Metallbaukasten-Quecksilberschalter

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Norbert Germany
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Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1887

Beitrag von Norbert »

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Hallo Schrauber,

aus dem umfangreichen Bestand eines passionierten Metallbaukasten-Sammlers, den ich leider nie persönlich kennenlernen konnte, weil er schon lange verstorben ist, kam ich in den Besitz eines sehr speziellen Teils, das mit den Mitteln eines Metallbaukastens angefertigt worden ist.

Es handelt sich um ein ca. 6 cm langes Glasröhrchen von 1 cm Durchmesser, das drei eingeschmolzene Elektroden aufweist und mit Quecksilber gefüllt ist. Je nach Neigung dieses Röhrchens stellt das Quecksilber eine leitende Verbindung der mittig angeordneten Elektrode mit einer der außen eingeschmolzenen Elektroden her. Durch die gebogene Form des Röhrchens ist sichergestellt, daß die mittlere Elektrode nur mit einer der beiden äußeren Anschlüsse elektrisch verbunden oder von beiden getrennt ist. Es handelt sich also um einen Quecksilber-Umschalter.

Das Röhrchen wird in der Mitte von einer Manschette aus dünnem Blech gehalten, die oben eine Befestigungslasche mit Loch hat und damit auf einer Welle festgeklemmt werden kann. Gehalten wird diese Betätigungswelle von zwei einseitig abgewinkelten Lochplatten, ähnlich der Märklin Rechteckplatte No.153b (11361).

Die folgenden Bilder zeigen diesen Schalter:
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MBK-Quecksilberschalter-#3228.jpg
Die Loch- und Lochreihenabstände der roten Platten sind 13 mm oder 6,5 mm was sie z.B. mit Mekanik kompatibel macht. Die Lochdurchmesser betragen jedoch nur 3,9 mm (Mekanik: 4,2 mm).
Auf die Betätigungswelle sind auf beide Seiten Hebel aus Pertinax geklemmt, die am anderen Ende einen federbelasteten Knopf tragen, an dem ein Betätigungsgestänge befestigt werden kann. Der Stellringe zur Befestigung auf der Welle haben einen gezahnten Ansatz, auf den die 5 mm dicken Pertinax Hebel aufgepreßt sind. Auf ihnen sind Anrißlinien für die Bohrungen zu sehen.
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MBK-Quecksilberschalter-#3229.jpg

Die beiden Platten werden durch zwei Schrauben und zwei Kunststoff-Distanzhülsen mit tropfenförmigem Querschnitt zusammengehalten. Mit diesen Hülsen kann der Endanschlag für das Schaltröhrchen festgelegt werden.
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MBK-Quecksilberschalter-#3232.jpg
Der Blick von oben auf den Schalter zeigt die Elemente auf der Betätigungswelle. Die Lasche des Glasröhrchens ist mit den sie einklemmenden Muttern verlötet.
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MBK-Quecksilberschalter-#3233.jpg
Von unten sieht man das Glasröhrchen mit den drei eingeschmolzenen Elektroden und den daran angelöteten Kabeln.
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MBK-Quecksilberschalter-#3234.jpg
Hier die Seitenansicht mit dem den Endanschlag berührenden Glasröhrchen.
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MBK-Quecksilberschalter-#3235.jpg
Der zerlegte Schalter. Oben die Elemente zur Positionierung des Schalters zwischen den Platten. Es sind Unterlag- und federnde Wellscheiben.

Die Kunststoffhülsen stellen sich als Stahlhülsen heraus, die zusammen mit einem Stück Pertinax in ein Stück Isolierschlauch geklemmt sind.

Die Befestigung des Schalters auf der Betätigungswelle erfogte durch ausgebohrte Muttern, die auf die Welle gepreßt wurden. Das ist an kleinen Rillen auf der Welle zu erkennen, die durch das Aufpressen entstanden sind.

Die Frage ist nun, wer hat dieses Teil hergestellt? Für einen Bastler erscheint mir die Art der verwendeten Beschläge ziemlich ungewöhnlich.

Ich kann mir jedoch vorstellen, daß dieser Schalter, der sicher nicht für den manchmal sehr rauhen Umgang in Kinderzimmern gedacht war, von einem MBK-Hersteller für ein Schaufenstermodell angefertigt worden ist. Es ist auch kein Einzelstück, denn die eingangs erwähnte Sammlung beinhaltete vier baugleiche Exemplare davon.

Vielleicht kennt jemand den Hersteller dieser doch sehr speziellen Rechteckplatten. Das wäre zumindest ein erster Hinweis auf einen mögliche Herkunft dieses Bauteils.

Hinweis: Die Verwendung von Quecksilberschaltern ist seit 2005 aufgrund der Gefahren durch freiwerdendes Quecksilber beim Zerbrechen des Glasröhrchens und wegen der Entsorgungsproblematik nur noch in Ausnahmefällen erlaubt.

Gruß
Norbert
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1904

Beitrag von vaute »

Ich besitze zwei Quecksilberschalter, wobei einer davon, allerdings ohne die seitlichen Monatageplatten, genauso aussieht wie der hier vorgestellte. Beide Schalter ruhen in der Kiste "Aufheben für evtl. Verwendung in einem Modell". Lange hatte ich überlegt, einen Wipp-Mechanismus (dafür sind diese Art Schalter ja ausgelegt) in meiner Kugelbahn einzubauen, welcher dann einen Stromkreis hätte schließen/öffnen sollen. Da meine Motoren in der Kugelbahn aber alle permanent laufen, bin ich davon wieder abegekommen.
Meiner Kenntnis nach waren solche Schalter in früheren Zeitschaltuhren eingebaut, um Stromkreise intervallmäßig ein-/auszuschalten.
Gruß vaute
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1905

Beitrag von usknw »

Hallo
es gab auch eine Bauart mit "Tauchkolben". Die ca. halb mit Hg gefüllte Glasröhre stand, eine Spule umschloß das untere Ende ungefähr so hoch wie wie das Hg stand. Auf dem Hg schwamm ein Metallkolben.. Wurde die Spule von Strom durchflossen zog sie den Kolben nach unten, das Hg stieg und schloß dadurch zwei ins Glas eingeschmolzene Kontakte kurz.
Dies Bauart benutze zB. die Post als "Starkstromanschalterelais". Das wußte ich aber nocht nicht als ich damals einen Blitzschaden begutachtete, bei dem das Wiegehäuschen eines Kieswerks buchstäblich zerlegt wurde. Wie damals wohl das ganze entsorgt wurde will ich garnicht wissen...
Auch in alten Treppenhauslichtautomaten wurde diesie Bauart verwandt.
Gruß

Uwe aus 67433 NW
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Georg Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1906

Beitrag von Georg »

Norbert hat geschrieben: 17.09.2022 14:46 Vielleicht kennt jemand den Hersteller dieser doch sehr speziellen Rechteckplatten. Das wäre zumindest ein erster Hinweis auf einen mögliche Herkunft dieses Bauteils.
Hallo Norbert, hallo Historiker

das seltsame Lochbild der beiden roten Rechteckplatten hat mich nicht mehr losgelassen.
Zuerst dachte an A.C.Gilbert / Erector aus den USA. Die hatten skurrile Teile und hätten auch keine Hemmungen gehabt, Quecksilber in Spielzeug zu verwenden. (Denke an deren Atom-Baukasten). Leider nix.

Danach habe ich die Seiten von Timothy Edwards nach 13 mm-Systemen durchgeforstet. Timothy Edwards hat den digitalen Nachlass von Tony Knowles (Other Systems Newsletter) übernommen und auf seiner Seite eingebaut. www.meccanoindex.co.uk/Other/index.php Leider wurde ich dort nicht fündig.
Da die beiden Rechteckplatten bis auf die (nachträglichen?) Abschrägungen oben identisch sind und Du noch weitere solche Rechteckplatten hast, ist für diese Platten ein bis jetzt unbekannter Hersteller zu vermuten.

Das Glas-Quecksilber-Röhrchen scheint ein zeitgenössisches Industrieprodukt zu sein, das ein geschickter Bastler für sich oder im Auftrag eines Herstellers (Schaufenstermodell?) nutzte. Von daher ist es für die Suche nach dem Hersteller der Platten eher mit geringem Informationswert.

Da das Lochbild nach längerem Betrachten mehr als ein 13 mm-System als möglich erscheinen lässt, wären weitere Maße hilfreich. Die Langlöcher im Flansch haben 13 mm Abstand (?), aber das Lochbild in der Fläche ist mehrdeutig. Beachtet bitte das L-förmige Loch in den beiden Flanschen.
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Norbert Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1909

Beitrag von Norbert »

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Hallo Georg,

die Löcher der Lochplatte habe ich nun bemaßt:
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MBK-Quecksilberschalter_Lochbild_bemaßt.jpg
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Dazu habe ich die Lochplatte auf den Scanner gelegt, die Schatten in den Löchern durch einen hellen Kreis ersetzt und schließlich die Maßlinien eingezeichnet, beides nicht mit einem Zeichenprogramm, sondern mit Photoshop nach Augenmaß.

Die Lochmitten wurden als geometrisches Mittel der mit einem Meßschieber gemessenen Abstände der inneren und der äußeren Lochränder eines Lochpaares ermittelt. Man sieht, daß die Lochraster 13 mm und 6,5 mm nicht konsequent eingehalten worden sind und Abweichungen von mehr als 1 mm vorkommen.

An der fehlenden Lackierung auf dem Innenrand des L-förmigen Lochs sieht man, daß diese L-Form durch nachträgliches Feilen enstanden ist.

Auch der obere Rand (im Bild unten) mit den abgeschrägten Ecken ist nicht lackiert, d.h. das Seitenteil ist möglicherweise der Abschnitt einer größeren Platte. Da solche Bauteile meist symmetrisch gelocht sind, zeige ich die kürzest mögliche Ausführung einer solchen Platte:
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MBK-Quecksilberschalter_Platte.jpg
Mögliche Lochung einer Platte, von der die Seitenteile stammen könnten. Der Abstand der oberen Lochreihe zum Rand läßt keine andere Kombination der abgeschnittenen Platte mit sich selbst zu.

Gruß
Nobert
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Oft benutze ich Anleitung von einem anderen System.
Gebe auch Auskünfte über Unbekannte Baukasten.

Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1910

Beitrag von URS »

Guten Tag Norbert.
Solche Quecksilber Schalter kommen mir bekannt vor in meiner Lehrzeit haben wir solche schaltröhren eingesetzt, ich vermute dass diese damals von Baumerelectric geliefert wurden.
In einem Baukasten habe ich diese noch nie gesehen.
Im Electric 2 Baukasten gibt es einen Quecksilberschalter der ist aber in einem Messingrohr eingebettet.
Gruss
Urs
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Norbert Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1911

Beitrag von Norbert »

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Hallo Schrauber & Sammler,

die Herkunft der Platte ist geklärt: Jürgen Kahlfeldt hat es gewußt und auch die passende Quelle dazu, die er mir nun als Kopie geschickt hat.

Die Platte ist von MEKANIK, einem 13 mm Baukastensystem, hergestellt von Dörken & Mankel K.G., Metallwarenfabrik, Ennepetal-Voerde i.W.
Dieses Bauteil ist sehr selten, weil es nur in dem größten Kasten Nr. 24 enthalten war.

Die bei dem Quecksilberschalter verbaute Version ist eine Getriebewand Y4, bei der der obere Bereich abgeschnitten und im Flansch ein L-förmiges Loch gefeilt worden ist.

Eine Abbildung der Getriebewand findet sich in dem großen Vorlagenheft V2 für die Kasten Nr. 22, 23 und 24, aus dem hier einige Seiten gezeigt werden:
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Mekanik-Vorlagenheft_#V2-AAk.jpg
Titelblatt des 56-seitigen Vorlagenheftes von MEKANIK.
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Mekanik-Vorlagenheft_#V2-58k.jpg
Auszug aus der Bauteileliste mit einer Abbildung der Getriebewand Y4.
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Mekanik-Vorlagenheft_#V2-52k.jpg
Dieses Feuerwehrauto mit Schlauchwagen konnte nur mit dem größten Baukasten Nr. 24 gebaut werden.
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Mekanik-Vorlagenheft_#V2-53k.jpg
Bei diesem Detailbild ist die Verwendung der Getriebewand Y4 gut zu sehen.

Damit ist der Hersteller dieser Platte eindeutig identifiziert.

Ob der Quecksilberschalter von einem Bastler oder von MEKANIK selbst hergestellt wurde, ist damit noch nicht geklärt.
Vielleicht taucht irgendwann doch einmal ein (Werbe-)Modell auf, bei dem dieser Schalter verbaut worden ist.

Gruß
Norbert
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1912

Beitrag von Georg »

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Bravo und Danke an Jürgen!
Ob es den anderen (mich eingeschlossen) peinlich sein soll, das nicht erkannt zu haben, muss jeder für sich entscheiden.
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Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1913

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert,

das hätte ich Dir auch sagen können - von den Dingern habe ich Etliche.
Allerdings hatte mich der Lochdurchmesser von 3,9mm irritiert.

Es gibt übrigens noch andere MEKANIK-Teile, welche durch Bearbeitung verunstaltet wurden:

http://www.urlaub-und-hobby.de/mekanik/ ... e%2003.jpg

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1914

Beitrag von märklin_fan »

Lieber Norbert,
Glückwunsch, gute Recherche.
@Georg, etwas nicht gesehen oder gewusst zu haben muss einem doch nicht peinlich sein. Man lernt doch immer noch dazu.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Norbert Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1915

Beitrag von Norbert »

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Hallo Hans-Gerd,

auf Deine Anmerkung hin habe ich die Platten noch einmal genauer untersucht: in der Tat haben die Bohrungen ziemlich genau 4 mm Durchmesser.

Sie sind allerdings so eng toleriert, daß der dünne Farbauftrag von einigen Zehntel mm mm Dicke das Einbringen einer 4 mm Welle nur mit großem Kraftaufwand oder nach Entfernen der Lackschicht in der Bohrung gelingt. Das erscheint mir für MBK-Teile außergewöhnlich, bei denen erfahrungsgemäß 1 – 2 Zehntel mm Luft üblich sind. Dies entspricht auch der Angabe der Lochdurchmesser von 4,2 mm bei MEKANIK, die ich für die Unterschrift des ersten Bildes von Markus Schilds Seite entnommen habe: http://www.metallbaukasten.de/ident.html

So lernt man immer wieder was dazu.

Nachtrag: Ich hatte Erwins Schlußbemerkung erst nach Absendung meines Beitrags gelesen.

Gruß
Norbert
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1916

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert,

soeben habe ich die Bohrungen meiner Getriebeplatten mal gemessen - tatsächlich ziemlich genau 4mm.
Das war mir so auch nicht bewusst, sonst hätte ich direkt auf MEKANIK getippt.

Dass die Firmen den Quecksilber-Schalter gebaut haben, halte ich für unwahrscheinlich.
Dörken & Mankel (später DORMA) war eine Metallwarenfabrik, die Ende der 40er Jahre auf den "Metallbaukasten-Zug" aufgesprungen ist, aber damit nie wirklich erfolgreich war.
Adrian & Rode in Velbert, die das System ab Ende der 50er Jahre noch ein paar Jahre produziert hat, war in erster Linie eine Spielwarenfabrik - hauptsächlich für Rollschuhe und Zündhütchen-Pistolen.
Warum sollten sich beide Firmen auch noch damit beschäftigen, Quecksilber in Glasröhrchen einzuschmelzen?
Glaube ich eher nicht.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Norbert Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1919

Beitrag von Norbert »

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Hallo Hans-Gerd,
Warum sollten sich beide Firmen auch noch damit beschäftigen, Quecksilber in Glasröhrchen einzuschmelzen?

das glaube ich allerdings auch nicht, den solche Röhrchen mit Elektroden und Quecksilberfüllung gab es sicherlich fertig zu kaufen.

Ich dachte eher an ein Werbemodell, in dem diese Schalter-Konstruktion verbaut war.

Da kommt der Märklinist durch, der von einigen Märklin-Sonderteilen und -konstruktionen bei solchen Schaufenstermodellen weiß.
Was ich nicht weiß, ob es je dererlei MEKANIK-Modelle gegeben hat.

Gruß
Norbert
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Zuletzt geändert von Norbert am 23.09.2022 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Hans-Gerd Germany
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Re: Metallbaukasten-Quecksilberschalter

#1920

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert,

Was ich nicht weiß, ob es je dererlei MEKANIK-Modelle gegeben hat.

Denke ich schon - z. B. die Ping-Pong-Bahn, von der Andreas Abel ein Exemplar besitzt oder besessen hat:

http://www.urlaub-und-hobby.de/mekanik/ ... n%2001.jpg

Ein solches Modell hatte damals auch ein Nachbarbursche aus der stillgelegten Fabrik von Adrian & Rode geholt, nach meiner Erinnerung sah es aber etwas anders aus.
Und ich kann mich an nahezu mannshohe Kräne erinnern, die fertig in Kisten verpackt in der Lagerhalle standen.
Schade, dass man als 13-Jähriger nicht mit dem LKW vorfahren konnte - es hätte wahrscheinlich niemanden interessiert.

Ein paar Infos hatte ich seinerzeit dazu zusammentragen können:

http://www.urlaub-und-hobby.de/mekanik

Gern hätte ich noch mehr erfahren, aber weder bei Dörken & Mankel noch bei den Nachfahren der Inhaber von Adrian & Rode war man interessiert - wie das eben so ist.
Ich hatte damals sogar jemanden ausfindig gemacht, der schon Jahre zuvor eine Annonce in der Velberter Zeitung geschaltet hatte, um ehemalige Mitarbeiter von Adrian & Rode zu finden - auch ohne Erfolg. Da wird wohl Vieles im Dunkeln bleiben.

Gruß
Hans-Gerd
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