Und noch ein Portalkran 105-2.

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Und noch ein Portalkran 105-2.

#2784

Beitrag von dieselrauch »

Hallo zusammen,
durch die Berichte und die vielen schönen Bilder hier, bin ich angeregt worden, dieses Modell auch zu bauen. Gestern erst angefangen, bin ich noch nicht so weit gekommen.
Aber mir ist etwas aufgefallen. Laut Stückliste werden alle 8 Verbindungbügel 60/4, später 10064, die im Baukasten vorhanden sind, verbaut. Nämlich 4x 2 Stück unten am Fahrwerk und 2 Stück oben an der kleinen Leiter. Hä?

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Portalkran.JPG
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105-2.JPG
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Portalkran2.JPG
Viele Grüße
Ingo
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märklin_fan Germany
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2785

Beitrag von märklin_fan »

dieselrauch hat geschrieben: 28.02.2023 23:17 Gestern erst angefangen, bin ich noch nicht so weit gekommen.
Hallo Ingo,
da untertreibst du aber gewaltig. Ich finde, du bist in der kurzen Zeit schon ganz schön weit gekommen.
Du hast recht, ich musste mir noch von diesen Verbindungsbügeln welche aus einem anderen Kasten dazunehmen.
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Norbert Germany
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2787

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Ingo,

zunächst muß ich Erwins Feststellung zustimmen: für ein Tagespensum eine reife Leistung.

Deine Kritik an der Genauigkeit der Stückliste dieses Portalkrans ist berechtigt, aber bedenke bitte, daß dieses Modell bereits im Oktober 1947 in dem Anleitungsheft 71z erschienen ist:
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MMA_1947-10_#71z-32.jpg
Anleitungsheft 71Z von Okt 1947, Seite 32, Portalkran Nr. 105-2
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MMA_1947-10_#71z-33.jpg
Anleitungsheft 71Z von Okt 1947, Seite 33, Portalkran Nr. 105-2

Bedenke bitte die Umstände unter denen dieses und die anderen gezeigten Modelle dieses Heftes entstanden sind, die auch später in die Anleitung 171 aufgenommen wurden.

Ich bin sicher, es war eine außerordentliche Kraftantrengung der Firma Märklin und ihrer Mitarbeiter nach dem totalen Zusammenbruch diesen hoffnungsspendenden Aufbruch zu bewältigen. Dieses Anleitungsheft enthält fast ausschließlich neue Modellvorschläge, die das neue Konzept mit Verkleidungsplatten und den neuen elektrischen Teilen darstellen. Diese und die Anleitung 171 - die schönste, die meiner Meinung nach, Märklin je herausgebracht hat - verkörpern den hoffnungsvollen Aufbruch nach einer wirklich finsteren Zeit.

Bei den damals herrschenden (Über-)Lebensbedingungen waren die Gedanken der Mitarbeiter sicher nicht immer voll auf ihre Arbeit konzentriert. Deshalb, so finde ich, sollte man soche Fehler einfach als den Umständen geschuldet ansehen und sie mit den eigenen Fähigkeite zu korrigieren versuchen.

Das hast Du beim Drehlager des Krans bereits getan, weil vier Rollen keine technisch saubere Lösung darstellen.

Ehrlich gesagt; gibt es überhaupt einen Märklin Bauvorschlag, den jemand mit Erfahrung 1:1 nachgebaut hat? Ich kann es mir nicht vorstellen.

Im Gegensatz zu den heutigen Schritt-für-Schritt Anleitungen von LEGO-Modellen (die ich von meinen Enkeln kenne), fordert eine solche Vorlage den Grips des Konstukteurs heraus, daß er am Ende, wenn er ein funktionierendes Modell gebaut hat, so viel gelernt haben wird, wie ihm 100 LEGO-Packungen nicht beibringen können.

Davon zehren wir doch alle, die wir in der Jugend mit dem 'Märklin' gebaut haben, oder etwa nicht?

Gruß
Norbert
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2793

Beitrag von wdh »

Norbert,
Du hast meine vollste Zustimmung! Über die Anleitung 171 (die teilweise für unter 5 €) angeboten wird :o , habe ich mich bereits wiederholt gefreut!
Zu dieser Zeit in sorgfältigem 4-Farbdruck mit z.T. ikonischen Modellen - einfach snsationell :!: Die Werbewirkung war dementsprechend, da die eindrucksvollsten Modelle zugleich auch in den professionell gemachten H0-Katalogen gezeigt wurden - ebenfalls im 4-Farbdruck und begleitet von den stimmungsvollen "Malings" der damals kunstreichen Grafiker. Mein Vater als gelerntem Drucker in der Werbewirtschaft tätig befand die H0-Kataloge der 50er Jahre als außerordentlich gut gelungen :-).
Ebenfalls bewundernswert ist übrigens das Anleitungsbuch von 8-56 aus dem ELEX - 503 8-) . Ein vollständige und gut verständliche Einführung in die Elektrotechnik anhand der beschriebenen Modelle!
Beste Grüße von
Wulf-Dieter
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2805

Beitrag von dieselrauch »

Hallo Norbert,
Norbert hat geschrieben: 01.03.2023 00:51 Bedenke bitte die Umstände unter denen dieses und die anderen gezeigten Modelle dieses Heftes entstanden sind, die auch später in die Anleitung 171 aufgenommen wurden..
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. :(++
Norbert hat geschrieben: 01.03.2023 00:51 Ehrlich gesagt; gibt es überhaupt einen Märklin Bauvorschlag, den jemand mit Erfahrung 1:1 nachgebaut hat? Ich kann es mir nicht vorstellen.
Ich habe noch nie genau nach Vorlage gebaut. Schon weil ich viele Vorlagen nicht verstehe.
märklin_fan hat geschrieben: 28.02.2023 23:36 Ich finde, du bist in der kurzen Zeit schon ganz schön weit gekommen.
Ich habe die Brücke fertig. (Ohne Drehantrieb.) Insgesammt zweieinhalb ganze Tage Arbeit. Nicht so besonders schnell.

Bevor ich aber jetzt das Kranhaus weiter bau, habe ich erstmal einen Versuchsaufbau zur Mechanik vorgenommen.
Wie bei Wulf-Dieter, soll das Öffnen und Schliessen des Greifers nur durch Drehrichtungsumkehr des Motors erfolgen. Mein Entwurf funktioniert hervorragend. Die motorseitige Trommel ist mit einer Bandbremse gebremst und wird erst nach einer Umrehung durch die Schraube mitgenommen. Aber natürlich gibt es noch ein Problem: Die Winden sind für das Kranhaus, etwas zu breit. Ich habe als Trommeln die Märklin Schornsteine über 10025er Räder geschoben. Der Durchmesser ist genau richtig, daß der Greifer, bei einer Umdrehung, ganz öffnet oder schliesst. Aber da kann ich die Breite nicht reduzieren.
Ohne Probleme, wäre es langweilig.

.
Antrieb1.JPG
Antrieb2.JPG
Antrieb3.JPG
Antrieb4.JPG


Viele Grüße
Ingo
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Norbert Germany
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2806

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Ingo,

eine super Lösung für einen Greiferbetrieb.

Einfach und funktionsgerecht, mehr braucht es nicht.

Vielen Dank für's Zeigen.

Gruß
Norbert
.
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2807

Beitrag von dieselrauch »

Hallo Norbert,
danke.
Die Idee ist nicht von mir. Ich habe das irgend wann im Leben schon einmal irgend wo gesehen. Für technische Lösungen (auch elektronische Schaltpläne) habe ich ein fast fotografisches Gedächtnis.
Viele Grüße
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2813

Beitrag von vaute »

Hallo in die Runde der Märklin-Portalkran-Modifizierer,
auch ich habe das Grundmodell nachgebaut, allerdings - abweichend von der einseitigen Festposition - das Kranhaus fahrbar über die gessamte Portalbrücke gemacht.
das Modell.JPG
Der von Ingo gezeigte Baggerschaufelantrieb ist im Prinzip auch bei mir verbaut. Wenn aber genügend Platz ist - und das scheint in den Bildern von Ingos Versuchsaufbau der Fall zu sein -, würde ich dringend zu einer Fadenführung raten: überschlagen sich nämlich die Seile auf den Trommeln, ist die exakte Schließung/Öffnung der Schaufel nicht mehr gewährleistet.
100_2195.JPG
Das Bild zeigt die Trommeln ohne Seile. Ein weiteres Zahnrad wird - im Eingriff mit dem Trommelzahnrädern - treibt eine Gewindestange, die das Teil Märklin 11704 [56] "Kurbelarm" trägt, wobei diese Gewindestange durch die Bohrungen des Kurbelarms geführt ist und ihn somit bei Drehung hin/herschiebt = Fadenführung . Wichtig ist hier ein # 11704 zu finden, dessen Gewindebohrungen im Stellring im 90-Grad-Winkel zum Schwalbenschwanz-Einschub verlaufen [lässt sich aber auch mit wenigen Handgriffen selbst herstellen, dabei dann aber das spätere Sichern durch leichtes Ankörnen nicht vergessen!].
Denkt Euch nun in dem hin/hergeführten 7-L-Flachstab Seile in den jeweils über einer Trommel liegenden Löchern hinzu: ein Überschlag der Seile ist somit vermieden, sie werden immer nebeneinanderliegend auf- bzw. abgerollt.
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2820

Beitrag von dieselrauch »

Hallo,
ein Update. Ich habe den Antrieb in das Kranhaus bekommen. Durch den Einsatz der silbernen Distanzringe habe ich genug Platz für das große Zahnrad bekommen.

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Antrieb6.JPG

Wildes Verstreben des Auslegers wollte ich eigentlich vermeiden, um Gewicht zu sparen. Aber es sieht einfach besser aus.
Im Moment steht der Kran noch ohne Mittelachse auf dem Drehkranz, gerade eben noch ausbalanciert.

.
Portalkran4.JPG

Ich werde den Drehkranz noch um ein weiteres Loch nach vorne versetzen. Schade nur, daß ich da kaum noch drankomme.

Praktisch ist, daß die roten Bodenplatten und die seitlichen Winkelträger Langloch auf Langloch montiert sind. So kann man den Kran, ohne Last, gut gerade ausrichten. Ich finde, es sieht furchtbar traurig aus, wenn der Kran vorne runterhängt. (Meine Bauregel lautet: Montiere niemals Langloch auf Langloch, wenn es sich vermeiden lässt. Ausnahmen bestätigen die Regel.)

@vaute:
Ich versuche erstmal ohne Seilführung auszukommen. Bei den großen Trommeln brauche ich nur wenige Umdrehungen.

Natürlich habe ich direkt daran gedacht, den Kran auf eine Laufkatze zu stellen. Um ein Gefühl für das Modell zu bekommen, wollte ich es erstmal so aufbauen. Für eine stabile Laufkatze, die die Kippkräfte aufnehmen kann, ist mir die Brücke zu schmal. Ich werde dann alles zwei- oder 4-Loch breiter aufbauen. Dann habe ich auch mehr Platz, den Drehkranz besser auszuführen.

Viele Grüße
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2823

Beitrag von wdh »

Hallo Vaute und Ingo,
gute und einfache Lösungen für die Probleme!
Nur wollte ich unbedingt 4-fach-Flaschenzüge im Greifer haben, so wie es auch beim Vorbild der Fall ist. Daher brauchte es knapp 4 Umdrehungen Unterschied der Seiltrommeln. Das ging nicht ohne die ausgeführten Übersetzungen und den Mitnehmer am Differential. Ansonsten ist die Funktion ähnlich. Die mitgehende Seilführung habe ich mir durch die Seilschutz-Stangen erspart. Dass die Seile beim Aufsetzen oder Öffnen des Greifers doch mal die Spannung verlieren, ist leider unvermeidbar, insbesondere durch die Flaschenzüge. Das System funktioniert inzwischen sehr sicher.
Es führen eben doch viele Wege zum Ziel :-)
Nach wesentlicher Verstärkung der Laufschienen und des Unterwagens trägt dieser nun auch den Kranaufbau trotz des viel schwereren Greifers ohne Verbiegungen. Weitere Fotos werde ich unter Betreff "Märklin Brückenkran" nachreichen. Die Basisbreite wollte ich nicht vergrößern, das mir dies eine zu große Abweichung von der Märklin-Vorlage gewesen wäre :(.
Heute habe ich ein kleines Bedienpult, ähnlich einem Schaltschrank für alle 4 Bewegungsachsen gebaut. Die Idee, die kleinen DC-Motoren über einen einfachen Umschalt-Taster mittels Halbwellen-Gleichrichter zu steuern, funktioniert ausgezeichnet :idea:.So kann man sogar für alle Antriebe mit einer gemeinsamen Masse-Rückleitung auskommen.

Immer weitermachen!
Wulf-Dieter
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2831

Beitrag von dieselrauch »

Hallo Wulf-Dieter,
ich hoffe das ist nicht so rüber gekommen, als wollte ich deine Lösung schlecht machen. Das ist eine beeindruckende Konstruktion.

Die von mir gezeigte Variante ist auch kaskadierbar. Prinzipiell so:

.
Kaskade.JPG

Bei mir habe ich 9cm Schnur für die Betätigung. Eine knappe Umdrehung. Mit der Kaskade wären es etwa 18cm. Mit einer 2:1 Übersetzung dann etwa 36cm. Den Weg (in Stufen) zu begrenzen, ist kein Problem.

Einen schönen Abend noch
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2836

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Wulf-Dieter
Heute habe ich ein kleines Bedienpult, ähnlich einem Schaltschrank für alle 4 Bewegungsachsen gebaut. Die Idee, die kleinen DC-Motoren über einen einfachen Umschalt-Taster mittels Halbwellen-Gleichrichter zu steuern, funktioniert ausgezeichnet :idea:.So kann man sogar für alle Antriebe mit einer gemeinsamen Masse-Rückleitung auskommen.
Diese Methode bevorzuge ich seit mehr als 10 Jahren auch und habe sie fast bei all meinen Großmodellen angewendet. Allen heute möglichen Fernsteuerungs- und Digitalisierungsmöglichkeiten und trotz (oder gerade wegen?) meiner beruflichen Beschäftigung mit komplexen Algorithmen der Radartechnik, ziehe ich noch immer eine elektromechanische Lösung vor. Sie paßt einfach besser zu den von mir favorisierten Modellen, z.B. zum Hulett-Kran:
.
20080929-#7969k.jpg
Innenansicht des Bedienpultes für den Hulett-Kran. Die Speisespannung von 16 V≈ wird über einen 2-poligen Klinkenstecker zugeführt.
Die einzelnen Motoren werden durch einpolige Umschalter mit Neutralstellung angesteuert.
.
20090406-#9113k.jpg
Beschriftetes Bedienpult für den Hulett-Kran.

Bei 16 V≈ betragen die geglätteten Gleichspannungen ± 22,5 V, also ideal zum Betrieb von 24 V Motoren. Werden verschiedene Drehgeschwindigkeiten benötigt, benutze ich einen Stufenschalter mit Vorwiderständen, der entweder von Hand oder mit einem Motor betätigt wird. Letzteres z.B. bei meinem Raddampfer, bei dem der Antrieb des Stufenschalters mit der nachgebildeten Steuerung der Dampfmaschine gekoppelt ist. Damit kann über Kabel fernbedient Drehrichtung und -geschwindigkeit des Schaufelrads eingestellt werden.

Zur Beleuchtung von mit Plexiglas abgedeckten Innenräumen von Schiffen verwende ich 12 V LED-Streifen. Die beiden parallel geschalteten Abschnitte mit je vier LEDs trenne ich und schalte sie in Reihe, sodaß ich sie an dieser DC-Quelle betreiben kann.

Auch bei Modellen, die ich durch Schalter vor Ort betreibe, hat sich die Verwendung von zwei Halbwellen-Gleichrichtern bewährt, wie z.B. beim Hamburger Riesenkrahn:
-
20180917-#7283k2a.jpg
Über einen Schleifring wird die Wechselspannung (oranges Kabel) auf den drehbaren Kranaufbau übertragen und dort gleichgerichtet. Hier sind die Schalter für die beiden Motoren und die Innenbeleuchtung zu sehen: download/file.php?id=5166

Die Bedienung der Schalter kann durch ein einfaches Gestänge von beiden Seiten des Krans erfolgen:
.
20220222-#2519kar.jpg
Da man die zu bewegende Last ohnehin von Hand an- oder abhängen muß, stellt die manuelle Bedienung dieses Krans mit nur drei Funktionen wohl kaum einen Komfortverlust dar.

Guß
Norbert
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2837

Beitrag von dieselrauch »

Hallo zusammen,
betrifft die Umschaltung durch Dioden und Halbwellen: Ich habe das mal an einem Turmdrehkran probiert, bei dem ich durch den Kollektor nur eine Leitung auf den Ausleger bekam. Dem Motor war das egal, er hat funktioniert. Aber dem kleinen Märklin 16VA-Trafo hat gar nicht gefallen. Durch die schiefe Belastung hat er komisch laut angefangen zu brummen.
Dann habe ich es mit einem Umschaltrelais aus einer Märklin Lok probiert. Bei den 1321 Und 1071 Motoren geht das gut. Bei den großen 1072 Motoren ist der Anlaufstrom so hoch, daß die Spannung zum Umschalten nicht mehr ausreicht. Vielleicht würde es mit einem 30VA Trafo gehen.
Gute Nacht
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2849

Beitrag von wdh »

In die Runde
Es ist schon beeindruckend, wie erst durch unsere angeregten Diskussionen diese sehr individuellen Lösungen, die erfolgreich zu ähnlichen Ergebnissen führen, sichtbar werden!
Ingo, die Kaskadierung ist in der Tat eine sehr schöne Idee 8-) . Hätte ich auch drauf kommen sollen, denn diese Kaskadierung hatte ich beim Antrieb einer Ölpumpe mittels Freiläufen bereits vor langer Zeit in eine schnell laufende Dampfmaschine eingebaut. Dabei kam es besonders darauf an, die resultierende Bewegung schnell und direkt zu erzeugen, um die Pumpwirkung sicherzustellen.
Norbert, dein elektromechanisches Stellpult, insbesondere auch die seitliche Handbedienung ist perfekt :-) . Und ich dachte schon, die Idee mit der Halbwellensteuerung wäre vielleicht neu :-) . So kann ich mir wenigstens den Schaltplan ersparen.
Heute konnte ich endlich auch die Verkabelung fertigstellen und erfolgreich in Betrieb nehmen. Für die lösbaren Verbindungen benutze ich farbige Stecker und Buchsen 2,6 aus der H0 - Modellbau. Preiswert und kein Löten erforderlich.
Beste Grüße von
Wulf-Dieter
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2942

Beitrag von dieselrauch »

Hallo zusammen,
inzwischen ist mein Portalkran fertig. Er kann motorisch gedreht werden, fahren kann er aber (noch) nicht. Um ihn richtig in Scene zu setzen, habe ich noch den passenden LKW 105-7 gebaut. Abweichend zur Vorlage, hat der eine richtige Lenkung bekommen.
.
Portalkran6.JPG
Portalkran7.JPG
Portalkran9.JPG
Drehantrieb1.JPG
Drehantrieb2.JPG
PortalkranOffen.JPG
PortalkranLKW.JPG
LKWLenkung.JPG
LKWLenkung1.JPG
Viele Grüße
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2943

Beitrag von Georg »

Hallo Ingo,

beim Lkw gefällt mir das Lenktrapez und die breite Lagerung der Achsen. .I
Da bekommt die Vorderachse keinen Sturz durch das Eigengewicht oder eine etwaige Zuladung.
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2944

Beitrag von usknw »

Hallo
dieselrauch hat geschrieben: 05.03.2023 02:15 Bei den großen 1072 Motoren ist der Anlaufstrom so hoch, daß die Spannung zum Umschalten nicht mehr ausreicht. Vielleicht würde es mit einem 30VA Trafo gehen.
Gute Nacht
Ingo
Nicht umsonst wird im Märklin Katalog für das Krokodil CCS800, 3015 der große Trafo empfohlen. Deren Moror entspricht dem 1072. Die alten Motoren der mehr als 3 achsigen Loks benötigen nach meiner Erfahrung eigentlich alle den großen Trafo um richtig zu laufen.
Gruß

Uwe aus 67433 NW
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#2951

Beitrag von wdh »

Hallo Ingo,
du gehörst wirklich zu den Schnellbauern :-) Gleich den LKW dazu zu bauen, finde ich eine prima Idee!
Langsam wird es Zeit, vielleicht mal bei einem Treffen alle Märklin-Brückenkräne zusammen zu zeigen, oder?
Ede würde sich mit dem Thema "Kräne und Baumaschinen" sicher gut hierfür eignen.

Beste Grüße von
Wulf-Dieter
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#3026

Beitrag von dieselrauch »

Hallo zusammen,
für meinen, eigentlich fertigen, Portalkran habe ich inzwischen eine befahrbare Brücke gebaut.
.
Brücke1.JPG
Brücke2.JPG
Brücke3.JPG
Für einen Greifer mit Flaschenzug mit einer losen Rolle, habe ich einen Antrieb im "wdh-style", mit Differentialgetriebe, gebaut.
.
Geifer1.JPG
Geifer2.JPG
GeiferAntrieb1.JPG
GeiferAntrieb2.JPG
Das funktioniert gut, ist aber, meiner Meinung nach, technischer "overkill". Den doppelten Differenzweg, den ich für die Rolle im Greifer brauche, bekomme ich auch einfacher hin. Der Antrieb bietet mir sogar den dreifachen Differenzweg, den ich auf den doppelten begrenzt habe.

Zur Erklärung:
Differenzweg ist der Umfang bei Drehung den eine Trommel macht, während die andere gebremst stillsteht.
Einfach = (knapp) 1 Umdrehung
Doppelt = ... " ... 2 Umdrehungen
Dreifach = .. " ... 3 Umdrehungen
(Aha, die Software ignoriert, ihrer Meinung nach, überflüssige Leerzeichen.) :o

Viele Grüße
Ingo
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#3034

Beitrag von wdh »

Hallo Ingo,
wirklich Schnellbauer :-)
Die Rollenführung des Oberwagens sieht stabil aus, gefällt mir! Ist ein Antrieb ev. mittels Kette möglich?
Beste Grüße
Wulf-Dieter
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Re: Und noch ein Portalkran 105-2.

#3037

Beitrag von usknw »

Hallo
nur ein Tip zum Drehlager:
Die runden Metallusplatten bestehen aus dickerem Material. Da wird ein Lager erheblich stabiler. Das gilt für 8, 9,5.cm und besonders großes Rad und Ring. Es ist sinnvoll extra für den Drehlagerbau solche zu beschaffen. Für den Portalkran wäre auch das kleine Meccano Kugeldrehlager gut, denn es baut auch viel flacher.
Gruß

Uwe aus 67433 NW
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