Eine sehr vorbildgetreue ‚Dampf‘-Straßenwalze
Verfasst: 27.07.2022 01:07
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unter diesem Titel veröffentlichte Norwin Rietsch 2011 einen Beitrag im AMS-Bulletin, der sich mit einer durch Magnetspulen angetriebenen Dampfwalze beschäftigte.
Angesichts der kürzlich stattgefundenen Diskussion über Magnetantriebe für Fahrzeuge in der MBK-Liste stellte er mir frei, seinen Artikel hier zu veröffentlichen, weil er zur Zeit anderweitig vollumfänglich engagiert ist. Das tue ich gerne für ihn, hier ist sein Artikel:
Metallbaukasten-Modelle von Strassenwalzen werden üblicherweise von einem Elektro- oder Uhrwerkmotor angetrieben. Dabei geht aber das Flair einer Dampf-Strassenwalze meist verloren. Das hier vorgestellte Modell (Bild 1) besitzt einen Antrieb durch vier Magnetspulen, deren Kerne (Kolbenstangen) über Pleuel auf eine Kurbelwelle wirken, und imitiert damit recht gut eine Zweizylinder-Dampfmaschine (Bild 2). Alle verwendeten Bauteile sind optimal eingesetzte, original Märklin-Bauteile. Zu beachten wären z.B. die Konstruktion von Kreuzkopf und Kurbelwelle (Bilder 3 und 4). Die Umsteuerung erfolgt – ähnlich wie beim Vorbild – mit einem Handhebel, der den (stillstehenden) Kollektor um ca. 180° verdreht (Bild 5). Dadurch wird die Reihenfolge der Ansteuerung von jeweils zwei Spulen (vorne resp. hinten) umgekehrt. Ähnlich wirkt bei echten Dampfmaschinen eine Umsteuerung, die den Schieber gegenüber dem Kolben versetzt und so die Dampfeinströmung in den Zylinder umkehrt. Als Träger für die rotierenden Kohlebürsten dient ein abgeändertes Kegelzahnrad.
Die Lagerung der vorderen Walze ist ideenreich konstruiert und ergibt ein schlankes, stimmiges Bild (Bild 6). Die Lenkung mittels Schneckentrieb und Kette ist ebenfalls wirklichkeitsgetreu ausgeführt (Bilder 7, 8, 9). Im Betrieb mit 24 Volt erreicht man durch die weiche Umsteuerung ‚vorwärts – rückwärts – vorwärts‘ mit dem Handhebel einen sehr authentischen Walzvorgang.
Alles deutet darauf hin, dass das professionell konstruierte und einwandfrei funktionierende Modell von der Firma Märklin in der Zeit zwischen 1980 (neue Bauteile, z.B. Dachplatte) und 1987 (neue Schrauben) zur Demonstration der Möglichkeiten des Metallbaukastens hergestellt wurde.
. Bild 1: Dampf-Strassenwalze mit Magnetspulantrieb. Umsteuerungshebel in Stellung ‚rückwärts‘.
. Bild 2: Vier Magnetspulen (Teil-Nr. 11640) mit durchgehenden Kernen (11651 – 11653); interessante Verdrahtung mit Wellenhaltern (11792).
. Bild 3: Umsteuervorrichtung: Der Hebel (Verbindungsbolzen 11653), mit dem Kollektor (11665) verschraubt, ist in Stellung ‚vorwärts‘. Die rotierende Bürstenbrücke, in Form eines Kegelrades (10860) mit eingeschraubten Bürstenhaltern, stellt ein Sonderteil dar. Als Kreuzkopf dient eine gekürzte Vermittlungsgabel (11767).
. Bild 4: Interessant aufgebaute Kurbelwelle mit Schwungrad (Drehteller 11754, 11755).
. Bild 5: Umsteuerungshebel – Kurbelwelle, Pleuelstangen mit Kreuzköpfen – Schwungrad.
. Bild 6: Platzsparende Lagerung der vorderen Walze.
. Bild 7: Spiralen-Antrieb der hinteren Walzen über Zahnrad- und Kettenrad-Getriebe.
. Bild 8: Schwungradseite mit Lenkung; professionelle Verdrahtung der Spulen mit Schieberösen (11712).
. Bild 9: Rückansicht bei abgenommenem Dach (Bodenplatte 11147).
Soweit der AMS-Bericht; Norwin und ich sind auf Eure Kommentare gespannt.
Gruß
Norbert
unter diesem Titel veröffentlichte Norwin Rietsch 2011 einen Beitrag im AMS-Bulletin, der sich mit einer durch Magnetspulen angetriebenen Dampfwalze beschäftigte.
Angesichts der kürzlich stattgefundenen Diskussion über Magnetantriebe für Fahrzeuge in der MBK-Liste stellte er mir frei, seinen Artikel hier zu veröffentlichen, weil er zur Zeit anderweitig vollumfänglich engagiert ist. Das tue ich gerne für ihn, hier ist sein Artikel:
Metallbaukasten-Modelle von Strassenwalzen werden üblicherweise von einem Elektro- oder Uhrwerkmotor angetrieben. Dabei geht aber das Flair einer Dampf-Strassenwalze meist verloren. Das hier vorgestellte Modell (Bild 1) besitzt einen Antrieb durch vier Magnetspulen, deren Kerne (Kolbenstangen) über Pleuel auf eine Kurbelwelle wirken, und imitiert damit recht gut eine Zweizylinder-Dampfmaschine (Bild 2). Alle verwendeten Bauteile sind optimal eingesetzte, original Märklin-Bauteile. Zu beachten wären z.B. die Konstruktion von Kreuzkopf und Kurbelwelle (Bilder 3 und 4). Die Umsteuerung erfolgt – ähnlich wie beim Vorbild – mit einem Handhebel, der den (stillstehenden) Kollektor um ca. 180° verdreht (Bild 5). Dadurch wird die Reihenfolge der Ansteuerung von jeweils zwei Spulen (vorne resp. hinten) umgekehrt. Ähnlich wirkt bei echten Dampfmaschinen eine Umsteuerung, die den Schieber gegenüber dem Kolben versetzt und so die Dampfeinströmung in den Zylinder umkehrt. Als Träger für die rotierenden Kohlebürsten dient ein abgeändertes Kegelzahnrad.
Die Lagerung der vorderen Walze ist ideenreich konstruiert und ergibt ein schlankes, stimmiges Bild (Bild 6). Die Lenkung mittels Schneckentrieb und Kette ist ebenfalls wirklichkeitsgetreu ausgeführt (Bilder 7, 8, 9). Im Betrieb mit 24 Volt erreicht man durch die weiche Umsteuerung ‚vorwärts – rückwärts – vorwärts‘ mit dem Handhebel einen sehr authentischen Walzvorgang.
Alles deutet darauf hin, dass das professionell konstruierte und einwandfrei funktionierende Modell von der Firma Märklin in der Zeit zwischen 1980 (neue Bauteile, z.B. Dachplatte) und 1987 (neue Schrauben) zur Demonstration der Möglichkeiten des Metallbaukastens hergestellt wurde.
. Bild 1: Dampf-Strassenwalze mit Magnetspulantrieb. Umsteuerungshebel in Stellung ‚rückwärts‘.
. Bild 2: Vier Magnetspulen (Teil-Nr. 11640) mit durchgehenden Kernen (11651 – 11653); interessante Verdrahtung mit Wellenhaltern (11792).
. Bild 3: Umsteuervorrichtung: Der Hebel (Verbindungsbolzen 11653), mit dem Kollektor (11665) verschraubt, ist in Stellung ‚vorwärts‘. Die rotierende Bürstenbrücke, in Form eines Kegelrades (10860) mit eingeschraubten Bürstenhaltern, stellt ein Sonderteil dar. Als Kreuzkopf dient eine gekürzte Vermittlungsgabel (11767).
. Bild 4: Interessant aufgebaute Kurbelwelle mit Schwungrad (Drehteller 11754, 11755).
. Bild 5: Umsteuerungshebel – Kurbelwelle, Pleuelstangen mit Kreuzköpfen – Schwungrad.
. Bild 6: Platzsparende Lagerung der vorderen Walze.
. Bild 7: Spiralen-Antrieb der hinteren Walzen über Zahnrad- und Kettenrad-Getriebe.
. Bild 8: Schwungradseite mit Lenkung; professionelle Verdrahtung der Spulen mit Schieberösen (11712).
. Bild 9: Rückansicht bei abgenommenem Dach (Bodenplatte 11147).
Soweit der AMS-Bericht; Norwin und ich sind auf Eure Kommentare gespannt.
Gruß
Norbert