Frage zu MECCANO-Zahnrädern

Alles rund um den "UR-Kasten" Meccano
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Hans-Gerd Germany
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Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#1941

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo in die Runde,

kürzlich wollte ich eine bestimmte Differenzial-Bauweise ausprobieren und bräuchte dazu idealerweise ein 50Z-Zahnrad mit einer 6er-Teilung der umlaufenden Bohrungen - also 6 Löcher im Abstand von 1/2 Zoll von der zentralen Bohrung.

Lochscheiben mit einer solchen Teilung gibt es, habe bei den gängigen Händlern aber kein entsprechendes Zahnrad gefunden.
Gibt bzw. gab es solche Zahnräder tatsächlich nicht?

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Norbert Germany
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Re: Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#1942

Beitrag von Norbert »

-
Hallo Hans-Gerd,

auch mir sind Zahnräder mit 6-er Lochbild unbekannt.

Als Ausweg könnte man eine Zahnscheibe selbst mit den gewünschten Bohrungen versehen. Das sollte auch ohne Teilapparat möglich sein, indem man ein 6er Lochscheibenrad als Schablone benutzt.

Im Falle von 50Z wäre das ein Meccano Zahnrad Nr. 27 und das Lochscheibenrad Nr. 24b (= Metallus Nr. 4010-37) oder besser noch ein Pack Lochscheiben (ohne Buchse) Nr. 24c als Führung für den Bohrer.

Bei anderen Zähnezahlen fallen mir als Rohlinge nur die Messingzahnräder Modul 0,7 von Mädler ein:
https://www.maedler.de/product/1643/161 ... t-modul-07

Gruß
Norbert
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Hans-Gerd Germany
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Re: Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#1943

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert,

vielen Dank für die Antwort.

Dann werde ich wohl ein Zahnrad Nr. 27 entsprechend bohren - ein paar Lochscheiben 24c habe ich noch.
Ist letztendlich ja kein Problem, hätte aber tatsächlich erwartet, dass sowas verfügbar ist.

Gruß
Hans-Gerd
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Oft benutze ich Anleitung von einem anderen System.
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Re: Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#1946

Beitrag von URS »

Bei Srokys gibt es ein 52 Zahnrad siehe Pdf.
Gruss
Urs
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Hans-Gerd Germany
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Re: Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#2029

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert, Urs,

um das Thema nochmal aufzugreifen:

In Bebra konnte ich Zahnräder mit nur 2 umlaufenden Bohrungen erwerben und habe diese nun mit einer 6er-Teilung versehen.

6er-Teilung.jpg

War auch ohne Bohrschablone ganz einfach:
Die Abstände zwischen 2 benachbarten Bohrungen betragen ja alle 1/2 Zoll und dieses Lochbild lässt sich mit einer Schieblehre gut anreißen.
Mit 2mm-Bohrungen anfangen und vor jeder nächst größeren Bohrung messen und ggfs. mit der Nadelfeile nachziehen.
Wie man das eben so zurechtpfuscht, wenn man keine Präzisionsmaschinen hat :-)
Die neuen Bohrungen habe ich erstmal auf 4,1mm belassen, um nicht unnötig Spiel zu produzieren.

Leider haben diese Zahnräder nur 56 anstatt 57 Zähne - ob sie mit 19Z ordentlich funktionieren, wird sich zeigen.
Ansonsten halt mit einem 20Z-Ritzel.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Norbert Germany
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Re: Frage zu MECCANO-Zahnrädern

#2032

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Hans-Gerd,

hat doch gut geklappt, was willst Du mehr?

Lt. NZMeccano wurden die 56Z Zahnräder #27a 1912 eingeführt und bis 1921 beibehalten (http://www.nzmeccano.com/27.php).
Es sind genau diese Zahnräder mit den zwei Bohrungen.

1912 hatte das kleine Ritzel #26, eingeführt 1902, noch 20 Zähne (http://www.nzmeccano.com/25.php). Damit ergibt die Paarung 20Z + 56Z eine Zahnsumme von 76 = 2 x 38, die bei einem pitch von 38 dpi genau 1", also 2 Loch Achsabstand erfordert.

Vermutlich änderte Meccano das Ritzel #26 vor 1914 auf 19Z, denn nach Übernahme der Berliner Filiale zunächst durch das Deutsche Reich und 1917 durch Märklin wurden immer nur Ritzel #26 mit 19 Zähnen verkauft.

Da das 56Z Zahnrad #27a in keinem der Baukasten #0 - #6 enthalten war, konnten etwaige Unstimmigkeiten nur denjenigen auffallen, die ein Zahnrad #27a woher auch immer besaßen. Etwa 1921 änderte Meccano #27 in 57Z, womit die Zahnsumme mit #26 wieder 76 betrug.

Auch bei Märklin war das Zahnrad #27a in keinem der Standard-Baukasten enthalten. Erstmalig taucht dieses Zahnrad in der Preisliste M170 vom 1.5.1927 mit 56 Zähnen auf und wird dann Bestandteil der Maschinen- und Brückenbaukasten #105/1 und #105/2.

Möglicherweise hat Märklin ein frühes Meccano Exemplar von #27a als Muster genommen. In der Praxis fällt diese Diskrepanz der ohnehin großzügigen Toleranzen wegen kaum auf. Indes änderte Märklin 1932 stillschweigend die Zähnezahl von #27a auf den korrekten Wert 57.

Wegen der geringen Verbreitung des 56Z Rads, ist es ein gesuchtes Bauteil für Sammler. Für den Praktiker zählt eher, daß sich in Kombination mit dem 57Z Rad interessande Übersetzungen realisieren lassen.

Gruß
Norbert
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