Bluetooth-Audio-Adapter

Hier könnt Ihr den klassischen Small-Talk halten
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Hans-Gerd Germany
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Bluetooth-Audio-Adapter

#4558

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

für eine alte Stereoanlage suche ich einen geeigneten Bluetooth-Audio-Adapter, um Musik drahtlos vom PC übertragen zu können.
Bislang mache ich sowas mit einer kleinen Klangbox, aber die hat halt eine begrenzte Leistung und kann nur Mono.

Der Adapter sollte Stereo-fähig sein und eine möglichst gute Klangqualität bieten. Das Netz ist zwar voll mit Angeboten, aber wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual.
Kennt sich evtl. jemand damit aus und könnte etwas empfehlen?

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Georg Germany
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4559

Beitrag von Georg »

Hallo Hans-Gerd,

mein Sohn hat mir mal einen Google Cast für Audio geschenkt, der mein Smartphone mit der Stereoanlage verbindet.
(Ich habe auch einen Google Chromecast für den TV.)
Dadurch kann ich Spotify über die Stereoanlage hören. Ist ganz praktisch, da das länger als eine CD läuft, und erst recht länger als eine LP.
Für Datenparanoiker hat es den Nachteil, dass man sich Gugl ins Haus holt.

Das Ganze funktionierte einwandfrei, bis die "moderne" Stereoanlage den Weg alles Irdischen ging und ich meine >40 Jahre alte Braun Atelier - Anlage reaktivierte. Dort klingt die Musik aus dem Smartphone etwas dumpf. CD etc ist super. Möglicherweise nutze ich den falschen Eingang am Verstärker oder es geht eben nicht mit so alten HiFi-Raritäten.
Das ist letztendlich nicht weiter schlimm, da ich Musik gerne in einer nicht-mehrfamilienhaustauglichen Lautstärke höre und daher bevorzugt mit Kopfhörer (In-ear und Over-the-ear, mit Noise Cancelling) genieße.
Tipp des Staubsaugerbeauftragten im Haushalt: Noise Cancelling ist ein absolutes Muss - das macht das Staubsaugen erträglich. :)))
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Hans-Gerd Germany
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4563

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Georg,

danke für den Hinweis - im Gegensatz zu uns bist Du anscheinend geradezu modernst ausgestattet :-)

Ich möchte so einen Adapter für den Hobbyraum und im Sommer für die überdachte Terrasse - da ist eine 10m lange Strippe manchmal etwas lästig.

Beide Verstärker sind übrigens > 50 Jahre alt.
Den einen habe ich in der Lehre selbst gebaut (für Insider: 40W-Edwin-Verstärker) und der andere ist ein alter Kenwood-Receiver. Beide Geräte habe ich in den letzten Jahren überarbeitet und funktionieren einwandfrei.

Schade, dass wir so weit auseinander wohnen - ich hätte die größte Lust, Deinen Braun mal durchzumessen :-)

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Georg Germany
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4566

Beitrag von Georg »

Hans-Gerd hat geschrieben: 01.03.2024 18:43
Schade, dass wir so weit auseinander wohnen - ich hätte die größte Lust, Deinen Braun mal durchzumessen :-)
Hallo Hans-Gerd,

Du brauchst nicht zum Messen zu kommen. Es sind vier Kästen (A1, T1, C1 und CD3) mit jeweils 445 x 70 x 375 (B x H x T in mm). :))) :))) :))) :))) :)))
Der CD3 war damals echter Luxus und ich gönnte ihn mir von meinem ersten selbstverdienten Geld bei einem Händler im OEZ in München.

Ich weiß natürlich, was Du messen möchtest. Aber damit kann ich nicht dienen. Stromzeugs ist nicht meines.
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4582

Beitrag von märklin_fan »

Mein Sohn hat mir auch mal einen Google AudioCast geschenkt der mein Spotify von meinem iPhone mit meiner Bose-Anlage verbindet. Das funktionierte wunderbar, bis es auf einmal nicht mehr klappte.
Leider habe ich das Teil bisher nicht mehr in Betrieb nehmen können.
Im Moment läuft in Frankfurt noch eine Ausstellung zum Chefdesigner der Firma Braun, Dieter Rams. Die werde ich mir unbedingt noch ansehen.
In meiner Zeit als Fernsehtechniker Ende der 60er Jahre habe zwar Braun Anlagen repariert, aber leisten konnte ich sie mir damals nicht.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4583

Beitrag von märklin_fan »

Lieber Georg,
gut dass du dein AudioCast erwähnt hast. Ich hab es mir gerade noch mal vorgenommen und siehe da, es klappt wieder.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4586

Beitrag von Südbadener »

Hallo Hans-Gerd,

Ich habe mir dieses Gerät gekauft und bin damit absolut zufrieden:
https://www.amazon.de/gp/product/B07BQY ... UTF8&psc=1

Für eine gute Klangqualität ist wichtig, dass es den aptX HD-Standard kann, (Erklärung siehe hier: https://hifi.de/ratgeber/bluetooth-sbc-aac-aptx-40695). Der PC muss das natürlich auch können, bei heutigen Geräten ist das aber in der Regel der Fall. "Gewöhnliche" Bluetooth-Übertragung klingt dagegen eher bescheiden.

Grüße
Kurt
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Hans-Gerd Germany
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4588

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Kurt,

vielen Dank für die Info! Mit etwas technischem Hintergrund wird die Wahl doch deutlich einfacher.

In erster Linie möchte ich Unterhaltungs- und Tanzmusik mittelprächtiger Qualität (mp3, 256kbps) an einen Verstärker senden und über Lautsprecher wiedergeben. Ich denke, für diesen Zweck muss es nicht das Hochwertigste sein.
Im Prinzip wär unser Wonderboom dafür ausreichend, leider hat er aber keinen Audio-Ausgang.

Wenn es etwas besser klingen soll, dann verwende ich andere Formate und eine Kabelverbindung oder lege eine CD ein.
Auch unsere Kopfhörer hängen allesamt noch an der Strippe.

Ansonsten hören wir zu Hause eher wenig Musik und wenn, dann meist als Hintergrund-Berieselung. Deswegen haben wir auch keine modernen Geräte. Lohnt sich nicht - wir sind viel unterwegs und Musik hören können wir immer noch, wenn wir irgendwann zu Hause bleiben müssen :-)

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Bluetooth-Audio-Adapter

#4595

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

nach längerer Suche habe ich einen Bluetooth-Empfänger (BT-Empfänger) gefunden, der für meine Anwendung geeignet erscheint.

Es ist wohl ein chinesisches Produkt mit der Bezeichnung SONRU, hat Bluetooth 5.0, soll Hi-Fi-fähig sein, als Akku-Laufzeit werden 15 Stunden genannt, hat durchweg gute Bewertungen und kostet bei Amazon 20 Euro.
Dieses Teil habe ich kürzlich bekommen und inzwischen eingehend untersucht.


Konnektivität

Die Verbindung mit dem MacBook Pro (2015) funktionierte auf Anhieb einwandfrei, aber diesbezüglich hätte ich auch nichts anderes erwartet.


Reichweite

Mein "Äpfelchen" hat noch Bluetooth 4.2 und dafür wird in Innenräumen allgemein eine Reichweite von >10m angegeben.
In meinem Fall funktioniert die Verbindung auch noch über 2 Etagen diagonal durch das Haus störungsfrei - das hätte ich wiederum eher nicht erwartet.


Klang

Beim direkten Vergleich zwischen einer Kabelverbindung und drahtloser Übertragung vom PC zum Verstärker konnte ich bei Lautsprecher-Wiedergabe spezieller Audio-Dateien erstmal keinen Unterschied heraushören.
Wie es mit Kopfhörer ist, weiß ich nicht, aber das ist auch nicht die vorgesehene Anwendung.


Jedenfalls hat mich dieser BT-Empfänger neugierig gemacht und dazu animiert, im Rahmen meiner häuslichen Möglichkeiten ein paar einfache Messungen durchzuführen.
Wer misst, misst manchmal zwar Mist, aber wenn man es nicht allzu verkehrt macht, dann lügen Messwerte i. A. nicht :-)
Wer sich für den folgenden technischen Kram nicht interessiert, der kann ggfs. runter zum "Fazit" scrollen.


Frequenzgang (Übertragungsbereich)

Hierzu habe ich mit dem Programm Tone Generator von NCH insgesamt 21 Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenzen generiert und mit maximaler Sample Rate (192kHz) als wav-Dateien gespeichert.
Anschließend habe ich die Amplitude dieser Signale mit dem Programm Audacity auf -3dB unter Vollaussteuerung normalisiert (ca. 70%), um nicht evtl. in die Übersteuerung zu geraten.

Die Audio-Ausgänge von PC und BT-Empfänger wurden mit 10kOhm-Widerständen beschaltet, um den Eingangswiderstand eines angeschlossenen Verstärkers zu simulieren. Die Spannungen an diesen Widerständen wurden mit einem Oszilloskop gemessen und für jede Frequenz in ein logarithmisches Verhältnis zur Spannung bei 1kHz Bezugsfrequenz gesetzt - ein in der Audiotechnik übliches Verfahren.

Dargestellt wurde nur ein Stereo-Kanal, da der andere identisch ist.


Das obere Diagramm in folgender Abbildung zeigt den Frequenzgang der kabelgebundenen Übertragung.
Zwischen 20 Hz und 10kHz verläuft er demnach nahezu linear.
Ein nennenswerter Abfall beginnt bei etwa 10kHz und erreicht bei 16kHz (oberste Grenze für mp3-Dateien) knapp -2,6dB (ca. 74%).
Bei 20kHz beträgt die Spannung nur noch etwa die Hälfte (ca. -6 dB) des Wertes bei 1kHz.
Dieser steile Abfall lässt vermuten, dass zur Einhaltung der Funkschutzbestimmungen ein EMV-Filter höherer Ordnung im Audio-Ausgang liegt, um eine Aussendung der intern erzeugten Hochfrequenz über das angeschlossene Kabel zu vermeiden.

Die üblicherweise angegebene 3dB-Grenzfrequenz (ca. 70% Abfall) wird bei etwa 16,6kHz erreicht.
Wenn man bedenkt, dass bereits die alte Hi-Fi-Norm DIN 45500 aus den 1960er Jahren z. B. für "Kombinationen und Anlagen" einen minimalen Übertragungsbereich zwischen 40Hz und 16kHz bei einer Toleranzbreite von +/-1,5dB gefordert hat, dann ist eine (obere) Grenzfrequenz von 16,6kHz ein eher ernüchterndes Ergebnis.

Das untere Diagramm zeigt den Frequenzgang der drahtlosen Übertragung.
Bei den niedrigen Frequenzen tritt eine leichte Absenkung auf, die auf aus Platzgründen etwas zu klein geratene Koppelkondensatoren zurückzuführen sein dürfte. Dieser geringe Abfall ist aber nicht "kriegsentscheidend".
Ansonsten ist der Frequenzgang praktisch identisch zur Kabelverbindung und daraus folgt, dass er hauptsächlich vom PC vorgegeben wird. Eine Einschränkung des oberen Frequenzbereiches durch den BT-Empfänger ist nicht erkennbar.

Frequenzgang_SONRU.jpg

Linearität (Klirrfaktor)

Ein Klirrfaktor-Messgerät habe ich leider nicht und für eine halbwegs seriöse Berechnung des Klirrfaktors aus dem Frequenzspektrum fehlt mir ebenfalls das Equipment.
Da Verzerrungen (Klirrfaktor) von Nichtlinearitäten verursacht werden habe ich stattdessen versucht, die Linearität der kabelgebundenen und der drahtlosen Übertragung mit Hilfe eines dreieckförmigen Signals zu vergleichen. Das Testsignal war hierbei eine 1kHz-Dreieckfunktion, deren Amplitude ebenfalls 3dB unterhalb der Vollaussteuerung lag.

Links in der folgenden Abbildung ist die Linearität der kabelgebundenen Übertragung dargestellt.
Das Signal verläuft weitgehend linear, zeigt aber an den Spitzen eine leichte Verformung. Da die Verformung auch bei kleineren Amplituden auftritt ist anzunehmen, dass sie vom EMV-Filter verursacht wird.

Rechts ist die Linearität der drahtlosen Verbindung dargestellt.
Auch hier ist zumindest visuell kein Unterschied zur Kabelverbindung feststellbar, sodass man davon ausgehen kann, dass der BT-Empfänger auch nicht nennenswert zum Gesamt-Klirrfaktor beiträgt.

Linearitaet.jpg

Fazit

Dieser einfache Vergleich zeigt, dass die hier gemessenen Eigenschaften von kabelgebundener und drahtloser Übertragung einer Audio-Datei vom PC zum Verstärker im Rahmen der Ablesegenauigkeit praktisch identisch sind und daraus folgt, dass der BT-Empfänger allenfalls marginal zu einer Reduzierung der Audio-Qualität beiträgt.

Der "Schwachpunkt" ist - sofern man überhaupt von einem Schwachpunkt reden kann - im vorliegenden Fall eindeutig die Signalquelle in Form des PCs und mit dieser Eigenschaft wird mein "Äpfelchen" auch nicht allein sein.
Andererseits ist die Frage erlaubt, ob ein Computer unbedingt die Qualität eines High-End-Audio-Gerätes aufweisen muss?
Wie auch immer - "Hi-Fi" im Sinne der alten DIN 45500 wird immerhin fast eingehalten.

Weitere Eigenschaften (Fremdspannungsabstand, Übersprechen usw.) habe ich nicht untersucht und auch auf Messungen mit einer (niedrigen) Kopfhörer-Impedanz habe ich vorerst verzichtet. Ungeachtet dessen kann man im vorliegenden Fall getrost davon ausgehen, dass der getestete BT-Empfänger deutlich "Hi-Fi-fähiger" ist, als mein "Äpfelchen".
In einer solchen Kombination würde ich diesen SONRU-BT-Empfänger uneingeschränkt weiterempfehlen.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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