MÄRKLINEUM

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vaute Germany
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MÄRKLINEUM

#933

Beitrag von vaute »

Das Märklineum ist am Freitag, 18.6.2021, (in aller Stille) eröffnet worden und man kann sich darin umschauen per



Dies als Hinweis gedacht für Leser, die es von anderer Seite evtl. noch nicht erfahren haben. Und ein bisschen auch in eigener Sache: das bei 2:58 Min. zu sehende Wiener Riesenrad ist meine Dauerleihgabe. Es läuft übrigens auch im Dauerlauf. Wie und warum erklärt die nachstehende Beschreibung:

Dauerlaufantrieb Modell „Wiener Riesenrad“
Riesenrad fertiges Modell.jpg
Abb. 1: Märklin Modell „Wiener Riesenrad“ (Bild entnommen der Märklin Bauanleitung 10821)
...
Dieses Modell wurde als Großbaukasten 10821 von Märklin 1996 angeboten.
Abmessungen in cm L 132 x T 72 x H 136.
Das Modell ist vom Antrieb her für Dauerlauf ausgelegt, daher wurde ein 220-Volt-Kurzschlussläufer als Motor gewählt (ein Ausschlachtungsteil aus einem Plattenspieler).
Da diese Art Motoren sehr schnell laufen, war ein Untersetzungsgetriebe vonnöten. Unter den limitierten Platzverhältnissen (L 7 x B 5 x H 6 Loch messender Innenraum) sind sowohl ein Untersetzungsgetriebe, als auch das eigentliche Getriebe für die Bewegung des Riesenrades nebst einer Funktion „Fahrtunterbrechung“ untergebracht (notabene: alles gedacht für unbeaufsichtigten Ausstellungsbetrieb). Die Pause deshalb, weil die imaginären Passagiere einer Riesenradfahrt ja irgendwann auch mal wieder aus den Gondeln aussteigen müssen. Also braucht es bei laufendem Motor einen intermittierenden Antrieb des Riesenrades.
Die Abbildungen erläutern den Antrieb.
...
Abb. 2.JPG
Motor
...
1 . Untersetzungsgetriebe
Abb. 3.JPG
Untersetzungsgetriebe auf engstem Raum
...
In der Kiste „Aufheben-für-eine-evtl.-spätere-Verwendung“ fanden sich dann auch mehrere Zahnräder und ein Miniritzel zur Konstruktion dieses Reduziergetriebes: Zunächst ein 90-Zähne-Rad, dessen Modul dem Ritzel auf der Motorwelle entspricht. Dieses aus einer Zeitschaltuhr stammende Teil wurde zu einem Wechselrad umgebaut, indem in den auf Abb. 3 gut erkennbaren Flansch des 90-z-Rades ein 11-Zähne-Ritzel (zufälligerweise) mit Märklin Modul eingedrückt und verlötet wurde. Es kämmt ein weiteres 43-z-Wechselrad, dessen 15-z-Seite wiederum mit einem Märklin Zahnrad 50 Zähne # 10450 kämmt, befestigt auf der Hauptantriebswelle (untere Welle).
...
Abb. 4.JPG
Ansicht von unten auf die Hauptantriebswelle (untere Welle) – am rechten Bildrand die Halterung für das Wechselrad 43-z/15-z – davor das z-förmig in den Getriebeturm ragende Ende des Exzenterhebels
...
2. Hauptgetriebe zur Bewegung des Rades
Wie schon beschrieben läuft der Motor dauernd und bewegt über das Untersetzungsgetriebe die untere Welle, auf der je ein Meccano Helical Gear # 211a und Pinion 19-z # 26a befestigt sind. Sie ist einerseits Kraftquelle für den Riesenradantrieb, daneben aber auch für einen sehr langsam laufenden Exzenter. Bevor näher auf den Exzenter eingegangen wird, sei vorher der komplette Aufbau des Hauptgetriebes erklärt.
...
a) Kraftübertragung
...
Abb. 5.JPG
untere, mittlere und obere Welle
...
Durch ein auf der mittleren Welle frei laufendes 19-z-Langritzel (Eigenbau aus 2 x Meccano # 26a), das ein weiteres Langritzel (Eigenbau aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p) auf der oberen Welle kämmt, wird die Kraft an den eigentlichen Riesenradantrieb übertragen: Bei Einrasten entweder auf der rechten Seite in die Märklin Klauenkupplung oder auf der linken Seite bei Eingriff des Langritzels in ein Stokys Kronrad # Z062 wird die Welle mit den Schubrollen bewegt. Natürlich einmal rechts-, einmal linksherum laufend (aber das wird der Museumsbetrachter nicht beanstanden).
...
b) Exzenter
...
Zur Erzeugung der oben beschriebenen Horizontalbewegung – und dies möglichst sehr langsam – dient der Exzenter (angetrieben über Helicalritzel, siehe Abb. 4 und 5).
Er ist zwischen den Türmen horizontal montiert. Mittels Märklin Schieberöse # 11712 wird ein Hebel hin-/her bewegt, dessen Drehpunkt im gegenüberliegenden Turm liegt und mit seinem z-förmig gebogenen Ende in den „Getriebeturm“ ragt (siehe Abb. 4).
...
Abb. 6a.JPG
Märklin Großes Rad 15 cm # 11015 riemengetrieben, in inneren Lochkreis durch Märklin Schieberöse # 11712 geführt und angelenkter Exzenterhebel
...
Abb. 6b.JPG
hoch untersetzter Riemenantrieb des Exzenters – Drehpunkt des Exzenterhebels
...
In das Hebelende („Finger“) ist eine sehr starke Spiralfeder montiert, die auf einer Achse den Ausrückgabelhalter hin und her bewegt (dieses hier zweckentfremdete Märklin Teil # 10512 ist eigentlich ein Lenkachsenschenkel aus dem Themen-Baukaten Lastkraftwagen 1085).
Die Ausrückgabel – geschoben von der erwähnten starken Feder – führt jenes erwähnte Eigenbauteil aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p auf der oberen Welle hin und her.
...
Abb. 7.JPG
Gesamtansicht Motor – Untersetzungsgetriebe – Rad- und Exzenterantrieb – auf einer starr montierten Welle wird der „Finger“ mit Ausrückgabel vom Exzenterhebel hin- und herbewegt
...
Durch den recht langsam laufenden Exzenter dauert der Verschubweg des „Fingers“ mit Ausrückgabel von links nach rechts und von rechts nach links jeweils mehrere Minuten. Das sind dann die „Aussteigepausen“ für die Passagiere der Gondeln.
...
3. Bewegungsintervall des Rades
Den Erklärungen des Kapitels 2. entsprechend bewegt sich das Riesenrad intervallmäßig
- rechts herum drehend 7 Min.
- Fahrtunterbrechung 6 Min.
- links herum drehend 11,5 Min.
- Fahrtunterbrechung 3 Min.

erneut

- rechts herum drehend 7 Min.
- usf.

Gruß vaute
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Georg Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#941

Beitrag von Georg »

Anmerkung:
Der Nachbau des Riesenrads wurde in Schrauber&Sammler Nr. 16, Herbst 2020 beschrieben.
Siehe: www.nzmeccano.com/image-153582

Zu dem Video: Zu Zeiten von "Eisenbahnromantik" war der Sprecher Hagen von Ortloff noch etwas dynamischer drauf und hatte eine bessere (professionelle) Kameraführung. Die Stimme von v.Ortloff in dem Video ist zum Einschlafen. Am Besten ist es den Ton abzudrehen, man wird schläfrig dabei.
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Georg Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#1034

Beitrag von Georg »

Ich war am Freitag an einem der letzten Urlaubstage im Märklin-Museum „Märklineum“ in Göppingen.

Ich hatte zwar als Kind und Jugendlicher auch eine Märklin HO-Eisenbahn (jetzt verpackt), bin aber als Metallbaukastenfreund hingefahren, der auch Interesse an altem Spielzeug hat.

Die Geschichte der Firma hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher beschrieben gehört. So war für jedes „wichtige Jahr“ eine kurze Zeile geschrieben. Beispielsweise „1917 Märklin erwirbt die Rechte für den englischen Meccano Metallbaukasten in Deutschland und entwickelt ihn später unter eigener Marke weiter.“ Das war’s auch schon an Text über den Metallbaukasten. Da hätte ich mir mehr gewünscht, da der Metallbaukasten doch über viele Jahrzehnte ein gewichtiger Umsatzbringer im Produktprogramm der Firma war.

Zum Jahr 1939 steht nur, dass Stahlblech kontingentiert war, es deshalb eher kleinere Produkte gab und ab 1940 kriegswichtige Erzeugnisse hergestellt werden mussten. Da hätte ich gerne gelesen, was das für Produkte waren. Hingegen liest man, dass 1945 keine Bomben auf die Fabrik fielen und die ersten Nachkriegskunden amerikanische Soldaten waren. Es ist bekannt, dass die Märklins keine Freunde der Nazis waren, da hätte die Ausstellungsleitung durchaus etwas dazu schreiben können. Andere Firmenmuseen in der Gegend (Porsche und vor allem Mercedes-Benz) zeigen die Verstrickungen ihrer Firmen mit dem Regime auf und benennen ihre Schuld dabei – aber auch dass sie viel Geld in der Zeit verdient haben. Zur Geschichte gehören auch dunkle Kapitel.

Zu den frühen Produkten sind Puppenküchen, Blechschiffe, Kreisel, Blechgebäude, teilweise mit Soldaten und Spielzeugkanonen, und vor allem alte, große Eisenbahnen gezeigt. Wie vollständig da die einzelnen Bereiche abgedeckt wurden kann ich nicht beurteilen, aber dass die Eisenbahnen überwiegen ist auffällig.

In der Ausstellung läuft man ganz grob einer Zeitachse entlang, wobei die einzelnen Produktsegmente (altes Blech, alte Bahnen, Spur 0, 1, H0, LGB und Trix dann in Gruppen von Vitrinen zur Schau gestellt werden.

Man spürt deutlich, dass die Firma heute nur noch Modellbahnen verkauft und die anderen Produkte der Vollständigkeit halber erwähnt und gezeigt werden, aber der Besucher bitteschön verinnerlichen soll, hier gibt es Modellbahnen und am Ende kommt der Verkauf. Vitrinen mit Schienen, auf denen ein Zug oder Lok hinter dem/der anderen steht, werden mit der Zeit langweilig. Ich habe Modellbahner gesehen, die sich da jedes Modell genau betrachtet haben („die habe ich auch“), aber die Begleitpersonen nur feststellten, dass die Modelle groß oder klein sind und evtl. noch einen Farbunterschied erkannten. Gerade das HO-Programm der neueren Zeit wird sehr ausführlich dargestellt. Aber viele Meter HO-Gleis hinter- und übereinander ermüden sehr. Da wäre vielleicht ein kleines Diorama zwischendrin nicht schlecht. Oder kauft der typische Kunde seine Märklin Modellbahn für die Vitrine? Eine größere Anlage im Aufbau im Eingangsbereich kann man leider bisher nur mit großem Abstand betrachten.
Auch die von mir in meiner Kindheit geliebten und heißbegehrten Zinkdruckgussautos waren in einer Vitrine ausgestellt, wie bei einem Stau auf der Landstraße. Ist für die Zeit eher untypisch.

Die Beschriftung der Exponate beschränkte sich auf Benennung (Lok BR 44 beispielsweise), Bestellnummer und Produktionszeitraum. Einheitlich bei hunderten Exponaten. Manchmal ein Satz oder zwei extra bei bemerkenswerten Modellen hätte nicht geschadet. Einzige Ausnahme ist eine Vitrine, die dem Schweizer Krokodil gewidmet ist, da gibt es ein kleines bisschen mehr Information.

Jetzt zum Metallbaukasten: Es gibt eine (1) Vitrine mit je einem Baukasten der folgenden Serien: Vorkrieg – Elex – Nachkrieg Schlangenlederschachtel – Klett-Kasten – orange Serie – graue Kartons und rote Kartons. Daneben ein Minex-Kasten und das Riesenrad von Wilfried als einziges Metallbaukastenmodell. Es muss nicht gleich der Schwimmkran sein, aber mehr Modelle, gerne auch kleine oder Anfängermodelle aus den Anleitungsbüchern hätten dem Thema sehr gut getan. Ein Vorkriegs 6er, ein Nachkriegs 105, ein Großbaukasten in der Holzkiste oder solche wichtigen Produkte fehlen gänzlich. Das war doch das, was man als Kind im Katalog für den Geburtstag und Weihnachten ankreuzte – in dem Bewusstsein, dass es dann doch kleiner kommt.
L1020307 (Groß).jpeg
Bei den Blechflugzeugen und Zeppelinen lag noch ein roter „La Manche“-Baukasten, natürlich nicht aufgebaut. Warum keine Do-X?
L1020313 (Groß).jpeg
In einer kleinen Vitrine mit etwas Märklin Plus, Lokomotive-Bausätzen, Zinkdruckguss-Autos lagen noch ein grauer 1072, ein kleiner Uhrwerkmotor 1070 und ein grauer Grundkasten A. Einen inhaltlichen Zusammenhang der Exponate erkannte ich nicht.
L1020342 (Groß).jpeg
Dann gab’s noch eine Vitrine mit Kreiseln, Blechbahnen, Puppenwagen und ganz unmotiviert einem „Schwarzen 1er“, einem kleinen Uhrwerkmotor 201 und einem Uhrenkasten 104. Ich weiß nicht, was diese drei Baukasten-Exponate mit dem Rest der Vitrine zu tun haben. War halt noch übrig?
L1020339 (Groß).jpeg
Bitte entschuldigte die Spiegelungen in den Fotos. Ich hatte nur das kleine Besteck dabei.

Fazit: Ein Museum für Modellbahner, die etwas zur Geschichte wissen wollen und das neuere Programm sehen möchten. Modellbahner werden angefixt, um nach dem Besuch im Museumsshop groß einzukaufen. Für Nur-Metallbaukastenfreunde lohnen sich die 10€ Eintritt nicht.
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Grüße
Georg

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Georg Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#1035

Beitrag von Georg »

Nachtrag:
Bei den Dampfmaschinen stand noch ein kleiner Verwandlungsmotor, natürlich ohne große Erklärung dazu.
Schade.
Grüße
Georg

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Ton Netherlands
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Re: MÄRKLINEUM

#1036

Beitrag von Ton »

Hallo Georg,
Ich bin noch im Märklineum gewesen aber habe Mittels Youtube und deines Bericht etwas gesehen. Das Metallbau Teil ist nicht gut zusammengestellt. Aber wir sind detailisten und sehen alles was falsch ist, einer der unbekannt ist in das Metallbauteil von Märklin seht das nicht, enke ich. Vielleicht ist ein Einladung an der Zusammensteller des Museums, spezial das Metallbauteil, gewünscht um das Metallbauteil zu besseren und unsere Hilfe anbieten. Wir können darüber reden beim Brebatreffen.
Eugen & Karl Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#1080

Beitrag von Eugen & Karl »

Hallo,

immerhin steht da das Jahr 1917, eine Angabe, die sich jetzt auch im aktuellen Märklin Magazin 5/2021 findet.

Jeder Kenner unter den Besuchern wünscht sich natürlich, dass sein Spezialgebiet (seine Nische) besondere Beachtung findet.
Das ist im Rahmen der Dauerausstellung nicht möglich.

Denkbar, dass bestimmte Themen einmal in Sonderausstellungen vertieft werden können.

Freuen wir uns, dass die Geschichte der Firma Märklin jetzt ein Zuhause gefunden hat.


Viele Grüße,

Bodo
Andreas Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#1157

Beitrag von Andreas »

Dank Vaute gibt es ein Märklin Riesenrad aus dem Baukasten Wiener Riesenrad zu sehen.
Mir gefällt die Märklin-Version nicht, weil es zeigt, dass die damals verantwortliche Abteilung Null Ahnung vom Metallbaukasten hatte. Bei den Gondeln hat sich Märklin viel Mühe gegeben, aber sie sind zu klein geworden. Ich hatte dem Produktionsleiter die größeren Gondeln (die ja auch in meinem Riesenrad sind) geschickt. Er hat sie mir bei einem Besuch wieder zurückgegeben.
Märklin hatte mir damals netterweise die Originalpläne vom Wiener Riesenrad zur Verfügung gestellt, warum dann die Verspannung so geworden ist, das konnte mir der Schöpfer der Märklin-Version auch nicht sagen.
Ich bin in meinem Sommerurlaub extra nach Wien gefahren, um alle Details genau zu recherchieren. Es war nicht viel Betrieb, so dass ich auch einen Blick ins Maschinenhaus werfen durfte.
Bei metallbaukasten.de gibt es einen recht ausführlichen Bericht zu meinem Wiener Riesenrad: http://www.metallbaukasten.de/marklin/riesenrad.html

Bevor das Märklin Riesenrad auf der Messe als Neuheit vorgestellt wurde, lief meines schon einen Monat im Schaufenster unseres Spielwarenladens.
Die Drehbewegung beim Modell wurde immer unterbrochen, damit die Personen aus- und einsteigen konnten. So wie im Original auch. Beim Original kam dieser Stopp immer dann, wenn sich das Modell drei (bei mir fünf) Gondeln weiterbewegt hatte. Je länger dieser Ein-/Aussteigevorgang gedauert hat, desto länger dauerte die Fahrt.

Wenn man beim Märklinmodell die Schwachstellen korrigiert und sich einen 2. Satz Gondeln organisieren kann, dann hat man fast die Vorkriegsversion mit den 30 Gondeln. Dann muss man natürlich auch 5 Aus-/Einstiegsmöglichkeiten vorsehen.

Viele Grüße aus Braunschweig
Andreas
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vaute Germany
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Re: MÄRKLINEUM

#1158

Beitrag von vaute »

...besagtes Wiener Riesenrad Modell von mir - auch zu sehen im Vollbild der Vitrine mit den Metallbaukästen in Georg Eiermanns MÄRKLINEUM-Besuchsbericht - hat zwar "nur" 15 Gondeln, diese aber maßstabsgerecht: Andreas Abel hat nämlich neben der kleinen Anleitung zur Verbesserung des Verspannung des Rades zusätzlich eine CD zur Verfügung gestellt mit Vorlagen maßstabsgerechteter Kabinen: sowohl bei der Verspannung als auch bei den Kabinen habe ich mich an diese Vorschläge gehalten.
Gruß vaute
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Baukasten-Kenntnis: Bauen großer, funktionsfähiger Modelle mit Metallbaukästen Märklin und Walthers seit den 1950er Jahren - mit langen Pausen
Bevorzugte Vorbilder: Bagger, Kräne, Brücken, Lokomotiven
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Weitere Hobbys: Entwurf, Eigenbau und Betrieb von Dampflokomotiven für 5 Zoll Spur (z.B. DB BR 44). Ein bisschen Modellbahn H0
Inzwischen Rentner nach langer Berufstätigkeit als Ingenieur der Elektrotechnik

Re: MÄRKLINEUM

#1231

Beitrag von wdh »

Hallo Georg,
danke für deine gute Beschreibung des Märklineums!
Im November 2021 war ich mit einem Eisenbahnfreund ebenfalls dort. Wir hatten uns reichlich Zeit für den Besuch genommen. Einige Exponate sind sicher bemerkenswert, allem voran wohl die nett "verpackte" 44 1315 im Hof! Aber auch einige sehenswerte große Dampfmaschinen für "Reichens" sind schon beeindruckend. Auch mir war aufgefallen, dass vom legendären 105 noch nicht einmal ein Foto gezeigt wird! Das ist etwas armselig (ich könnte aushelfen, aber es besteht vermutlich dort gar kein Interesse, schade :( ).
Für die Uninformierten zwei Fotos im Anhang.

Immer schön weiterschrauben!
WDH
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Re: MÄRKLINEUM

#1235

Beitrag von Andreas »

Der 105 war damals sicher der Traum eines jeden Schrauberkindes. Wie oft habe ich sehnsüchtig das Bild betrachtet. Die beiden blauen Ringe hatte ich damals noch nicht und konnte deshalb auch den Turmkran nicht bauen. Die Preise des Kasten war auch etwas für "Reichens" - bei 5 Kindern leider unerfüllbar. Aber Wünsche darf man haben und Jahrzehnte später sind die alle in Erfüllung gegangen. Heute habe ich mehr als genug blaue Ringe.

Grüße
Andreas
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Re: MÄRKLINEUM

#1238

Beitrag von Georg »

Zum Thema "war ein 105 teuer?" kann ich auf die Fleißarbeit von Norbert verweisen, die er hier gezeigt hat:
https://www.metallbaukasten-forum.de/vi ... ?f=9&t=297
Am 24. Januar 2022 hat er eine Tabelle mit den Preisen der Märklin-Baukästen ins Forum eingestellt.
Um ein Gefühl für die Preise zu bekommen hat er noch eine Zeile mit den Preisen des H0-Krokodils von Märklin und eine Zeile mit dem Durchschnittslohn zugefügt.
Das Krokodil in H0 gibt es immer noch und steht bei Märklin mit 529€ in der Liste.
D.h. ein heutiges 105-Äquivalent würde ganz grob geschätzt +/-1000€ kosten. Der Marketing-Fuzzi würde wahrscheinlich schamhafte 990€ daraus machen und beim Händler gäbe es Rabatte. Immer noch sehr viel Geld, wenn es denn sowas gäbe.
Meccano 10, die es ja auch nur noch gebraucht gibt, haben einen ähnlichen Preis/kg.

Das hat jetzt zwar wirklich nichts mehr mit dem Märklineum zu tun, aber eine sehr gute Seite für den Erwerb von Meccano 10er oder anderen teuren Meccano-Sachen ist die Seite von Melvyn Wright. Es ist eine private, non-profit Seite, die einen guten Überblick bietet. Bei ebay finden sich weniger derartige Schätze. Der Haken dabei ist, dass die Sachen meist außerhalb der EU sind, d.h. dreistelliges Porto+Gebühren beim Zoll kommen dazu, wenn man es nicht im Kofferraum vom Auto ungesehen über den Kanal bringt-
Hier der Link zu der Seite:
http://www.melright.com/meccanosales/
Grüße
Georg

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Re: MÄRKLINEUM

#1241

Beitrag von usknw »

Hallo
beim Preisvergleich bitte beachten:
Damals war es das Gußkrokodil CCS 800/3015, das heute nur schwer komplett in guter Erhaltung zu Antiquitätenpreisen zu bekommen.Ob das neue 3056 nach so langer Zeit überhaupt noch fährt oder das Plastik schon bröselt?
Ich bekam 1955 zu Weihnachten meine Eisenbahn mit Modellschienen der 3900er Serie und DA800 mit D- und Güterzug. Allerdings als "Entschädigung" für einen mehrmontigen Krankenhausaufenthalt mit Gips komplett an beiden Beinen bis oben. Besuch 1mal pro Woche....
Allerdings haben Onkel und Tante das gestiftet, als Flüchtlingsfamilie mit dem damaligen Lohn wäre das nicht möglich gewesen.
Gruß

Uwe aus 67433 NW
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