MÄRKLINEUM
Verfasst: 22.06.2021 16:54
Das Märklineum ist am Freitag, 18.6.2021, (in aller Stille) eröffnet worden und man kann sich darin umschauen per
Dies als Hinweis gedacht für Leser, die es von anderer Seite evtl. noch nicht erfahren haben. Und ein bisschen auch in eigener Sache: das bei 2:58 Min. zu sehende Wiener Riesenrad ist meine Dauerleihgabe. Es läuft übrigens auch im Dauerlauf. Wie und warum erklärt die nachstehende Beschreibung:
Dauerlaufantrieb Modell „Wiener Riesenrad“
Abb. 1: Märklin Modell „Wiener Riesenrad“ (Bild entnommen der Märklin Bauanleitung 10821)
...
Dieses Modell wurde als Großbaukasten 10821 von Märklin 1996 angeboten.
Abmessungen in cm L 132 x T 72 x H 136.
Das Modell ist vom Antrieb her für Dauerlauf ausgelegt, daher wurde ein 220-Volt-Kurzschlussläufer als Motor gewählt (ein Ausschlachtungsteil aus einem Plattenspieler).
Da diese Art Motoren sehr schnell laufen, war ein Untersetzungsgetriebe vonnöten. Unter den limitierten Platzverhältnissen (L 7 x B 5 x H 6 Loch messender Innenraum) sind sowohl ein Untersetzungsgetriebe, als auch das eigentliche Getriebe für die Bewegung des Riesenrades nebst einer Funktion „Fahrtunterbrechung“ untergebracht (notabene: alles gedacht für unbeaufsichtigten Ausstellungsbetrieb). Die Pause deshalb, weil die imaginären Passagiere einer Riesenradfahrt ja irgendwann auch mal wieder aus den Gondeln aussteigen müssen. Also braucht es bei laufendem Motor einen intermittierenden Antrieb des Riesenrades.
Die Abbildungen erläutern den Antrieb.
... Motor
...
1 . Untersetzungsgetriebe Untersetzungsgetriebe auf engstem Raum
...
In der Kiste „Aufheben-für-eine-evtl.-spätere-Verwendung“ fanden sich dann auch mehrere Zahnräder und ein Miniritzel zur Konstruktion dieses Reduziergetriebes: Zunächst ein 90-Zähne-Rad, dessen Modul dem Ritzel auf der Motorwelle entspricht. Dieses aus einer Zeitschaltuhr stammende Teil wurde zu einem Wechselrad umgebaut, indem in den auf Abb. 3 gut erkennbaren Flansch des 90-z-Rades ein 11-Zähne-Ritzel (zufälligerweise) mit Märklin Modul eingedrückt und verlötet wurde. Es kämmt ein weiteres 43-z-Wechselrad, dessen 15-z-Seite wiederum mit einem Märklin Zahnrad 50 Zähne # 10450 kämmt, befestigt auf der Hauptantriebswelle (untere Welle).
... Ansicht von unten auf die Hauptantriebswelle (untere Welle) – am rechten Bildrand die Halterung für das Wechselrad 43-z/15-z – davor das z-förmig in den Getriebeturm ragende Ende des Exzenterhebels
...
2. Hauptgetriebe zur Bewegung des Rades
Wie schon beschrieben läuft der Motor dauernd und bewegt über das Untersetzungsgetriebe die untere Welle, auf der je ein Meccano Helical Gear # 211a und Pinion 19-z # 26a befestigt sind. Sie ist einerseits Kraftquelle für den Riesenradantrieb, daneben aber auch für einen sehr langsam laufenden Exzenter. Bevor näher auf den Exzenter eingegangen wird, sei vorher der komplette Aufbau des Hauptgetriebes erklärt.
...
a) Kraftübertragung
... untere, mittlere und obere Welle
...
Durch ein auf der mittleren Welle frei laufendes 19-z-Langritzel (Eigenbau aus 2 x Meccano # 26a), das ein weiteres Langritzel (Eigenbau aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p) auf der oberen Welle kämmt, wird die Kraft an den eigentlichen Riesenradantrieb übertragen: Bei Einrasten entweder auf der rechten Seite in die Märklin Klauenkupplung oder auf der linken Seite bei Eingriff des Langritzels in ein Stokys Kronrad # Z062 wird die Welle mit den Schubrollen bewegt. Natürlich einmal rechts-, einmal linksherum laufend (aber das wird der Museumsbetrachter nicht beanstanden).
...
b) Exzenter
...
Zur Erzeugung der oben beschriebenen Horizontalbewegung – und dies möglichst sehr langsam – dient der Exzenter (angetrieben über Helicalritzel, siehe Abb. 4 und 5).
Er ist zwischen den Türmen horizontal montiert. Mittels Märklin Schieberöse # 11712 wird ein Hebel hin-/her bewegt, dessen Drehpunkt im gegenüberliegenden Turm liegt und mit seinem z-förmig gebogenen Ende in den „Getriebeturm“ ragt (siehe Abb. 4).
... Märklin Großes Rad 15 cm # 11015 riemengetrieben, in inneren Lochkreis durch Märklin Schieberöse # 11712 geführt und angelenkter Exzenterhebel
... hoch untersetzter Riemenantrieb des Exzenters – Drehpunkt des Exzenterhebels
...
In das Hebelende („Finger“) ist eine sehr starke Spiralfeder montiert, die auf einer Achse den Ausrückgabelhalter hin und her bewegt (dieses hier zweckentfremdete Märklin Teil # 10512 ist eigentlich ein Lenkachsenschenkel aus dem Themen-Baukaten Lastkraftwagen 1085).
Die Ausrückgabel – geschoben von der erwähnten starken Feder – führt jenes erwähnte Eigenbauteil aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p auf der oberen Welle hin und her.
... Gesamtansicht Motor – Untersetzungsgetriebe – Rad- und Exzenterantrieb – auf einer starr montierten Welle wird der „Finger“ mit Ausrückgabel vom Exzenterhebel hin- und herbewegt
...
Durch den recht langsam laufenden Exzenter dauert der Verschubweg des „Fingers“ mit Ausrückgabel von links nach rechts und von rechts nach links jeweils mehrere Minuten. Das sind dann die „Aussteigepausen“ für die Passagiere der Gondeln.
...
3. Bewegungsintervall des Rades
Den Erklärungen des Kapitels 2. entsprechend bewegt sich das Riesenrad intervallmäßig
- rechts herum drehend 7 Min.
- Fahrtunterbrechung 6 Min.
- links herum drehend 11,5 Min.
- Fahrtunterbrechung 3 Min.
erneut
- rechts herum drehend 7 Min.
- usf.
Gruß vaute
Dies als Hinweis gedacht für Leser, die es von anderer Seite evtl. noch nicht erfahren haben. Und ein bisschen auch in eigener Sache: das bei 2:58 Min. zu sehende Wiener Riesenrad ist meine Dauerleihgabe. Es läuft übrigens auch im Dauerlauf. Wie und warum erklärt die nachstehende Beschreibung:
Dauerlaufantrieb Modell „Wiener Riesenrad“
Abb. 1: Märklin Modell „Wiener Riesenrad“ (Bild entnommen der Märklin Bauanleitung 10821)
...
Dieses Modell wurde als Großbaukasten 10821 von Märklin 1996 angeboten.
Abmessungen in cm L 132 x T 72 x H 136.
Das Modell ist vom Antrieb her für Dauerlauf ausgelegt, daher wurde ein 220-Volt-Kurzschlussläufer als Motor gewählt (ein Ausschlachtungsteil aus einem Plattenspieler).
Da diese Art Motoren sehr schnell laufen, war ein Untersetzungsgetriebe vonnöten. Unter den limitierten Platzverhältnissen (L 7 x B 5 x H 6 Loch messender Innenraum) sind sowohl ein Untersetzungsgetriebe, als auch das eigentliche Getriebe für die Bewegung des Riesenrades nebst einer Funktion „Fahrtunterbrechung“ untergebracht (notabene: alles gedacht für unbeaufsichtigten Ausstellungsbetrieb). Die Pause deshalb, weil die imaginären Passagiere einer Riesenradfahrt ja irgendwann auch mal wieder aus den Gondeln aussteigen müssen. Also braucht es bei laufendem Motor einen intermittierenden Antrieb des Riesenrades.
Die Abbildungen erläutern den Antrieb.
... Motor
...
1 . Untersetzungsgetriebe Untersetzungsgetriebe auf engstem Raum
...
In der Kiste „Aufheben-für-eine-evtl.-spätere-Verwendung“ fanden sich dann auch mehrere Zahnräder und ein Miniritzel zur Konstruktion dieses Reduziergetriebes: Zunächst ein 90-Zähne-Rad, dessen Modul dem Ritzel auf der Motorwelle entspricht. Dieses aus einer Zeitschaltuhr stammende Teil wurde zu einem Wechselrad umgebaut, indem in den auf Abb. 3 gut erkennbaren Flansch des 90-z-Rades ein 11-Zähne-Ritzel (zufälligerweise) mit Märklin Modul eingedrückt und verlötet wurde. Es kämmt ein weiteres 43-z-Wechselrad, dessen 15-z-Seite wiederum mit einem Märklin Zahnrad 50 Zähne # 10450 kämmt, befestigt auf der Hauptantriebswelle (untere Welle).
... Ansicht von unten auf die Hauptantriebswelle (untere Welle) – am rechten Bildrand die Halterung für das Wechselrad 43-z/15-z – davor das z-förmig in den Getriebeturm ragende Ende des Exzenterhebels
...
2. Hauptgetriebe zur Bewegung des Rades
Wie schon beschrieben läuft der Motor dauernd und bewegt über das Untersetzungsgetriebe die untere Welle, auf der je ein Meccano Helical Gear # 211a und Pinion 19-z # 26a befestigt sind. Sie ist einerseits Kraftquelle für den Riesenradantrieb, daneben aber auch für einen sehr langsam laufenden Exzenter. Bevor näher auf den Exzenter eingegangen wird, sei vorher der komplette Aufbau des Hauptgetriebes erklärt.
...
a) Kraftübertragung
... untere, mittlere und obere Welle
...
Durch ein auf der mittleren Welle frei laufendes 19-z-Langritzel (Eigenbau aus 2 x Meccano # 26a), das ein weiteres Langritzel (Eigenbau aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p) auf der oberen Welle kämmt, wird die Kraft an den eigentlichen Riesenradantrieb übertragen: Bei Einrasten entweder auf der rechten Seite in die Märklin Klauenkupplung oder auf der linken Seite bei Eingriff des Langritzels in ein Stokys Kronrad # Z062 wird die Welle mit den Schubrollen bewegt. Natürlich einmal rechts-, einmal linksherum laufend (aber das wird der Museumsbetrachter nicht beanstanden).
...
b) Exzenter
...
Zur Erzeugung der oben beschriebenen Horizontalbewegung – und dies möglichst sehr langsam – dient der Exzenter (angetrieben über Helicalritzel, siehe Abb. 4 und 5).
Er ist zwischen den Türmen horizontal montiert. Mittels Märklin Schieberöse # 11712 wird ein Hebel hin-/her bewegt, dessen Drehpunkt im gegenüberliegenden Turm liegt und mit seinem z-förmig gebogenen Ende in den „Getriebeturm“ ragt (siehe Abb. 4).
... Märklin Großes Rad 15 cm # 11015 riemengetrieben, in inneren Lochkreis durch Märklin Schieberöse # 11712 geführt und angelenkter Exzenterhebel
... hoch untersetzter Riemenantrieb des Exzenters – Drehpunkt des Exzenterhebels
...
In das Hebelende („Finger“) ist eine sehr starke Spiralfeder montiert, die auf einer Achse den Ausrückgabelhalter hin und her bewegt (dieses hier zweckentfremdete Märklin Teil # 10512 ist eigentlich ein Lenkachsenschenkel aus dem Themen-Baukaten Lastkraftwagen 1085).
Die Ausrückgabel – geschoben von der erwähnten starken Feder – führt jenes erwähnte Eigenbauteil aus Märklin 19-z-Ritzel mit Klauenkupplung # 10721 und Meccano # 26p auf der oberen Welle hin und her.
... Gesamtansicht Motor – Untersetzungsgetriebe – Rad- und Exzenterantrieb – auf einer starr montierten Welle wird der „Finger“ mit Ausrückgabel vom Exzenterhebel hin- und herbewegt
...
Durch den recht langsam laufenden Exzenter dauert der Verschubweg des „Fingers“ mit Ausrückgabel von links nach rechts und von rechts nach links jeweils mehrere Minuten. Das sind dann die „Aussteigepausen“ für die Passagiere der Gondeln.
...
3. Bewegungsintervall des Rades
Den Erklärungen des Kapitels 2. entsprechend bewegt sich das Riesenrad intervallmäßig
- rechts herum drehend 7 Min.
- Fahrtunterbrechung 6 Min.
- links herum drehend 11,5 Min.
- Fahrtunterbrechung 3 Min.
erneut
- rechts herum drehend 7 Min.
- usf.
Gruß vaute