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ReinhardY Germany
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#5096

Beitrag von ReinhardY »

Hallo zusammen,

ich habe einen äußerlich schönen, roten Märklin-Motor "20 V; 1321" an Land gezogen, bekomme ihn aber nicht kontinuierlich ans Laufen.
Mangels anderer Möglichkeiten habe ich ein Labornetzteil angeklemmt, dieses auf 20 volt begrenzt und eingeschaltet. Der Motor läuft immer nur kurz an und dann geht das Netzteil aus. Auch bei einem kleinen China-Motor ist das gleiche zu beobachten: 1 Sek Laufen, dann Stopp.
Woran kann das liegen?

Danke für Ratschläge
Reinhard
Zuletzt geändert von ReinhardY am 12.07.2024 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Reinhard

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Hans-Gerd Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5097

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Reinhard,

wenn es sich um ein elektronisch geregeltes Netzteil handelt, welches keine internen EMV-Schutzmaßnahmen hat, dann könnte es von der Funkenbildung am Kollektor gestört werden (EMV = elektromagnetische Verträglichkeit).

Zur Verifizierung kann man versuchen, den Motor zu entstören:
Jeweils einen Keramik-Kondensator von 47nF von jedem Anschluss zum Metallgehäuse schalten. Der Wert ist relativ unkritisch, wichtig sind möglichst kurze Anschlussdrähte. Ein Beispiel dazu kann man hier sehen:

http://www.urlaub-und-hobby.de/metallba ... entst1.jpg

Der Kondensator zwischen den Anschlüssen kann meistens entfallen.

Alternativ könnte man zunächst auch versuchen, den Motor über eine mehrere Meter lange verdrillte Leitung zu betreiben. Eine solche Leitung hat eine gewisse Induktivität und durch das Verdrillen auch eine Kapazität zwischen den Leitern. Beides zusammen wirkt gewissermaßen als EMV-Filter.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Georg Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5098

Beitrag von Georg »

Hallo Hans-Gerd,

hat die Funkenbildung eine Ursache, die man beseitigen kann?
Die Kondensatoren beseitigen, so wie ich es verstanden habe, nur die Auswirkungen der Funken.

Hilft beispielsweise säubern, neue Bürsten/Federn,...?
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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ReinhardY Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5099

Beitrag von ReinhardY »

Hallo Hans-Gerd,

kann ich das Ding vllt. einfacher mit einem Märklin Trafo betreiben und ggf. mit welchem?

Viele Grüße
Reinhard
Viele Grüße
Reinhard

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Re: Technische Unterstützung

#5100

Beitrag von märklin_fan »

Jetzt mal ohne dass ich nachschaue,
laufen die Märklin Motoren nicht mit Wechselstrom?
Das Labornetzteil liefer ja Gleichstrom.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Hans-Gerd Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5101

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

meinen 1321 habe ich gerade ausprobiert - er läuft auch mit Gleichstrom.
Allerdings ist mein elektronisch geregeltes 3A-Netzteil nicht gerade "begeistert" - die LED der Strombegrenzung flackert zwischendurch.

@ Reinhard:
Ist Dein Netzteil ausreichend potent für den Motor?
Mit einem einfachen Trafo sollte es funktionieren.

@ Georg:
Ja, eine Entstörung bedämpft lediglich die Ausbreitung der generierten Hochfrequenz.
Ob der Einbau anderer Kohlebürsten etwas verbessert, weiß ich nicht - ich entstöre die Motore in meinen Modellen grundsätzlich.
Beim 1321 habe ich allerdings den Eindruck, dass er aus irgendwelchen Gründen ziemlich "rauh" läuft.
Zum Vergleich: Mein alter MEKANIK-Motor läuft dagegen seidenweich.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5102

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

hier noch als Nachtrag zum besagten Motor:

Auf dem Motor steht zwar 1321 und eine Spannung von 20V, auf dem Karton und der Bedienungsanleitung steht jedoch 1071.
Inwieweit mit diesen beiden Bezeichnungen ein identischer Motor gemeint ist, weiß ich nicht.

Jedenfalls habe ich den Motor mal kurz an 20V Gleichspannung betrieben.
Abgesehen vom herzzerreißenden Geräusch fließt im Leerlauf ein Strom von über 1,5A, was einer umgesetzten Leistung von über 30W(!) entspricht.
Das kann nicht gut sein und infolgedessen wird der Motor auch in kurzer Zeit spürbar warm.
An 20V sollte man ihn keinesfalls dauerhaft betreiben.

In der Bedienungsanleitung für den 1071 steht als Versorgungsspannung 8-16V Wechselspannung bzw. 8-14V Gleichspannung. Nach dem, was ich gemessen habe, dürften auch diese Werte für den Dauerbetrieb schon grenzwertig sein.

Für mich ist dieser Motor eher ein Sammler- und Ausstellungsstück, als ein "Arbeitstier".

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
Zuletzt geändert von Hans-Gerd am 13.07.2024 11:19, insgesamt 1-mal geändert.
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ReinhardY Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5104

Beitrag von ReinhardY »

Guten Morgen

Vielen Dank für Eure Informationen zum "Motörchen"!
1321 und 1071 meinen anscheinend denselben Motor.
Er soll sowohl für Gleich- wie auch Wechselstrom geeignet sein. Da sowohl er, wie auch das schwindsüchtige Chinamotörchen (kleinfingergroß), kurz anlaufen und dann (vom Netzteil) gestoppt werden, muss es wohl ein Anwender-/Denkfehler sein. Ich werde es heute nochmals versuchen.

Grüße
Reinhard
Viele Grüße
Reinhard

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Re: Technische Unterstützung

#5107

Beitrag von Georg »

Hallo Motorenfreunde,

Bis 1957 hieß der rote, hufeisenförmige Motor 1321 und ab 1957 hieß er 1071.
In diesem Jahr wurden die Nummern bei Märklin (Baukästen und Einzelteile) umgestellt.
Grüße
Georg

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Norbert Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5108

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Reinhard,

in vielen Fällen hilft die Suchfunktion:

so waren sowohl der kleine Märklin Elektromotor 1321G bzw. 1071: viewtopic.php?f=50&t=448 ,

als auch der große Bruder1322G bzw. 1072: viewtopic.php?f=50&t=450

bereits Gegenstand eines Artikels in diesem Forum.

Beide Motoren sind sogenannte Universalmotoren, d.h. sowohl für Wechselstrom- als auch Gleichstrom-Betrieb geeignet.

Gruß
Norbert
.
wdh Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5109

Beitrag von wdh »

An die Motorfreunde,

soeben hatte ich meinen Senf dazugeben wollen, der Beitrag wurde aber unvermittelt "abgeschossen" :roll: .
Es ist eigentlich alles gesagt. Nur noch: Es handelt sich durchweg um Allstrom-Hauptschlußmotoren, wie sie elektrisch identisch in den H0-Lokomotiven der Serie 800 von Märklin eingebaut wurden.
Die Motoren müssen rund und leise laufen, die Stromaufnahme im Leerlauf darf in beiden Drehrichtungen kaum mehr als 400 bis 500 mA betragen!
Das Quietschen wird meist durch Ölmangel der gut zugänglichen Ankerlager verursacht - 2 Tropfen :)*
Beim Abbremsen von Hand wird die Stromaufnahme bis auf über 1 A ansteigen. Läuft der Motor dabei spürbar nicht rund, so liegt meist ein Wicklungsschaden im Anker vor (typisch: Anschlussdraht am Kollektor gelöst). Beim 1322 / 1072 wird auch gern mal ein Anschlussdraht der Feldwicklung zwischen den Gehäusehälften gegen Masse eingeklemmt :evil:
Elektronisch geregelte Netzteile mit Strombegrenzung erfordern zum stabilen Betrieb häufig einen Glättungs-Kondensator an den Klemmen.
Ein Standard-Elko mit z.B. 1.000 Mikrofarad (myF) / 40 V leistet gute Dienste. Bitte auf korrekte Polung am DC-Netzteil achten, denn sonst macht es "Bumm" :shock:
Die Motoren belohnen den eifrigen Bastler aber am Schluss durch den unnachahmlichen Märklin-(Ozon) Geruch 8)

Wulf-Dieter
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Re: Technische Unterstützung

#5112

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Wulf-Dieter,
wdh hat geschrieben: 13.07.2024 21:14 Das Quietschen wird meist durch Ölmangel der gut zugänglichen Ankerlager verursacht - 2 Tropfen :)*
Das hatte ich gemacht und für einen Moment war auch Ruhe, leider fing das Quietschen nach kurzer Zeit wieder an.
Aber das allein kann eigentlich nicht der Grund für einen so hohen Leerlaufstrom sein.

Bei Gelegenheit werde ich das Teil mal etwas genauer ansehen - vielleicht liegt tatsächlich ein Wicklungsschaden vor.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5141

Beitrag von wdh »

Hallo Hans-Gerd

von den Motoren beider Bauarten habe ich einige am Lager, alle kurz geprüft. Alle laufen leise und mit geringer Stomaufnehme im Leerlauf.
Wenn sich die Antriebswelle von Hand durchdrehen lässt, wird leider ein elektrischer Fehler vorliegen :o .
Merke: Es sind immer die Kabel und Stecker - wie bei einem alten Auto :roll:

Viel Erfolg!
Wulf-Dieter
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Re: Technische Unterstützung

#5142

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Wulf-Dieter,

vielen Dank für die Info.

Momentan gibt es noch ein paar andere Baustellen - am Sonntag beim MTC gab es leider auch ein paar kleinere "Unfälle", die erstmal zu reparieren sind. Danach ist der Motor dran.
wdh hat geschrieben: 16.07.2024 17:18 Merke: Es sind immer die Kabel und Stecker - wie bei einem alten Auto :roll:
Naja - so viele andere Möglichkeiten gibt es bei dem Teil ja auch wieder nicht :-)

Meinen alten MEKANIK-Motor musste ich vor vielen Jahren auch reparieren, weil er nicht mehr ordentlich lief:

- Wicklungsenden vorsichtig vom Kollektor abgelötet
- Wicklungen abgewickelt und dabei die Windungen gezählt (ca. 200 auf jedem Ankerschenkel)
- Anker sorgfältig isoliert (ganz wichtig!)
- Wicklungen wieder aufgewickelt (Windung neben Windung, viel ordentlicher, als es vorher war)
- Wicklungsenden wieder angelötet

Seitdem schnurrt der Motor wie ein Kätzchen.

Gruß
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5149

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

der Motor hat mir keine Ruhe gelassen und vorhin habe ich ihn etwas genauer untersucht.

Bei 12 VDC war ein Leerlaufstrom von ca. 0,9 A zu messen, bei 12 VAC war es etwa 0,7 bis 0,8 A - auf jeden Fall zu viel.

Zeitweise lief der Motor ruhig, dann aber immer wieder mit "kreischendem" Geräusch.
Während des Kreischens war eine Funkenbildung zwischen Motorwelle und Gehäuse zu beobachten - das kann nicht normal sein.

Also habe ich den Motor zerlegt und zunächst die Wicklungen vermessen:
Zwischen den Sektoren des Kollektors beträgt der Widerstand ca. 4,8 Ohm, bei der Erregerwicklung sind ca. 7,8 Ohm messbar.
Ob das so sein muss, weiß ich nicht, aber angesichts der Drahtstärke und der Größe der Wicklungen könnte es passen.
Die Kapazität des Entstörkondensators beträgt etwa 300 pF - der wird also nicht allzu viel Wirkung haben.

Des weiteren wurde eine niederohmige Verbindung (ca. 1,8 Ohm) von einem Kollektorsegment zur Ankerwelle gemessen. Hier liegt offenbar irgendwo in der Wicklung ein Schluss zum Eisenpaket vor.

Eine genauere Sichtprüfung zeigte 2 weitere potentielle Kurzschlussgefahren:

Einmal im Bereich einer Bürstenhalterung zum Gehäuse (grün umrandet)

1321-1.jpg

sowie im Bereich zwischen der anderen Bürstenhalterung und der Ankerwelle (schwer fotografierbar und ebenfalls grün umrandet)

1321-2.jpg

Wie es aussieht, hat dieses Exemplar gleich mehrere Fehler, und das wird auch nicht das einzige Exemplar sein.
Die potentiellen Kurzschlussgefahren lassen sich einfach beseitigen, beim Wicklungsschluss ist es schon etwas aufwändiger.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5152

Beitrag von wdh »

Hallo Hans Gerd,

das nenne ich eine gründliche Untersuchung :D
Alles deutet nach Deinen Messungen auf einen Masseschluss einer Ankerwicklung hin. Für die Reparatur hast Du ja bereits Erfahrung :P
Da in unserem Alter die Zeit am wertvollsten ist, sollte ich Dir wohl einen Ersatz-Anker aus meinem Fundus zusenden, falls die Diagnose sich bestätigt, oder? Einen alten Anker aus einem 1071 oder aber ein leeres Blechpaket mit Isolierungen und Kollektor könnte ich Dir zusenden.
Die drei gleichen Wicklungen haben jeweils 275 Windungen aus 0,13 ... 0,15 mm Cu-Lackdraht. Die Anker erhielten früher zwei Isolierbrillen aus Kunststoff (besser), erst viel später dann eine billige Isolierung aus grünem Isolierlack.
Achtung: Die Kollektor-Trennstege sind beim Baukasten-Motor genau auf die Polhornmitten ausgerichtet, da die Bürsten auf die Polschuhe des Feldmagneten ausgerichtet sind. Bei den fast identischen Motoren in den Loks der Serie 800 sind die Bürsten um 90° gedreht, somit auch der Kollektor :!:
Das Blechpaket steckt in einem simplen Werkzeug (Foto) zum schonenden Wickeln mittels im Schraubstock eingespannter Handbohrmaschine. Das hatte ich vor nun 60(!) Jahren gebaut, um defekte H0-Loks Instand setzen oder umwickeln zu können. Der Cu-Lackdraht stammte meist von abgewickelten Post-Relais aus dem Schrott :-)

Deine Messwerte konnte ich bestätigen: Anker ca. 5 Ohm, Stator-Teilwicklung ca. 4 Ohm (kalt). Dadurch fällt bei Nennlast die Hälfte der Eingangsspannung an den ohmschen Widerständen ab, was zum sehr mäßigen Gesamtwirkungsgrad von nur 25 % beiträgt :shock:
Dieser Standard-Motor von Märklin wurde in den 1950ern mal in einem Büchlein der "Radio-Praktiker Bücherei" beispielhaft durchgerechnet :D

Viel Erfolg und beste Grüße von
Wulf-Dieter
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Re: Technische Unterstützung

#5155

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Wulf-Dieter,

im oberen Bild meines letzten Posts hatte ich den grün umrandeten tropfenförmigen Kontakt als eine potentielle Kurzschlussgefahr zum Gehäuse bezeichnet.
Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass diese merkwürdige Form - aus welchen Gründen auch immer - bewusst eine Verbindung zum Motorgehäuse herstellen soll. Und zwar ist es der braune Leiter des Motors, der somit am Gehäuse liegt.

Na toll - wenn der Motor in ein Modell eingebaut wird und der "falsche" Pol der Versorgungsspannung kommt zufällig ans Modell, dann gibt es einen Kurzschluss und niemand weiß, warum. Wenn man das wenigstens in der Bedienungsanleitung erwähnt hätte. Oh Mann ...

Jetzt ist mir auch klar, warum ein einzelner Wicklungsschluss den Betrieb so stark beeinträchtigt - ohne diese Verbindung würde ein einzelner Wicklungsschluss erstmal überhaupt nicht auffallen.

Vermutlich soll diese Verbindung der Entstörung dienen - diese werde ich jetzt aufdremeln und ausprobieren, was passiert.
Entstören kann man auch anders. Wenn man unbedingt meint, eine (hochfrequenzmäßig wirksame) Verbindung zum Motorgehäuse haben zu müssen, dann kann man das auch kapazitiv mit einem Keramikkondensator machen.

Zum Schluss noch etwas Positives:
Es ist immer wieder erstaunlich, was man durch die Diskussionen in diesem Forum lernt :-)

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5156

Beitrag von märklin_fan »

Lieber Hans-Gerd,
deine letzte Aussage kann ich nur bestätigen, sogenanntes Schwarmwissen.
Viele Grüße von
Erwin W.
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dieselrauch Germany
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Re: Technische Unterstützung

#5157

Beitrag von dieselrauch »

Hallo,
ein Unterschied zwischen 1321 und 1071 ist, daß bei 1321 der braune Pol an Masse liegt und bei 1071 der rote. Das ist besonders dann zu beachten, wenn man die Motoren mit den Großen 1322/1072 zusammen benutzt. Dort ist immer der braune Pol an Masse. Wenn bei einem der rote und beim anderen der braune Pol an Masse liegt, dann "peng".
wdh hat geschrieben: 17.07.2024 23:32 Bei den fast identischen Motoren in den Loks der Serie 800 sind die Bürsten um 90° gedreht, somit auch der Kollektor :!:
Was Wulf-Dieter geschrieben hat, ist wichtig. Ich habe mal Ersatz-Anker gekauft und mich gewundert, daß sie nicht funktionieren. Ein Vergleich mit funktionierenden Anker hat den Unterschied gezeigt. Der Kollektor ist um 60° verdreht.

Noch zur Schmierung: Um das Jaulen nachhaltig zu beenden, benutze ich Graphitfett.
.
Fett.jpg
Das sorgt endgültig für Ruhe.

Viele Grüße
Ingo
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Re: Technische Unterstützung

#5158

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Hans-Gerd,
Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass diese merkwürdige Form - aus welchen Gründen auch immer - bewusst eine Verbindung zum Motorgehäuse herstellen soll. Und zwar ist es der braune Leiter des Motors, der somit am Gehäuse liegt.
das war bei (fast) allen alten Märklin Elektromotoren bis in die 1970er Jahre so: ein Pol liegt an Masse, das spart eine Leitung.

Sogar die mit Netzspannung über einen Lampen-Vorwiderstand betriebenen E-Motoren waren anfänglich so gebaut. Etwa 2 - 3 Jahre vor dem Verbot dieser Motoren in 1927 wurden beide Anschlüsse vom 'Gehäuse', das aus zwei gelochten Platinen besteht, isoliert. Die letzte Ausführung hatte sogar eine Abdeckung als Berührschutz für die Schaltzungen des Drehrichtungsumschalters.
.
MMA_1919-02_#72-50.jpg
Schaltschema aus der Motoren-Anleitung von 1919. Der Text besagt, daß das Kabel zwischen 24 und 25 unnötig ist.
.
1925 wurden Bauvorschläge der Anleitung No. 72 nachträglich als "UNGÜLTIG" DA MOTOR JETZT DOPPELPOLIG ISOLIERT gestempelt:
.
MMA_1925-10_#72-51.jpg
Die Begründung der Ungültigkeit ist natürlich ein Witz, da der Motor auch mit dieser Schaltung funktioniert. Offenbar wollte man nicht erwähnen, daß das Modell unter Netzspannung stehen kann, was bis dato niemanden interessiert hat, außer vielleicht denjenigen, die praktische Erfahrungen damit gemacht hatten.

Mit der Umstellung auf 20 V-Betrieb, wurde die Masseverbindung wieder eingeführt.
.
MMA_1936-05_#72_300-040.jpg
Deshalb gab es in den Anleitungen von 1928 - 36 auch wieder das ursprüngliche Schaltbild.

Für mich war das von Jugend an eine Selbstverständlichkeit, weshalb ich mir darüber nie Gedanken gemacht habe. Ein Kurzschluß war übrigens kein Problem, der wurde vom Trafo mit einem lauteren Brummen beantwortet, das spätestens mit dem Ansprechen des Bimetall Schutzschalters endete.

Gruß
Norbert
.
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Re: Technische Unterstützung

#5159

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Zusammen,

erstmal vielen Dank für die Informationen!

@ Ingo:
Das ist gut zu wissen!
Graphitöl habe ich nicht verwendet, aber mir ist jetzt klar, warum der Motor nach dem Schmieren einen kurzen Moment gut lief:
Das Öl hat anfangs gewissermaßen eine Isolation zwischen Ankerwelle und Gehäuse gebildet. Nachdem es sich verteilt bzw. verflüchtigt hatte, kam es in der Lagerung zur Funkenbildung und dadurch ist mir ja erst aufgefallen, dass ein Pol mit dem Gehäuse verbunden sein muss.

@ Norbert:
Da ich in der Jugend nie einen solchen Motor hatte, ist das für mich praktisch Neuland. Aber zum Glück gibt es hier ja genug Fachwissen dazu :-)
Ja, eine solche Verbindung zum Gehäuse spart eine Leitung. Dennoch hat besagter Motor ja 2 Stecker - ich wär nie darauf gekommen, deshalb eine Leitung wegzulassen.
Klar - der Trafo steckt einen Kurzschluss für eine Zeitlang weg. Aber wenn ein Wicklungsschluss vorliegt, dann könnte ein Kurzschlussstrom den dünnen Draht gänzlich durchbrennen.

Gruß
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5160

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo in die Runde,

soeben habe ich den Motor bearbeitet und was soll ich sagen - er läuft einwandfrei!

Sowohl bei 12 VDC als auch bei 12 VAC beträgt der Leerlaufstrom ca. 350 mA.
Eine Funkenbildung zwischen Ankerwelle und Gehäuse tritt nicht mehr auf, weil das Gehäuse nun potentialfrei ist.

Der Wicklungsschluss ist natürlich noch vorhanden, aber er stört nicht mehr.
Die Gefahr eines Kurzschlusses ist ebenfalls nicht gebannt, wenn ein Pol der Versorgungsspannung an das Gehäuse gelangt. Aber das weiß ich ja jetzt und kann es vermeiden.

Eine erneute Funktionsstörung wird auftreten, wenn irgendwann ein weiterer Wicklungsschluss vorliegen sollte, aber das kann ich vorerst aussitzen.

Hier nochmal die Problemstellen vor der Bearbeitung:

1321-3.jpg

Position 1 zeigt auf die gewollte Verbindung zwischen dem braunen Leiter und dem Gehäuse - diese wurde aufgetrennt.
Position 2 zeigt auf die Kurzschlussgefahr zwischen der Ankerwelle und der anderen Bürstenhalterung - hier wurde der Abstand vergrößert.


Und so sieht die Gehäusehälfte nach der Bearbeitung aus:

1321-4.jpg

Sonnige Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5161

Beitrag von wdh »

Hallo Hans-Gerd,

Märklin hatte die Masseverbindung nicht ohne Nachgedanken ausgeführt:
Die bewährte Sicherheits-Philosophie fordert, dass der erste Fehler (Erdschluss) sofort erkannt wird (bzw. erkannt werden kann). Genau dies hat ja auch den Anstoß zu Deiner Suche gegeben :-) . Erst der zweite Fehler (Masseschluss) führte dann zum Totalausfall.
Die Spielzeuge werden seit den 1930er Jahren alle mit der sogenannten Schutz-Kleinspannung über elektrisch sichere Trenn-Trafos betrieben. Ein Masseschluss bleibt für den Benutzer ungefährlich. Ein uralter Spur 0 - Eisenbahn-Trafo aus der Vorkriegsproduktion von Märklin wies bereits die "Sichere Trennung" der Wicklungen, Gehäuse und dem Netzanschluss auf :!: .
Was man damals sehr leichtsinnig vorher mit Vorwiderständen und dergleichen direkt am Netz getrieben hatte, war auch den alten 110 V - Gleichstromnetzen geschuldet. Die sonst notwendigen, teuren Einanker-Umformer bot Märklin noch im Katalog 1953 an :roll:
Märklin hatte über sehr viele Jahre durch das Festhängen am AC- System ein ganz anderes Problem ohne Sicherheits-Hinweis und ohne Not durchgeschleppt:
Wurden auf einer Anlage mehr als 1 Transformator betrieben, so konnte bei zufälligem Zusammenschalten von mindestens 2 Trafos auf denselben Gleisabschnitt jeder dieser Trafos auch bei gezogenem Netzstecker gefahrbringende Spannung am Netzstecker führen :evil: , je nach Drehknopf-Stellung. Parallelgeschalte Licht-Trafos sowieso! Leider gilt das für alle analogen Märklin - Anlagen mit AC-Betrieb bis heute :roll:
Als technisch begabte Kinder hatten wir diese Möglichkeit uns gegenseitig zu "elektrisieren" natürlich erkannt :(+ ##
Ein simpler Dioden-Gleichrichter in Verbindung mit den Allstrom-Motoren hätte diese Gefahr der "Rückwärtsspeisung" spätestens ab Mitte der 1960er lösen können (und müssen!). Durch Umstellung auf DC-Betrieb mit Polwender anstelle des unsäglichen Umschalters hätte man sogar noch Kosten sparen können :lol: . 2 Dioden für die Feldwicklung reichen in alten Loks zum Umbau auf DC aus.
Märklin hat einfach Glück gehabt, dass kaum Unfälle bekannt (USA!) geworden sind :#( Musste das mal loswerden :oops:

Wer erinnert sich noch an Hausnetze mit "Nullung" oder alte Radios, bei denen das Chassis einseitig mit der Netzspannung verbunden war, um den teuren Netzttrafo einzusparen? Spätestens beim Anschluss eines Plattenspielers oder TB-Geräts konnte man so eine gefährliche Überraschung erleben :twisted:

SO werden in sicherheitsrelevanten Netzten (z.B. auf Schiffen, bei der Bahn und vermutlich auch in Flugzeugen und anderen Einrichtungen) grundsätzlich die Verbraucher und Messmittel erdfrei ausgeführt. Mittels Erdschluss-Überwachung bzw. -Messung werden dann solche Fehler erkannt und lassen sich einkreisen.
Auch die aus dem Haushalt bekannte FI - Überwachung arbeitet so :idea: - und ist mit einer Prüftaste ausgestattet, die einfach einen leichten Erdschluss simuliert. Hat nebenbei bereits so manches Leben gerettet :D

Beste Grüße von
Wulf-Dieter
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#5162

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Wulf-Dieter,

vielen Dank für Deine Ausführungen, die ich durchaus nachvollziehen kann - u. a. war ich für die elektrische Sicherheit der von unserer Firma entwickelten und produzierten Geräte verantwortlich.

Allerdings sehe ich diesbezüglich keinen Zusammenhang zu besagtem Motor und der Notwendigkeit, einen Pol mit dem Motorgehäuse verbinden zu müssen.
wdh hat geschrieben: 18.07.2024 18:02 Die bewährte Sicherheits-Philosophie fordert, dass der erste Fehler (Erdschluss) sofort erkannt wird (bzw. erkannt werden kann).
Das ist m. E. nur die halbe Wahrheit:
Die bewährte Sicherheits-Philosophie fordert, dass der erste Fehler nicht zur Gefahr für Leib und Leben werden kann, und als erster Fehler wird i. A. das Versagen der sog. Basisisolation und eine damit verbundene Verschleppung gefährlicher Netzspannung auf berührbare Metallteile betrachtet. Deshalb werden Metallgehäuse üblicherweise mit Schutzleiter verbunden (Schutzklasse 1) oder man verwendet Kunststoffgehäuse mit entsprechend schutzisoliertem Innenleben zu gefährlicher Netzspannung (Schutzklasse 2).

In speziellen Anwendungen kann natürlich auch ein Erdschluss als erster Fehler definiert werden, aber was hat das mit dem Motor zu tun?
O.k. - man kann durch Berühren einer gefährlichen Netzspannung heutzutage einen FI-Schutzschalter auslösen. Aber gab es die denn früher schon?

Idealerweise wird ein solcher Motor - wie Du geschrieben hast - mit Schutzkleinspannung betrieben. Die Sicherheit steckt dann im Netzteil bzw. im Trafo - ob das angeschlossene Spielzeug dann zufällig geerdet wird oder nicht ist m. E. nicht relevant.
Wird er nicht mit Schutzkleinspannung betrieben und es tritt im Netzteil bzw. Trafo ein Versagen der Isolation auf, dann nützt es auch nichts, wenn ein Pol der Versorgungsspannung mit dem Gehäuse verbunden ist - eher im Gegenteil. Dann wär es besser, das Gehäuse mit Schutzleiter zu verbinden (erden).

Wie auch immer - die Begründung, eine Leitung einsparen zu können, erscheint mir an dieser Stelle plausibler.

Aber ehrlich gesagt möchte ich hier nicht auch noch eine Grundsatzdiskussion zur elektrischen Sicherheit starten :-)

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Re: Technische Unterstützung

#5232

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Reinhard,

was ist denn aus Deinem Motor-Problem geworden? Hast Du es in den Griff bekommen?
Würde mich mal interessieren, woran es letztendlich gelegen hat.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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