,5 m • 5,2 Ω/m = 7,8 Ω ergibt.
Bei den eng gewickelten Drahtenden berühren sich die Windungen, schließen sich also kurz.
Bei der Annahme, daß die Enden 10% der Drahtlänge erfordern, hat der nutzbare Teil des Drahtwiderstandes einen Wert von etwa 7 Ω.

Gruß
Norbert
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