Metallbaukasten-Quecksilberschalter
Verfasst: 17.09.2022 14:46
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Hallo Schrauber,
aus dem umfangreichen Bestand eines passionierten Metallbaukasten-Sammlers, den ich leider nie persönlich kennenlernen konnte, weil er schon lange verstorben ist, kam ich in den Besitz eines sehr speziellen Teils, das mit den Mitteln eines Metallbaukastens angefertigt worden ist.
Es handelt sich um ein ca. 6 cm langes Glasröhrchen von 1 cm Durchmesser, das drei eingeschmolzene Elektroden aufweist und mit Quecksilber gefüllt ist. Je nach Neigung dieses Röhrchens stellt das Quecksilber eine leitende Verbindung der mittig angeordneten Elektrode mit einer der außen eingeschmolzenen Elektroden her. Durch die gebogene Form des Röhrchens ist sichergestellt, daß die mittlere Elektrode nur mit einer der beiden äußeren Anschlüsse elektrisch verbunden oder von beiden getrennt ist. Es handelt sich also um einen Quecksilber-Umschalter.
Das Röhrchen wird in der Mitte von einer Manschette aus dünnem Blech gehalten, die oben eine Befestigungslasche mit Loch hat und damit auf einer Welle festgeklemmt werden kann. Gehalten wird diese Betätigungswelle von zwei einseitig abgewinkelten Lochplatten, ähnlich der Märklin Rechteckplatte No.153b (11361).
Die folgenden Bilder zeigen diesen Schalter:
. Die Loch- und Lochreihenabstände der roten Platten sind 13 mm oder 6,5 mm was sie z.B. mit Mekanik kompatibel macht. Die Lochdurchmesser betragen jedoch nur 3,9 mm (Mekanik: 4,2 mm).
Auf die Betätigungswelle sind auf beide Seiten Hebel aus Pertinax geklemmt, die am anderen Ende einen federbelasteten Knopf tragen, an dem ein Betätigungsgestänge befestigt werden kann. Der Stellringe zur Befestigung auf der Welle haben einen gezahnten Ansatz, auf den die 5 mm dicken Pertinax Hebel aufgepreßt sind. Auf ihnen sind Anrißlinien für die Bohrungen zu sehen.
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Die beiden Platten werden durch zwei Schrauben und zwei Kunststoff-Distanzhülsen mit tropfenförmigem Querschnitt zusammengehalten. Mit diesen Hülsen kann der Endanschlag für das Schaltröhrchen festgelegt werden.
. Der Blick von oben auf den Schalter zeigt die Elemente auf der Betätigungswelle. Die Lasche des Glasröhrchens ist mit den sie einklemmenden Muttern verlötet.
. Von unten sieht man das Glasröhrchen mit den drei eingeschmolzenen Elektroden und den daran angelöteten Kabeln.
. Hier die Seitenansicht mit dem den Endanschlag berührenden Glasröhrchen.
. Der zerlegte Schalter. Oben die Elemente zur Positionierung des Schalters zwischen den Platten. Es sind Unterlag- und federnde Wellscheiben.
Die Kunststoffhülsen stellen sich als Stahlhülsen heraus, die zusammen mit einem Stück Pertinax in ein Stück Isolierschlauch geklemmt sind.
Die Befestigung des Schalters auf der Betätigungswelle erfogte durch ausgebohrte Muttern, die auf die Welle gepreßt wurden. Das ist an kleinen Rillen auf der Welle zu erkennen, die durch das Aufpressen entstanden sind.
Die Frage ist nun, wer hat dieses Teil hergestellt? Für einen Bastler erscheint mir die Art der verwendeten Beschläge ziemlich ungewöhnlich.
Ich kann mir jedoch vorstellen, daß dieser Schalter, der sicher nicht für den manchmal sehr rauhen Umgang in Kinderzimmern gedacht war, von einem MBK-Hersteller für ein Schaufenstermodell angefertigt worden ist. Es ist auch kein Einzelstück, denn die eingangs erwähnte Sammlung beinhaltete vier baugleiche Exemplare davon.
Vielleicht kennt jemand den Hersteller dieser doch sehr speziellen Rechteckplatten. Das wäre zumindest ein erster Hinweis auf einen mögliche Herkunft dieses Bauteils.
Hinweis: Die Verwendung von Quecksilberschaltern ist seit 2005 aufgrund der Gefahren durch freiwerdendes Quecksilber beim Zerbrechen des Glasröhrchens und wegen der Entsorgungsproblematik nur noch in Ausnahmefällen erlaubt.
Gruß
Norbert
Hallo Schrauber,
aus dem umfangreichen Bestand eines passionierten Metallbaukasten-Sammlers, den ich leider nie persönlich kennenlernen konnte, weil er schon lange verstorben ist, kam ich in den Besitz eines sehr speziellen Teils, das mit den Mitteln eines Metallbaukastens angefertigt worden ist.
Es handelt sich um ein ca. 6 cm langes Glasröhrchen von 1 cm Durchmesser, das drei eingeschmolzene Elektroden aufweist und mit Quecksilber gefüllt ist. Je nach Neigung dieses Röhrchens stellt das Quecksilber eine leitende Verbindung der mittig angeordneten Elektrode mit einer der außen eingeschmolzenen Elektroden her. Durch die gebogene Form des Röhrchens ist sichergestellt, daß die mittlere Elektrode nur mit einer der beiden äußeren Anschlüsse elektrisch verbunden oder von beiden getrennt ist. Es handelt sich also um einen Quecksilber-Umschalter.
Das Röhrchen wird in der Mitte von einer Manschette aus dünnem Blech gehalten, die oben eine Befestigungslasche mit Loch hat und damit auf einer Welle festgeklemmt werden kann. Gehalten wird diese Betätigungswelle von zwei einseitig abgewinkelten Lochplatten, ähnlich der Märklin Rechteckplatte No.153b (11361).
Die folgenden Bilder zeigen diesen Schalter:
. Die Loch- und Lochreihenabstände der roten Platten sind 13 mm oder 6,5 mm was sie z.B. mit Mekanik kompatibel macht. Die Lochdurchmesser betragen jedoch nur 3,9 mm (Mekanik: 4,2 mm).
Auf die Betätigungswelle sind auf beide Seiten Hebel aus Pertinax geklemmt, die am anderen Ende einen federbelasteten Knopf tragen, an dem ein Betätigungsgestänge befestigt werden kann. Der Stellringe zur Befestigung auf der Welle haben einen gezahnten Ansatz, auf den die 5 mm dicken Pertinax Hebel aufgepreßt sind. Auf ihnen sind Anrißlinien für die Bohrungen zu sehen.
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Die beiden Platten werden durch zwei Schrauben und zwei Kunststoff-Distanzhülsen mit tropfenförmigem Querschnitt zusammengehalten. Mit diesen Hülsen kann der Endanschlag für das Schaltröhrchen festgelegt werden.
. Der Blick von oben auf den Schalter zeigt die Elemente auf der Betätigungswelle. Die Lasche des Glasröhrchens ist mit den sie einklemmenden Muttern verlötet.
. Von unten sieht man das Glasröhrchen mit den drei eingeschmolzenen Elektroden und den daran angelöteten Kabeln.
. Hier die Seitenansicht mit dem den Endanschlag berührenden Glasröhrchen.
. Der zerlegte Schalter. Oben die Elemente zur Positionierung des Schalters zwischen den Platten. Es sind Unterlag- und federnde Wellscheiben.
Die Kunststoffhülsen stellen sich als Stahlhülsen heraus, die zusammen mit einem Stück Pertinax in ein Stück Isolierschlauch geklemmt sind.
Die Befestigung des Schalters auf der Betätigungswelle erfogte durch ausgebohrte Muttern, die auf die Welle gepreßt wurden. Das ist an kleinen Rillen auf der Welle zu erkennen, die durch das Aufpressen entstanden sind.
Die Frage ist nun, wer hat dieses Teil hergestellt? Für einen Bastler erscheint mir die Art der verwendeten Beschläge ziemlich ungewöhnlich.
Ich kann mir jedoch vorstellen, daß dieser Schalter, der sicher nicht für den manchmal sehr rauhen Umgang in Kinderzimmern gedacht war, von einem MBK-Hersteller für ein Schaufenstermodell angefertigt worden ist. Es ist auch kein Einzelstück, denn die eingangs erwähnte Sammlung beinhaltete vier baugleiche Exemplare davon.
Vielleicht kennt jemand den Hersteller dieser doch sehr speziellen Rechteckplatten. Das wäre zumindest ein erster Hinweis auf einen mögliche Herkunft dieses Bauteils.
Hinweis: Die Verwendung von Quecksilberschaltern ist seit 2005 aufgrund der Gefahren durch freiwerdendes Quecksilber beim Zerbrechen des Glasröhrchens und wegen der Entsorgungsproblematik nur noch in Ausnahmefällen erlaubt.
Gruß
Norbert