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Herstellung von Sonderlängen

Verfasst: 14.11.2025 18:37
von Mich1751
Hallo, da wir heute hier Landregen haben ,habe ich bisschen gebastelt. Mir fehlen in meiner Sammlung oft Sonderlängen von Winkelbändern oder Doppelflachbändern. Z.b. 3 Loch oder 4 Loch Winkelband. Ich habe keine Lust das Geld immer zur Insel zu schicken . Habe mir ne kleine Gehrungslade gekauft und die etwas erweitert mit ner Feststellschraube und nem Unterbau. Die Bänder kriege ich ganz gut gerade gesägt. Das Feilen ist dann etwas mühsam. Die Teile sind natürlich nicht so schön wie original aber dafür könnt ich sehr viele herstellen da ich 25 Loch Bänder genug habe. Hat jemand vielleicht ne bessere Vorrichtung oder so gebaut? Vielleicht vom Sägen und Feilen her. Ich habe ne normale Eisensäge genommen..
Gruss Michael

Re: Herstellung von Sonderlängen

Verfasst: 14.11.2025 21:43
von Norbert
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Hallo Michael,

das Sägen von Metall mittels Handsäge und Gehrungslade ist, wie Du bemerkt haben wirst, ein mühsames Geschäft.

Dazu kommt, daß die Führung eines Metallsägeblattes oberhalb der Zähne erfolgen sollte, damit diese den Führungsschlitz nicht verbreitern.
Eine solche Lade gibt es aber nicht.

Für Schreiner gab es früher Gehrungssägen, bei denen das Sägblatt durch ein Gestell geführt wurde:
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1966 Ulmia Gehrungssägen.jpg
Ulmia Gehrungssägen, 1966, für die es auch Metallsägeblätter gab.

Abgesehen davon, daß solche Sägen inzwischen seltene historische Werkzeuge sind, war das Ablängen von Metallprofilen eine schweißtreibende Arbeit.

Bei Deinen Anwendungsfällen fehlen den neuen Bauteilen zudem 2 - 3 mm in der Länge, Material, das in Späne verwandelt worden ist.

Zum Ablängen von Winkelträgern nehme ich inzwischen dieses Gerät:
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PROXXON Kapp- und Gehrungssäge KGS 80.jpg
PROXXON Kapp- und Gehrungssäge KGS 80.

Zum Trennen von Stahl gibt es 80 mm Ø x 1 mm dicke Trennscheiben, damit ist der Verlust nicht ganz so groß, wie mit einer Säge.

Besser wäre es, die Winkel zu sägen. Es gibt zwar passende HSS-Sägeblätter von 0,5 mm Dicke, die an das Gerät passen, aber leider ist die Drehzahl zu hoch und nicht regelbar. Für einen geschickten Elektronik-Bastler sollte dieses Problem durchaus lösbar sein.

Ein weiterer Mangel ist die fehlende Beleuchtung der Schnittstelle. Das läßt sich durch eine LED an einem Schwanenhals zufriedenstellend lösen.

Zum Ablängen der doppelreihigen Lochbänder empfehle ich eine Blechschere, am besten eine stationäre Hebel-Blechschere.
Damit der Schnitt rechtwinklig wird, ist es zweckmäßig, einen entsprechenden Anschlag an das Fußteil der Schere zu klemmen.
Entstehende Verbiegungen der Schnittkanten lassen sich in einem Schraubstock wieder richten.
Um Verletzungen zu vermeiden, sind die scharfkantigen Schnittkanten mit einer Feile oder an einem Schleifband zu brechen.

Zum Ablängen normaler Lochbänder habe ich mir vor Jahren ein Werkzeug machen lassen: viewtopic.php?f=48&t=443&p=2071

Beim Treffen vor vier Wochen in Bebra hatte ich dieses Gerät dabei. Es fand so einen Anklang, daß damit mehrere hundert seltenere kürzere aus überzählig vorhanden längeren Lochbändern entstanden sind, die keiner Nachbearbeitung bedürfen.

Gruß
Norbert
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Re: Herstellung von Sonderlängen

Verfasst: 15.11.2025 14:37
von Mich1751
Danke Norbert für die Infos. Die Vorrichtung für das Schneiden ist wirklich interessant. Ich habe im Forum gesucht aber den Artikel nicht gefunden. Ich hätte mir frühes vieles selber bauen können da ich Maschinenschlosser gelernt habe und danach noch paar Jahre in der Dreherei gearbeitet habe. Danach ging es in die Theorie. Darum tut es immer so weh wenn man Meccano Messingteile kaufen muss da ich weiß das ich das früher alles selber gemacht hätte. Heute habe ich nur ne Heimwerkerwerkstatt.
Die Gehrungssäge kuckt ich mir mal an. 1mm ist schon ok. Lohnen tut sich das wahrscheinlich nicht, aber ich habe Lust zu....
Gruss Michael

Re: Herstellung von Sonderlängen

Verfasst: 15.11.2025 18:51
von Günther
Hallo Michael,

auch ich habe mal Maschinenschlosser gelernt und hatte die Gelegenheit eine
Hebelschere in der Firma zu fertigen. In einem Schraubstock eingespannt hat
diese sich auch für meine Sonderlängen und schmale Bänder bewährt:
viewtopic.php?p=1119#p1119

Vermutlich ist so eine Hebelschere gar nicht so teuer, da Werkzeug allgemein
sehr preiswert geworden ist.

Gruß
Günther

Nachtrag:
Bänder schneide ich auf Länge in dem ich ein weiteres Band als Anschlag nutze.
Auch die Ecken stutze ich so und im Paket von 4-6 Bänder feile ich die Rundungen
der Lochbänder, einzeln werden diese leicht entgratet. Im Modell fällt es kaum
auf das diese Enden roh bleiben.

Re: Herstellung von Sonderlängen

Verfasst: 16.11.2025 17:19
von märklin_fan
Ich habe zum Ablängen von WinkelStücken immer meine kleine Flex in einen dafür vorgesehenen Trennständer eingesetzt und ein extrem dünnes Trennblatt verwendet.
Das wird genau rechtwinklig und geht schnell.