Meccano macht Männer munter

[Norbert]

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so lautet der Titel eines Berichtes über talentierte Meccano Konstrukteure der Schweiz aus der Gründungszeit des Vereins der Amis Meccano Suisse (AMS), der sich heute Amateure für Metallmodellbau in der Schweiz nennt.

Der Artikel wurde 1987 in dem schweizerischen Magazin Zeitlupe veröffentlicht, das heute noch 10 Mal jährlich erscheint.

Weil ich annehme, daß dieser Beitrag für viele Schrauber von Interesse ist, habe ich den Verlag um eine Genehmigung zur Veröffentlichung des 7-seitigen Berichts in diesem Forum gebeten, die mir die Chefredakteurin freundlicherweise erteilt hat, wofür ich mich recht herzlich bedanke.

Zunächst die exakte Angabe der Quelle: «Zeitlupe», das Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung, https://zeitlupe.ch/

und nun - unkommentiert - die sieben Seiten des 36 Jahre alten Artikels, von dem ich hoffe, daß er Euch interessiert oder sogar gefällt:
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1987 Meccano macht Männer munter, Zeitlupe 04.jpg

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1987 Meccano macht Männer munter, Zeitlupe 05.jpg

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Gruß
Norbert
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[Norbert]

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Weil viele Nichtschweizer die Bezeichnung Schifflisticker wohl zum ersten Mal in diesem Artikel gelesen haben dürften, hier ein paar Worte und Bilder dazu.

Mit Schiffli ist ein Webschiffchen gemeint, das aus einem schifförmigen, teilweise ausgehöhltem Holz besteht. Der ausgehöhlte Laderaum enthält eine Garnspule, die bei der Bewegung des Schiffchens durch Kettgarnfächer den Schußfaden liefert. So ist es beim Weben.

Wie es beim Sticken zugeht, weiß ich nicht genau, aber ich denke, das Schiffli enthält das Stickgarn und liefert es an den vorgesehenen Stellen ab.

Im folgenden einige Bilder zu dieser Maschine und ihrer Bediener:
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Schifflisticker mit. Nachseherin und Schifflifüllerin.jpg

Schifflisticken ist Teamarbeit: Schifflisticker (links) mit Nachseherin (mitte) und Schifflifüllerin (Qu: Wikimedia Commons).

Ich denke, die Berufsbezeichnungen erklären die Funktion dieser Personen hinreichend.

Mehr über dieses Gewerk hier in einer Bilderstecke des St. Galler Tagblatt: https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stga ... /ld.343944
Zwei Bilder daraus als Zitat:
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Schifflisticker, Tagblatt-CH 02.jpg

Hier sieht man die Schiffli, die bewegt werden müssen und die daraus abgespulten Fäden.
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Schifflisticker, Tagblatt-CH 03.jpg

Das ist das Ergebnis, was diese Maschine bei richtiger Bedienung abliefert.

Mehr über eine solche Maschine hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Schifflistickmaschine

Gruß
Norbert
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[Georg]

Hallo Norbert,
danke für das nette historische Dokument.
Ich vermute, die genannten Personen haben den Schraubenschlüssel bereits final hingelegt.

Zum Thema Weben und Schiffchen.
Mit Meccano konnte man tatsächlich Webstühle bauen.
Es gab dafür ein Schiffchen und Litzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Litze_(Weberei) ) als Meccanoteile.
Das Schiffchen (Shuttles for Looms, #104) und die Litzen oder Helfen (Healds for Looms, #101) waren in den größten Vorkriegskästen teilweise standardmäßig enthalten.
Siehe auch http://www.nzmeccano.com/101.php und http://www.nzmeccano.com/104.php

Hier ein Foto der Teile, die auch in Bebra 2022 zu sehen waren.
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Meccano Schiffchen und Litze .jpg

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Beim CAM-treffen in Anse an Himmelfahrt 2022 waren auch Webstühle ausgestellt. Dazu Bilder im Schrauber&Sammler Magazin Nr 24 vom Herbst 2022 (http://www.nzmeccano.com/image-170180) oder direkt bei den französischen Freunden unter "andere Modelle" (runterscrollen): https://www.club-amis-meccano.org/le-cl ... /2022-anse .
Wie man sieht, haben die Webstühle tatsächlich gewoben.

[wdh]

Guten Abend Norbert und Georg,
ein sehr schöner nostalgischer Beitrag! Ein kleines bisschen erkennt sich wohl jeder von uns darin wieder, denke ich
Die hoch anspruchsvolle Welt der Web-, Strick- und Stickmaschinen konnte ich während meines Berufslebens bei einer Firma für Servo-Antriebstechnik ganz gut kennenlernen. Es handelt meist um extrem ausgeklügelte Mechanik, die zuverlässig im Dreischicht-Betrieb laufen muss(te), weltweit
Die Schweiz wie auch Deutschland hat(ten) einige Weltmarktführer in allen diesen Disziplinen
Auch Märklin zeigte in den Anleitungen 171b, Nr.105-104 und 14930, Nr. (1014 + 1034) -104 einen Handwebstuhl. Ein ausgeführtes Modell ist mir jedoch nicht bekannt? Ein schönes Farbfoto davon gab es in den H0-Katalogen in den 1950ern von Märklin.
Es gäbe noch so viel zu bauen, aber ich selbst bleibe doch lieber bei meinen Kränen, Baggern, LKWs, Brücken und Lokomotiven
Beste Schraubergrüße von
Wulf-Dieter

[Georg]

Hallo Wulf-Dieter,

wer oft auf Baukastenaustellungen fotografiert hat meist ein volles Bildarchiv.

Norbert zeigte beim Treffen 2006 in Horn am Bodensee den Märklin Handwebstuhl mit einem textilen Ergebnis des Webens:

DSC04623.JPG

DSC04622.JPG

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Und die Anleitung 14930 mit den Seiten 66 und 67:

066.jpg

067.jpg

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Ich hingegen zeigte eine Dame im Liegestuhl - das "Textil" in diesem Modell ist silbrig

DSC04645.JPG

[wdh]

Klasse
Wulf-Dieter

[märklin_fan]

Lieber Georg,
mit liebevollen Details, wie dem Drink mit Trinkhalm

[Georg]

Hallo Erwin,

die Dame im Liegestuhl hat eindeutig Multikulti-Hintergrund: Sie ist aus Märklin und Meccano gebaut und die Füße und Hände sind sogar von Metallus.
Der Trinkhalm (Landesprache "Röhrle") ist übrigens ein Meccano-Bauteil. Vor einigen Jahren gab es aus Calais Baukästen, die bedingt biegsame Kunststoff-Stangen enthielten - es sollten damit gebogene Silhouetten, wie beispielswiese Autodächer, nachgeformt werden.
Also alles aus der Familie der 1/2"-Systeme.

Dass es eine Dame ist, sieht man neben den sekundären Geschlechtsmerkmalen in Form zweier roter Schnurlaufräder, die schamvoll durch ein Bikini-Oberteil verdeckt sind, auch an so Äußerlichkeiten wie Halskette und lange brünette/brünierte Locken.

Ein Hobby soll Spaß machen, auch den Zuschauern.