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Bodenläufer

Verfasst: 01.12.2023 16:34
von Fichtensteiner
Liebe Schrauberfreunde,
die Themen Eisenbahn und Metallbaukasten ziehen sich magisch an. Also musste auch ich, als eingefleischter Eisenbahnfan, eine Metallbaukasten-Lokomotive bauen. Am besten natürlich eine Dampflokomotive. Der Kesseldurchmesser wird durch die runde Platte 66/9,5 vorgegeben. Damit die Lok nicht zu kurz wird, werden 4 Kesselschüsse gebaut und auf ein D-Kuppler-Fahrwerk gesetzt. Die Fahrwerkskonstruktion führt schließlich zu einer Spurweite von ca. 75 mm, was Spur II bedeuten würde. Dafür habe ich kein geeignetes Gleismaterial also wird die Lok ein Bodenläufer, gut bespielbar wie in der Anfangszeit der Tin-Plate-Ära üblich. Die Pufferbohlen wurden mit Teilen aus dem Stabil-Sortiment verfeinert. Die Märklin-Farben am Fahrwerk sind wenig inspirierend, so dass ich Pufferbohlen und Kuppelstangen farblich angepasst habe. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch aus Holz gelaserte Radsterne ergänzt. Diese sitzen als Sichtblende montiert in Rad 67 und haben außer sich selbst nichts zu halten, also lediglich rein optische Funktion. Im Meccano-Schornstein sitzt ein Fingerhut, somit kann ein darin platziertes Räucherkerzchen auch richtig Dampf machen.
Fahrt frei und Volldampf voraus!
Viele Grüße
Wolfgang

Re: Bodenläufer

Verfasst: 01.12.2023 17:57
von Georg
Hallo Wolfgang,

Metallbaukasten und Loks ziehen sich an.
Mir gefällt die Lok, Man sieht Details, aber es ist nicht zu kompliziert, dass man Kinder nicht dranlasssen kann. .I .I

Du hast die Speichenräder (-attrappen) gelasert. Machst Du das selbst, hast Du einen Bekannten, der das kann, oder gibt's für sowas Auftragnehmer, die nach Zeichnung/Datensatz lasern?
Ich würde es an meinen Modellen nicht machen, aber prinzipiell interessiert mich sowas.

Auch ich habe schon Dampfloks gebaut.
Hier als Beispiel eine B'B Schmalspur-Mallet-Lok der württembergischen Klasse Tssd, Bundesbahn-Baureihe 99 63, wie sie auf den schwäbischen Schmalpurbahnen fuhr. Das Modell ist aus dem Jahr 2007 und mit meinem damaligen Geschick gebaut.
Der Heizer ist gerade beim Abschmieren des Triebwerks.
DSC07657.JPG

Re: Bodenläufer

Verfasst: 01.12.2023 19:02
von märklin_fan
Hallo Wolfgang und Georg,
da zeigt ihr zwei schöne Loks, die gefallen mir gut.
Frage zu den Radblenden aus Holz, könnte man so etwas auch aus Blech machen?

Re: Bodenläufer

Verfasst: 02.12.2023 14:57
von Fichtensteiner
Hallo Georg, hallo Erwin,

das ist ja ein schönes Modell einer Mallet-Lokomotive. Die Umsetzung kommt dem Vorbild schon ziemlich nahe. In dem Maßstab passt auch das Lokpersonal sehr gut dazu. Mein Bodenläufer hat kein konkretes Vorbild und ich habe mich eher vom verfügbaren Material leiten lassen.
Die Datei für das Laserschneiden mache ich selbst und ein Bekannter schneidet dann die Sache aus.
Prinzipiell sollte soetwas auch in Blech möglich sein, nur der hier zur Verfügung stehende Laser würde das nicht schaffen.

Viele Grüße
Wolfgang

Re: Bodenläufer

Verfasst: 04.12.2023 18:44
von Fichtensteiner
Hallo Erwin,
natürlich lassen sich die Radblenden auch aus Blech fertigen. Ich habe mal eine Diesellok B131 (Ludmilla) aus Eitech gebaut und den Lokkasten dann mit der Laubsäge aus Zinkblech ausgesägt. Da ist natürlich etwas Geduld und Zeit gefragt. Das in Spur I rollfähige Modell fährt auf Eitech-Drehgestellen mit Temsi-Spurkranzrädern.
Viele Grüße
Wolfgang

Re: Bodenläufer

Verfasst: 04.12.2023 22:32
von märklin_fan
Lieber Wolfgang,
tolles Modell. Das sieht aber doch so aus, als ob das Gehäuse tiefgezogen wurde?

Re: Bodenläufer

Verfasst: 05.12.2023 18:24
von Fichtensteiner
Hallo Erwin,
Tiefziehtechnik steht mir nicht zur Verfügung. Das Gehäuse besteht aus mehr Einzelteilen, als man vermuten würde. Das Dachteil ist mit den Blechen des Wagenkastens und dieser wiederum mit dem Lokrahmen verschraubt. Die Seitenwandsicken sind aufgeklebte Pappstreifen. Die Öffnungen für Fenster und Kühlluken sind ausgesägt und ggf. mit Gittern hinterklebt. Die Dachpartie ist im Stirnbereich eingesägt und überlappend geklammert. Die Tiefenstaffelung zwischen dem unteren Stirnblech und der Führerstandsfensterfront wird durch zwei getrennt gebogene Bleche, die mit einem Sperrholzteil auf Distanz gehalten werden, bewirkt. Die Dachkanten sind so gut es mir möglich war mit Zangen und Hölzern gebogen und gebörtelt. Die Puffer und die Kupplung sind wegen der Betriebssicherheit original Märklin Spur-I-Teile. Die Handläufe und Griffstangen sind gebogene bzw. verlötete Drähte geeigneten Durchmessers. Die drei markanten Dachlüfter bestehen aus Filmdosendeckeln mit Schlossschraubenköpfen im Zentrum. Die Signalhörner wurden aus Holzschraubenschäften und kleinen Röllchen von der Gardinenstange zusammengesetzt. Alles in allem war das Ganze viel Bastelarbeit am Küchentisch. Als ich dann so ziemlich fertig war, hat die Firma KISS ein Supermodell meiner Lieblingslok BR 132 in 1:32 auf den Markt gebracht. :)
Viele Grüße
Wolfgang

Re: Bodenläufer

Verfasst: 05.12.2023 19:21
von märklin_fan
Eine tolle Arbeit. Ich erinnere mich, dass ich als Junge mal eine Diesellok in der Art V180 ganz aus Pappe gebaut habe.