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Hallo Daniel,
Hat denn niemand einen solchen Trafo zum verkaufen in OVP?
anscheinend nicht, Sammler trennen sich i.d.R. nur ungern von ihrem Besitz.
Aber danke, daß Du danach gefragt hast, denn das erinnerte mich an den Kauf eines solchen Trafos vor neun Jahren:
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2014-05-22 Märklin Vorkriegs-Trafo 13474 B k-.jpg
eBay-Kauf Mai 2014: Märklin Trafo 13474 B mit Beleuchtungskörper #1303 für EUR 38.
Den konnte ich Dir leider nicht anbieten, denn:
- es ist kein Originalkarton dabei,
- im Schalt- und Anschlußfeld des Trafos wurde ein roter Schaltknopf eingebaut.
Den könnte ich doch als zeitlich passendes Gerät für meine Achterbahn verwenden, dachte ich.
Um zu überprüfen, ob das Netzkabel noch in Ordnung ist, habe ich das Gehäuse geöffnet und dabei folgendes entdeckt:
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Aus dem Gehäuse entnommener Trafo mit dem Schaltfeld aus Isoliermaterial.
Ich war einigermaßen entsetzt: zwar war das Netzkabel zugfest auf dem Schaltfeld befestigt, aber der Anschluß der dünnen Primärwicklung erfolgte über eine frei am Netzkabel hängende Porzellan-Lüsterklemme.
Das Netzkabel war nicht mehr zu gebrauchen, denn die Isolierung der Adern war total brüchig geworden.
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Zum Anschluß der Primärwicklung an das Netzkabel wurde eine Lüsterklemme auf eine Klemmbacke für die Trafobleche geschraubt. Die dünnen Wicklungsenden werden von den darüber angeordneten dickeren, mit Aderendhülsen versehenen Adern des Netzkabels festgeklemmt. So kann der dünne Wicklungsdraht nicht durch die Klemmschrauben beschädigt werden.
Die zweite Klemme wurde durch eine Lötverbindung ersetzt und die Verbindungsstelle durch Schrumpfschlauch geschützt.
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Der Einbau des Trafos in das Gehäuse stellte sich wegen der sehr beengten Platzverhältnisse als ein Geduldspiel heraus.
Nach wie vor wird das Netzkabel mit einer Schelle am Schaltfeld befestigt. Zusätzlich wurde der Schutzleiter zur Klemmschraube für die Trafobleche geführt. Die Verbindung mit dem Trafogehäuse erfolgt über die Befestigungsschrauben zum Bodenblech und von dort über weitere Schrauben zum Blechgehäuse.
Weil bereits einige der originalen M 2,8 Schrauben durch andere Typen ersetzt worden waren, habe ich alle, bis auf die zwei Schrauben an der Kabelschelle, durch M 3 Schrauben ersetzt. Dazu mußten die zugehörigen Gewinde mit einem M 3 Gewindebohrer neu geschnitten werden.
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Das ist der nun ertüchtigte Trafo, der unbedenklich am Netz betrieben werden kann.
Gruß
Norbert
Nachtrag:
Hier die Sekundär-Leerlaufspannungen an den Anschlüssen:
- B (Bahn): 0 V | 13 V | 15 V | 19 V | 22.5 V | 26 V je nach Stellung des Schalthebels
- B (Bahn): 39 V bei Schalthebel auf 0 V und gedrücktem Schaltknopf; vermutlich nachgerüstete Schaltspannung für Fahrtrichtungsrelais
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Man bedenke, daß der Trafo für die damalige Netzspannung 220 V ausgelegt ist. Infolge der heutigen Netzspannung von 230 V sind die Ausgangsspannungen rund 5% höher als bei Anschluß an 220 V.
Mit zunehmender Belastung sinken die Ausgangsspannungen. Um wieviel, müßte durch entsprechende Messungen festgestellt werden. Als Schätzwert kann man bei einer maximalen Leistungsentnahme von 40 W ca. 20% Spannungsverlust annehmen.
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