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Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 15:16
von Fabian
Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich mal Unterlegscheiben aus Vinyl bestellt, die ich hier zeigen möchte. Eigentlich nur für den Zweck, dass ich mir nicht die grünen Meccano Slotted Strips bei meinen Dino-Roboterbeinen zerschramme. Aber man kann sie natürlich auch für jede andere Schraubverbindung benutzen. Die Messingscheiben vergrößern die Meccano Schrauben optisch schon sehr (Bild). Vielleicht benutze ich diese hier bei meinem nächsten Modell.

Hat jemand schon Erfahrungen mit diesen Scheiben? Sind die Verbindugen fest und lösen sich nicht wieder?

Wie im Bild zu sehen, kamen die Scheiben mehr oder weniger stark zusammengeklebt als Stapel. Die muss ich nun alle erstmal trennen.

Grüße,

Fabian

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 15:57
von Hans-Gerd
Hallo Fabian,
Fabian hat geschrieben: 16.11.2024 15:16 Hat jemand schon Erfahrungen mit diesen Scheiben? Sind die Verbindugen fest und lösen sich nicht wieder?
nach meiner Erfahrung lösen sich Schraubverbindungen unter Verwendung von Kunststoff immer irgendwann.
Mir ist das sogar schon passiert bei Metallus-Teilen mit einer zu dicken Lackschicht - und an den ferngesteuerten Fahrzeugen knalle ich die Schrauben wirklich möglichst fest an.

Verwendet habe ich Kunststoff-Scheiben erstmals beim MAN-Fahrerhaus, aber zusammen mit M3-Schrauben und selbstsichernden Muttern.
Selbstsichernde M4-Muttern sind viel zu groß.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 16:27
von Fabian
Danke, Hans-Gerd,

das habe ich vermutet. Dann bin ich vorgewarnt, falls ich die Scheiben irgendwann mal für ein Modell verwenden sollte. Als Kratzschutz sind sie aber allemal gut. Nur brauche ich dafür wahrscheinlich keine 1000 Stück.

Selbstsichernde Muttern sind natürlich am besten, um sicher zu gehen. Aber sie sind in der Tat viel zu groß. Ich benutze sie nur, um nicht normale Muttern kontern zu müssen. Das ist immer so eine Fummelei und sieht nicht schön aus. Jedenfalls bei den quadratischen Meccano Muttern.

Gruß

Fabian

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 16:37
von Georg
Hallo Fabian,

zum Thema "wie lange hält die Verbindung" würde ich Hans-Gerd Recht geben.

Aber ich weiß von Andreas Abel, dass er bei seinen Modellen Kunststoff-Unterlegscheiben verwendet. Und das auch empfiehlt wegen nahezu nicht sichtbarem Kratzschutz.

Siehe das Bild aus Schrauber & Sammler 16 über die Radfahrer, die einander hinterherfahren und doch nie einholen. Die Kunststoffscheiben sind kaum sichtbar.
Radfahrer von Andreas Abel.jpg

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 17:26
von Hans-Gerd
Vielleicht noch ein etwas "unorthodoxer" Vorschlag meinerseits:

Das Gewinde der Schrauben im Schraubstock etwas verformen und die Muttern kraftvoll aufschrauben - dann sind sie gewissermaßen selbstsichernd ...

Gruß
Hans-Gerd

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 17:54
von Georg
Hans-Gerd hat geschrieben: 16.11.2024 17:26 Das Gewinde der Schrauben im Schraubstock etwas verformen und die Muttern kraftvoll aufschrauben - dann sind sie gewissermaßen selbstsichernd ...
Hallo Hans-Gerd,

das liest sich grausig und schlimm, wird aber im echten Leben so ähnlich praktiziert.

Ich hatte in meiner Zeit als sehr junger Erwachsener einen französischen Kleinwagen, bei dem mal beim Rückwärtsfahren das Getriebe blockierte. Ein freundlicher und fachkundiger Helfer mit Brechstange legte den dritten Gang ein, dass ich zumindest bis zur Werkstatt fahren konnte.
Die Ursache war eine lose Schraube auf einer Getriebewelle. Die Schraube hätte alle Zahnräder, Synchronkörper und Synchronringe auf der Welle an der richtigen Stelle halten sollen. Diese Schraube wurde bei der Getriebemontage durch einen gezielten Schlag auf das Gewinde "gesichert". Oder eben nur etwas gesichert. Und beim Rückwärtsfahren (da dreht einiges in die andere Richtung) löste sich die Schraube, die Räder verteilten sich irgendwie auf der Welle und nichts ging mehr. So hat mir der Kfz-Meister das damals erklärt.
Man hätte da auch ein Sicherungsblech oder eine andere Sicherung (Loctite) verwenden können, aber im untersten Segment im Automobilbau sind dann ein paar Extra-Franc für das Teil und die Montage zu viel.

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 16.11.2024 23:11
von Hans-Gerd
Hallo Georg,

das hört sich ja wirklich grausig an.

Ich erinnere mich an meine Lehrzeit - das wurden die Schrauben der Messgeräte mit einem Tropfen Lack gesichert ("ablacken" wurde das genannt).
Vielleicht könnte bei unseren Modellen bei Bedarf auch ein winziges Tröpfchen Sekundenkleber helfen.

Gruß
Hans-Gerd

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 17.11.2024 05:52
von unnabill
Hallo,
die Sicherung von Schraubverbindungen ist ein echtes Problem. Auch ich hab bei meinen Modellen damit zu kämpfen. Zur Zeit behelfe ich mich mit Stoppmuttern (da, wo es möglich und/oder wichtig ist). Aber durch ihre Größe passen sie leider nicht immer an die Stelle, wo sie nötig sind. Ich werde es mal mit Federringen bzw. Federscheiben versuchen. Anmerkung: Federringe, Federscheiben und einiges andere sind in der wirklichen Technik nicht mehr zugelassen, da solche Sicherungsmaßnahmen nicht zuverlässig sind. Die entsprechenden DIN-Normen wurden alle offiziell zurückgezogen und sind damit ungültig. Aber für meine Modelle wird es wohl funktionieren (Hoffe ich zumindest).
Grüsse. unnabill

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 22.12.2024 19:38
von wdh
:winke Hallo in die Runde,

hier mein kleiner Beitrag zum Thema "Sicherheit von Schraubverbindungen". Meine Erfahrungen auch aus aus langjähriger beruflichen Beschäftigung mit dem Thema:
Die etwas steileren (Märklin)-Gewinde neigen eher zum Lockern als etwa M4.
Werden mehr als zwei Bleche / Streifen aufeinander geschraubt, so gilt die Schraubverbindung wegen der vergrößerten Nachgiebigkeit nicht mehr als sicher.
Weiche Unterlegscheiben vergrößern eher die Gefahr der Lockerung :!:
Grundsätzlich sollten wichtige Schraubverbindungen so fest, wie eben möglich angezogen werden.
Im System unserer Metallbaukästen schaffen nur Kontermuttern oder eben die schon vorgeschlagenen Stoppmuttern Sicherheit.
Selbstverständlich sind auch mittelfeste Lacke zur Schraubensicherung anwendbar :-) . Sicherungsbleche oder Kronenmuttern mit Splinten kommen ja eher nicht infrage :(
Auch die großen Stellschrauben in den Naben lassen sich durch Kontermuttern sichern.
Verquetschen des Gewindes ist technisch gesehen Unfug, da auch das spätere Lösen haufig nur miitels Flex möglich ist, nachdem auch der Schraubenkopf dabei vermascht wurde :twisted:

Just my two cents

Gruß Wulf-Dieter

Re: Unterlegscheiben

Verfasst: 23.12.2024 08:54
von unnabill
Hallo an alle,

nachdem ich nun seit einiger Zeit Federringe zur Sicherung von kritischen Schraubverbindungen verwende, darf ich sagen, dass diese sich durchaus bewährt haben. Zudem sind sie recht preiswert (ca. 1,50 € pro hundert Stück) und damit auch wirklich »preis-wert«. Natürlich verwende ich auch weiterhin Stoppmuttern (Verschleißmaterial; ca. 2,50 € pro hundert Stück), zumal mit diesen reguliert werden kann, wie fest die Schraubverbindung sein soll (Stichwort: drehende bzw. bewegliche Bauteile).

FF - Frohe Festtage

unnabill