Kugellauf-Uhr
- vaute
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Kugellauf-Uhr
Wer von den Forumslesern 2023 in Bebra war, wird sich an die Kugellauf-Uhr erinnern, die Michael Röhrig nach der CONSTRUCTOR QUARTERLY Baubeschreibung in Nr. 73 (Sept. 2006) gebaut hatte:
Dieses Modell hatte mich so fasziniert, dass ich es selber nachbauen musste. Meine Uhr tut und geht auf die Stunde eine Minute außer der richtigen Zeit. Gepackt vom Ehrgeiz, diesem Modell einen eigenen „Fingerabdruck“ hinzuzufügen, habe ich alle meine CQ-Hefte nach einem Schlagwerk durchforstet. Und wurde in CQ Nr. 51, März 2001 fündig. John Wilding war der gleiche Autor dieses „Schlagwerks für Meccano Uhren“, der später auch den Artikel über die Congreve-Uhr in CQ Nr. 73 geliefert hatte. Der Bau war eine Freude, aber auch eine Herausforderung. Gottseidank hatte ich in meinem Teilevorrat ein großes Rad für die Stundenschläge aus einer alten Industrieuhr, die wohl eine Stechuhr gewesen sein muss. Das Ranfummeln von Original Märklinteilen war weniger ein Problem, eher schon das nicht ganz einfache Teilen des Außenrandes in 78 Teile. Die braucht es nämlich, um die Pins für die Glockenschläge 1, 2 ...... bis 12 genau zu setzten.
Nachfolgend ein paar Ansichten des in den Rahmen der Congreve-Uhr eingebauten Läutwerks. Gruß vaute
Der britische Artillerieoffizier und Universalerfinder William Congreve hatte diese Uhr 1808 patentieren lassen, weshalb diese Art Uhren - heute noch sehr teuer in hochpreisigen Uhren- und Juveliergeschäften zu kaufen - Congreve-Uhren heißen. Ihr pendelloser Mechanismus beruht auf einer hin-/herkippbaren schiefen Ebene, auf der zick-zack-förmig angeordnete Bahnen verlaufen. In diesen Bahnen rollt die Kugel jeweils an den Bahnenden auf einen Hebel, dessen leichte Verschiebung durch den "Aufpralldruck" einen Entsperrvorgang auslöst: Die Richtungsumsteuerung der schiefen Ebene erfolgt dann über eine 180° Drehung des Sperrrades.Dieses Modell hatte mich so fasziniert, dass ich es selber nachbauen musste. Meine Uhr tut und geht auf die Stunde eine Minute außer der richtigen Zeit. Gepackt vom Ehrgeiz, diesem Modell einen eigenen „Fingerabdruck“ hinzuzufügen, habe ich alle meine CQ-Hefte nach einem Schlagwerk durchforstet. Und wurde in CQ Nr. 51, März 2001 fündig. John Wilding war der gleiche Autor dieses „Schlagwerks für Meccano Uhren“, der später auch den Artikel über die Congreve-Uhr in CQ Nr. 73 geliefert hatte. Der Bau war eine Freude, aber auch eine Herausforderung. Gottseidank hatte ich in meinem Teilevorrat ein großes Rad für die Stundenschläge aus einer alten Industrieuhr, die wohl eine Stechuhr gewesen sein muss. Das Ranfummeln von Original Märklinteilen war weniger ein Problem, eher schon das nicht ganz einfache Teilen des Außenrandes in 78 Teile. Die braucht es nämlich, um die Pins für die Glockenschläge 1, 2 ...... bis 12 genau zu setzten.
Nachfolgend ein paar Ansichten des in den Rahmen der Congreve-Uhr eingebauten Läutwerks. Gruß vaute
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Zuletzt geändert von vaute am 29.05.2024 09:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kugellauf-Uhr
Guten Abend vaute!
Großartig! Komplizierter geht also immer ! Erstaunlich, dass du mit einer solchen Metall-Mechanik überhaupt eine annehmbare Ganggenauigkeit hinbekommen hast. Und dazu noch das Schlagwerk , um die Uhr mit weiteren Komplikationen zu versehen
Beste Grüße von Wulf-Dieter
Großartig! Komplizierter geht also immer ! Erstaunlich, dass du mit einer solchen Metall-Mechanik überhaupt eine annehmbare Ganggenauigkeit hinbekommen hast. Und dazu noch das Schlagwerk , um die Uhr mit weiteren Komplikationen zu versehen
Beste Grüße von Wulf-Dieter
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Re: Kugellauf-Uhr
Danke, Wulf-Dieter,
für die anerkennenden Bemerkungen. Die Ganggenauigkeit der Uhr hinzukriegen, ist eine Sache von Neigungswinkel der schiefen Ebene, Position der beiden Anschlaghebel [,die ja mit einer langen Querwelle verbunden sind und den Entsperrvorgang auslösen) und der Auswahl der Kugel. Auch das Gewicht des Motors, der nach der Entsperrung die 180°-Drehung am Sperrrad und damit den eigentlichen Vorschub am Minutenzeiger bewirkt, ist dabei ein wichtiges Parameter. Das alles in der richtigen Kombination rauszukitzeln, hat bei meiner Uhr zehn Tage gedauert. Als durch die Wahl zunächst einer Kugel mit 18-mm-Durchmesser das Momentum nach etwa 20 Zyklen erlahmte (Kugel blieb am Anschlag des Hebels stehen = keine Entsperrung = Neigungsumstellung der schiefen Ebene fand nicht statt), wählte ich eine Kugel mit 19-mm-Durchmesser: Kraft ist Masse x Beschleunigung, und siehe da, es stellte sich Kontinuität ein.
Und, was die Ganggenauigkeit angeht: Michael Röhrigs Uhr ging in Bebra ganz genau, aber für Präsentationszwecke ist mir die eine Minute Abweichung bei meiner Uhr wurscht.
Gruß vaute
für die anerkennenden Bemerkungen. Die Ganggenauigkeit der Uhr hinzukriegen, ist eine Sache von Neigungswinkel der schiefen Ebene, Position der beiden Anschlaghebel [,die ja mit einer langen Querwelle verbunden sind und den Entsperrvorgang auslösen) und der Auswahl der Kugel. Auch das Gewicht des Motors, der nach der Entsperrung die 180°-Drehung am Sperrrad und damit den eigentlichen Vorschub am Minutenzeiger bewirkt, ist dabei ein wichtiges Parameter. Das alles in der richtigen Kombination rauszukitzeln, hat bei meiner Uhr zehn Tage gedauert. Als durch die Wahl zunächst einer Kugel mit 18-mm-Durchmesser das Momentum nach etwa 20 Zyklen erlahmte (Kugel blieb am Anschlag des Hebels stehen = keine Entsperrung = Neigungsumstellung der schiefen Ebene fand nicht statt), wählte ich eine Kugel mit 19-mm-Durchmesser: Kraft ist Masse x Beschleunigung, und siehe da, es stellte sich Kontinuität ein.
Und, was die Ganggenauigkeit angeht: Michael Röhrigs Uhr ging in Bebra ganz genau, aber für Präsentationszwecke ist mir die eine Minute Abweichung bei meiner Uhr wurscht.
Gruß vaute
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Re: Kugellauf-Uhr
Lieber Vaute,
Chapeau, Wulf-Dieter hat ja geschrieben „komplizierter geht immer“. Das hast du grandios bewiesen.
Also, ich bleibe dann mal doch bei meinem Funkwecker.
Chapeau, Wulf-Dieter hat ja geschrieben „komplizierter geht immer“. Das hast du grandios bewiesen.
Also, ich bleibe dann mal doch bei meinem Funkwecker.
Viele Grüße von
Erwin W.
Erwin W.
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Re: Kugellauf-Uhr
.
Lieber Wilfried,
mit dieser schön anzusehenden Uhr hast Du durch die Symbiose zweier Vorlagen ein bemerkenswertes Unikat geschaffen.
Könntest Du bitte, ohne daß der Leser (also auch ich) sich durch die CQ-Beschreibungen quälen muß, einige technische Details näher in Bild und Text erläutern?
Z.B. erinnere ich mich daran, daß Michael Röhrig (einen heute verpönten) Quecksilberschalter benutzte, um den Motor zu genau einer halben Umdrehung zu animieren.
Wie kontrollierst Du die genaue Aufstellung der Uhr, mit eingebauten Libellen, durch Zeitmessung oder …?
Daß die Stiftzahl der 'Schlagscheibe' die Summe der Stundenschläge innerhalb von 12 Stunden betragen muß
(nach dem Schüler Carl Friedrich Gauß: 12 x (1 + 12) /2 = 78),
war mir sofort klar, aber wie der zeitabhängige Fortschritt der Drehscheibe realisiert worden ist, kann ich aus Deinen Bilder ohne weitere Hinweise nicht ersehen.
Im Voraus besten Dank für Deine Erläuterungen.
Norbert
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Lieber Wilfried,
mit dieser schön anzusehenden Uhr hast Du durch die Symbiose zweier Vorlagen ein bemerkenswertes Unikat geschaffen.
Könntest Du bitte, ohne daß der Leser (also auch ich) sich durch die CQ-Beschreibungen quälen muß, einige technische Details näher in Bild und Text erläutern?
Z.B. erinnere ich mich daran, daß Michael Röhrig (einen heute verpönten) Quecksilberschalter benutzte, um den Motor zu genau einer halben Umdrehung zu animieren.
Wie kontrollierst Du die genaue Aufstellung der Uhr, mit eingebauten Libellen, durch Zeitmessung oder …?
Daß die Stiftzahl der 'Schlagscheibe' die Summe der Stundenschläge innerhalb von 12 Stunden betragen muß
(nach dem Schüler Carl Friedrich Gauß: 12 x (1 + 12) /2 = 78),
war mir sofort klar, aber wie der zeitabhängige Fortschritt der Drehscheibe realisiert worden ist, kann ich aus Deinen Bilder ohne weitere Hinweise nicht ersehen.
Im Voraus besten Dank für Deine Erläuterungen.
Norbert
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- vaute
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Re: Kugellauf-Uhr
Dann will ich mir mal Mühe geben, um mit weiteren aussagekräftigeren Bildern den Mechanismus der Kugellauf-Uhr zu erklären. Ich mache das zweigeteilt: Weil die Uhr ein eigenes Modell war wie auch das Schlagwerk, gehe ich hier zunächst auf die Congreve-Uhr ein:
1. Während sich die Kugel auf der schiefen Ebene dem in die Bahn ragenden Entsperrhebel nähert ist die Stellung des Sperrrades diese: Der Stumpf der auf der Quertraverse vertikal montierten Welle liegt an einem der beiden auf dem Sperrrad befestigiten Schraubenköpfe an. Auf dem gesamten Uhrengetriebe und somit dem Sperrrad liegt deshalb Druck, weil der mit Ballast bewichtete Getriebemotor einseitig drehbar aufgehängt ist, sein Gewicht (in Form einer Kreisbewegung) also nach unten zieht. 2. Schlägt die Kugel am Hebel an, wird dieser aus seiner Rastung geschoben und.... 3. ...das Sperrrad wird frei und kann 180° gedreht werden bis zur nächsten Rastung (Vertikalwelle gegen Schraubenkopf), wobei die schiefe Ebene in die Gegenrichtung geschwenkt wird und die Kugel zurückrollt zum anderen Bahnende. Während der Entsperrung passiert dies: Noch stromlos, aber durch sein Gewicht dreht der Motor (im Eingriff seines 19z-Ritzels mit dem 95z-Zahnrad) in Form des erwähnten Kreisbogens das 95z-Zahnrad um eine Sequenz nach links; wobei das gesamte Räderwerk des Uhrengetriebes, mithin auch der Minutenzeiger bewegt wird. 4. Die Abwärtsbewegung von Motor/Motorenplatte endet dann, wenn das an die Motorenplatte montierte Kurvenband den Nocken des Schalters niederdrückt (hier gewählt Fischertechnik, ähnliche Bauweise wie Schalter von "märklin plus"): Der Motor erhält einen kurzen Stromimpuls, und das 19er-Ritzel "klettert" am 95z-Zahnrad wieder in seine Ausgangsposition zurück.
Und hier ist der Unterschied zur Originalbeschreibung des Modells in CQ bzw. Michael Röhrigs Nachbau: in beiden Fällen wurden Neigungsschalter für den Kurzimpuls-Strom verbaut; CQ spricht von einem Elektronikteil, Michael verwendete einen Quecksilberschalter. Letzteres versuchte ich zunächst auch, aber das Quecksilber floss in dem Glasröhrchen viel zu träge, so dass ich auf die Schalterlösung ausgewichen bin
Eine weitere Frage bezog sich auf die genaue Aufstellung der Uhr. Ja, sie muss absolut waagerecht betrieben werden, damit die Kugel nicht stehenbleibt. Ich habe deshalb in der Unterkonstruktion des Gerüsts mittig eine 5 x 9 L Platte montiert, auf der eine kreuz/quer arbeitende Wasserwaage mit Magnetboden "klebt".
Gruß vaute
wird fortgesetzt mit Schlagwerk
1. Während sich die Kugel auf der schiefen Ebene dem in die Bahn ragenden Entsperrhebel nähert ist die Stellung des Sperrrades diese: Der Stumpf der auf der Quertraverse vertikal montierten Welle liegt an einem der beiden auf dem Sperrrad befestigiten Schraubenköpfe an. Auf dem gesamten Uhrengetriebe und somit dem Sperrrad liegt deshalb Druck, weil der mit Ballast bewichtete Getriebemotor einseitig drehbar aufgehängt ist, sein Gewicht (in Form einer Kreisbewegung) also nach unten zieht. 2. Schlägt die Kugel am Hebel an, wird dieser aus seiner Rastung geschoben und.... 3. ...das Sperrrad wird frei und kann 180° gedreht werden bis zur nächsten Rastung (Vertikalwelle gegen Schraubenkopf), wobei die schiefe Ebene in die Gegenrichtung geschwenkt wird und die Kugel zurückrollt zum anderen Bahnende. Während der Entsperrung passiert dies: Noch stromlos, aber durch sein Gewicht dreht der Motor (im Eingriff seines 19z-Ritzels mit dem 95z-Zahnrad) in Form des erwähnten Kreisbogens das 95z-Zahnrad um eine Sequenz nach links; wobei das gesamte Räderwerk des Uhrengetriebes, mithin auch der Minutenzeiger bewegt wird. 4. Die Abwärtsbewegung von Motor/Motorenplatte endet dann, wenn das an die Motorenplatte montierte Kurvenband den Nocken des Schalters niederdrückt (hier gewählt Fischertechnik, ähnliche Bauweise wie Schalter von "märklin plus"): Der Motor erhält einen kurzen Stromimpuls, und das 19er-Ritzel "klettert" am 95z-Zahnrad wieder in seine Ausgangsposition zurück.
Und hier ist der Unterschied zur Originalbeschreibung des Modells in CQ bzw. Michael Röhrigs Nachbau: in beiden Fällen wurden Neigungsschalter für den Kurzimpuls-Strom verbaut; CQ spricht von einem Elektronikteil, Michael verwendete einen Quecksilberschalter. Letzteres versuchte ich zunächst auch, aber das Quecksilber floss in dem Glasröhrchen viel zu träge, so dass ich auf die Schalterlösung ausgewichen bin
Eine weitere Frage bezog sich auf die genaue Aufstellung der Uhr. Ja, sie muss absolut waagerecht betrieben werden, damit die Kugel nicht stehenbleibt. Ich habe deshalb in der Unterkonstruktion des Gerüsts mittig eine 5 x 9 L Platte montiert, auf der eine kreuz/quer arbeitende Wasserwaage mit Magnetboden "klebt".
Gruß vaute
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Zuletzt geändert von vaute am 26.05.2024 15:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Congreve-Uhrenfreunde,vaute hat geschrieben: ↑21.05.2024 11:01 Als durch die Wahl zunächst einer Kugel mit 18-mm-Durchmesser das Momentum nach etwa 20 Zyklen erlahmte (Kugel blieb am Anschlag des Hebels stehen = keine Entsperrung = Neigungsumstellung der schiefen Ebene fand nicht statt), wählte ich eine Kugel mit 19-mm-Durchmesser: Kraft ist Masse x Beschleunigung, und siehe da, es stellte sich Kontinuität ein.
Dazu etwas Physik und Fremdsprachen:
Es gibt kein deutsches Wort Momentum, auch nicht in der Physik. Das englische Wort Momentum heißt auf Deutsch Impuls und ist in der Physik (Mechanik) das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit.
Das deutsche Wort Moment oder Drehmoment in der Physik bezieht sich auf Kräfte bei Drehbewegungen und ist das Produkt aus Kraft und Hebelarm.
Das deutsche Drehmoment heißt auf Englisch torque.
Momentum/Moment ist ein typisches Beispiel für „falscher Freund/false friend“ bei Fremdsprachen. Momentum wird in letzter Zeit leider sehr häufig falsch übersetzt verwendet, z.B. hört man es oft bei Sportberichten und Wirtschaftsnachrichten (… konnten das Momentum aus dem letzten Quartal/der letzten Saison ausnutzen …).
(Zum Thema falsche Freunde bei Deutsch-Englisch-Übersetzungen: https://www.englisch-hilfen.de/words/false_friends.htm , leider ohne Momentum)
Im Fall des Umschaltens der Laufbahn der Congreve-Uhr wirkt die Kugel nicht mit ihrer Kraft, sondern mit ihrem Impuls für ein sicheres Umschalten. Das heißt, dass die Masse der Kugel und ihre Geschwindigkeit im Zeitpunkt des Aufpralls auf den Schalthebel die maßgeblichen Größen sind.
Um den Impuls beim Umschalten auf alle Fälle so zu erhöhen, dass die Uhr betriebssicher funktioniert, war eine größere Kugel (=größere Masse) die richtige Wahl. Es wäre auch eine größere Auftreffgeschwindigkeit zielführend gewesen, dies hätte jedoch eine größere Bahnneigung (Umkonstruktion) bedingt.
Das (2.) Newtonsche Gesetz gilt in der Alltagsphysik zwar immer, ist hier jedoch irrelevant.
Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
Georg
Ich schraube, also bin ich.
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Re: Kugellauf-Uhr
Fortsetzung der Erklärung zur Funktionsweise der Kugellauf-Uhr, hier das S C H L A G W E R K . Nachbau von "A striking unit for Meccano clocks" by John Wilding, CQ Nr. 51, März 2001
Dem aufmerksamen Leser meines vorigen Beitrags dürfte nicht entgangen sein, dass ich zur Gewinnung besserer Bilder den oberen Winkelträger auf der Uhrenrückseite, woran das Schlagwerk montiert ist und eben die Durchsicht zum Uhrenmechanismus behindert, demontiert hatte. Was wiederum auch bessere Ansichten - weil nun als Solitär von jeder Seite zu fotografieren - auf das Schlagwerk zuließ.
Der Schlagwerk-Mechanismus und sein durch zwei im Verbund wirkende Mikroschalter ausgelöster Anlauf/Stop des Schlagrades ist nicht trivial und füllt in der CQ-Beschreibung fünf Seiten!
Getriebeaufbau:
1. Untersetzung: Der Mini-Getriebemotor trägt ein 14-z-Kettenrad Meccano # 96a, welches per Kette ein 18-z-Kettenrad Meccano # 96 treibt.
2. Untersetzung: Auf derselben Welle gegenüber ist ein 14-z-Kettenrad Meccano # 96a montiert, welches per Kette ein 28-z-Kettenrad Meccano # 95a treibt. Letzteres ist auf einer Halbachse montiert, die - frei drehend - bis ins mittlere Loch des 11 L langen, ans Schlagrad geflanschten Getriebekastens ragt.
3. Untersetzung: Auf besagter ersten Halbachse ist vor dem 28-z-Kettenrad Meccano # 95a ein 15-z-Ritzel Meccano # 26c montiert, das im Eingriff mit einem 60-z-Zahnrad und außen am geflanschten Getriebekasten montiert ist. Ein auf derselben Welle im geflanschten Getriebekasten montiertes 14-z-Kettenrad Meccano # 96a treibt per Kette...
4. Untersetzung: ... ein im geflanschten Getriebekasten montiertes 28-z-Kettenrad Meccano # 95a. Ein auf derselben Welle außen am geflanschten Getriebekasten montiertes 19-z-Ritzel Märklin # 10719 befindet sich dabei im Eingriff...
5. Untersetzung: ... mit dem fest am Rahmen verbauten 95-z-Zahnrad Märklin # 10595, dessen Stellring gleichzeitig die Halterung der zweiten Halbachse ist, auf welcher sich das Schlagrad dreht.
Wichtig bei diesem Getriebeaufbau ist, dass kein allzu großer Schlupf an den Kettentrieben entsteht, weil sonst die fein justierte Interaktion der beiden Mikroschalter zu falschen Stundenschlägen führen könnte!
Funktionsweise:
Die Grafik gibt zunächst einen Überblick zur Anordnung der beiden Mikroschalter und ihrer elektrischen Verbindung. Der Mikroschalter "S1" ist auf der Uhrenkastenrückseite nahe an der Welle montiert, die den Minutenzeiger bewegt. Diese Welle trägt ein Lochscheibenrad; in einem seiner Löcher ist eine längere, zum Uhrenkasten zeigende Schraube befestigt; sie dient als Mitnehmer. Kurz vor Erreichen der vollen Stunde drückt nun der Schraubenkopf die "S1"-Mikroschalterzunge nieder. Die Baubeschreibung nennt diese Situation "Warning". Durch "Warning" läuft der Minigetriebemotor an und bewegt das Schlagrad nur ganz kurz, so dass die Zunge von Mikroschalter "S2" - bisher von einem Pin am Schlagrad gedrückt gehalten - ... ... frei wird und dabei den Motor augenblicklich wieder stoppt.
Wenn der Minutenzeiger schließlich die volle Stunde erreicht hat, gibt der Mitnehmer die Zunge von "S1" frei - sie schnellt wieder in ihre Normalposition - und die entsprechende Anzahl Glockenschläge ertönt (das Schlagrad dreht sich dabei "auf die nächste Stunde"), und zwar solange bis der auf "S2" zufahrende nächste Pin die Mikroschalterzunge wieder niederdrückt.
Noch ein kurzes Wort zum eigentlichen Läutwerk: Die unregelmäßige Lochung der Getriebekastenwangen (DUX ?) erlaubte eine raumsparende Montage der Glocke (= Märklin Runde Platte # 10365) per gekröpftem Galgen (an zwei Seiten abgesägte Märklin Handkurbel # 10200) befestigt mit einer Kurzkupplung. Das den Klöppelhebel triggernde Spannrad stammt aus einem Beifang (Marke ?).
Ich hoffe, mit diesen ergänzenden Erläuterungen mehr Klarheit geschaffen zu haben.
Gruß vaute
Dem aufmerksamen Leser meines vorigen Beitrags dürfte nicht entgangen sein, dass ich zur Gewinnung besserer Bilder den oberen Winkelträger auf der Uhrenrückseite, woran das Schlagwerk montiert ist und eben die Durchsicht zum Uhrenmechanismus behindert, demontiert hatte. Was wiederum auch bessere Ansichten - weil nun als Solitär von jeder Seite zu fotografieren - auf das Schlagwerk zuließ.
Der Schlagwerk-Mechanismus und sein durch zwei im Verbund wirkende Mikroschalter ausgelöster Anlauf/Stop des Schlagrades ist nicht trivial und füllt in der CQ-Beschreibung fünf Seiten!
Zunächst: Beim Getriebeaufbau mit seinen fünf Untersetzungsstufen habe ich weitgehend Meccanoteile verwendet. Grund: Eine 360°-Umdrehung des Spannrades, das den Glockenklöppel betätigt, schiebt das "Schlagrad" (Norbert nennt es Drehscheibe) um genau 1/78 vor. Ich erwähnte schon weiter oben in diesem Beitrag, dass ich in meinem Vorrat von Teilen "Nützlich, um einmal verbaut zu werden" ein solches Schlagrad aus einer Industrieeingangs(stech)uhr bereits besaß. Selbiges hatte aber eine 2 x 12-Stdn.-Einteilung (Tag-/Nacht). 78 Markierungen mussten also auf dem Schlagrad aufgetragen und mit entsprechenden Abständen der Stundenschläge 1, 2, 3 ....12 abgebohrt werden, um die Pins zu setzen.
Getriebeaufbau:
1. Untersetzung: Der Mini-Getriebemotor trägt ein 14-z-Kettenrad Meccano # 96a, welches per Kette ein 18-z-Kettenrad Meccano # 96 treibt.
2. Untersetzung: Auf derselben Welle gegenüber ist ein 14-z-Kettenrad Meccano # 96a montiert, welches per Kette ein 28-z-Kettenrad Meccano # 95a treibt. Letzteres ist auf einer Halbachse montiert, die - frei drehend - bis ins mittlere Loch des 11 L langen, ans Schlagrad geflanschten Getriebekastens ragt.
3. Untersetzung: Auf besagter ersten Halbachse ist vor dem 28-z-Kettenrad Meccano # 95a ein 15-z-Ritzel Meccano # 26c montiert, das im Eingriff mit einem 60-z-Zahnrad und außen am geflanschten Getriebekasten montiert ist. Ein auf derselben Welle im geflanschten Getriebekasten montiertes 14-z-Kettenrad Meccano # 96a treibt per Kette...
4. Untersetzung: ... ein im geflanschten Getriebekasten montiertes 28-z-Kettenrad Meccano # 95a. Ein auf derselben Welle außen am geflanschten Getriebekasten montiertes 19-z-Ritzel Märklin # 10719 befindet sich dabei im Eingriff...
5. Untersetzung: ... mit dem fest am Rahmen verbauten 95-z-Zahnrad Märklin # 10595, dessen Stellring gleichzeitig die Halterung der zweiten Halbachse ist, auf welcher sich das Schlagrad dreht.
Wichtig bei diesem Getriebeaufbau ist, dass kein allzu großer Schlupf an den Kettentrieben entsteht, weil sonst die fein justierte Interaktion der beiden Mikroschalter zu falschen Stundenschlägen führen könnte!
Funktionsweise:
Die Grafik gibt zunächst einen Überblick zur Anordnung der beiden Mikroschalter und ihrer elektrischen Verbindung. Der Mikroschalter "S1" ist auf der Uhrenkastenrückseite nahe an der Welle montiert, die den Minutenzeiger bewegt. Diese Welle trägt ein Lochscheibenrad; in einem seiner Löcher ist eine längere, zum Uhrenkasten zeigende Schraube befestigt; sie dient als Mitnehmer. Kurz vor Erreichen der vollen Stunde drückt nun der Schraubenkopf die "S1"-Mikroschalterzunge nieder. Die Baubeschreibung nennt diese Situation "Warning". Durch "Warning" läuft der Minigetriebemotor an und bewegt das Schlagrad nur ganz kurz, so dass die Zunge von Mikroschalter "S2" - bisher von einem Pin am Schlagrad gedrückt gehalten - ... ... frei wird und dabei den Motor augenblicklich wieder stoppt.
Wenn der Minutenzeiger schließlich die volle Stunde erreicht hat, gibt der Mitnehmer die Zunge von "S1" frei - sie schnellt wieder in ihre Normalposition - und die entsprechende Anzahl Glockenschläge ertönt (das Schlagrad dreht sich dabei "auf die nächste Stunde"), und zwar solange bis der auf "S2" zufahrende nächste Pin die Mikroschalterzunge wieder niederdrückt.
Noch ein kurzes Wort zum eigentlichen Läutwerk: Die unregelmäßige Lochung der Getriebekastenwangen (DUX ?) erlaubte eine raumsparende Montage der Glocke (= Märklin Runde Platte # 10365) per gekröpftem Galgen (an zwei Seiten abgesägte Märklin Handkurbel # 10200) befestigt mit einer Kurzkupplung. Das den Klöppelhebel triggernde Spannrad stammt aus einem Beifang (Marke ?).
Ich hoffe, mit diesen ergänzenden Erläuterungen mehr Klarheit geschaffen zu haben.
Gruß vaute
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von vaute am 27.05.2024 23:11, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kugellauf-Uhr
.
Lieber Wilfried,
vielen Dank für Deine informativen Fotos und die Ausführungen dazu. Nun, so denke ich, habe ich das Prinzip des separaten Schlagwerks verstanden (die Uhr kannte ich ja schon von Bebra).
Was die Übersetzungsstufen betrifft, dient die erste Stufe offenbar nur dazu, das Zeitintervall zwischen den Schlägen festzulegen.
Die vier anderen Stufen ergeben eine Übersetzung von 1/2 x 1/4 x 1/2 x 1/5 = 1/80, d.h. während sich das Schlagrad einmal dreht, müßten eigentlich 80 Schläge erfolgen. Offenbar 'schluckt' der Start-Stop Mechanismus 2 Schläge. Ich denke, das entspricht in Summe den Zeiten, in denen sich das Schlagrad dreht, aber der Schalter S2 noch nicht freigegeben ist.
Nachtrag: Der durchgestrichene Text ist offensichtlicher Unsinn, denn wenn sich das Schlagrad dreht, dreht sich auch das Spannrad für den Klöppel. Also wo bleiben die zwei zusätzlichen Schläge per Stunde halben Tag?
Damit ist auch die nachstehende Idee zweifelhaft Makulatur:
Das bringt mich auf folgende Idee:
Die Einführung von 1/2-Stunden-Schlägen erfordert 78 + 12 = 90 Pins, entsprechend 4° Winkelabstand, auf dem Schlagrad.
(btw: wieviele Original-Bohrungen hat Dein Schlagrad?)
Mit einem Untersetzungsgetriebe bestehend aus einem alten 96Z-Rad No. 31, einem neuen 95Z-Rad Nr. 31/95 bzw. Nr. 10595 und einem 19Z-Ritzel, das beide großen Zahnräder kämmt, ließe sich ein vergleichsweise kompaktes Getriebe mit einer Übersetzung von 1/95 herstellen.
Das 'Verschlucken' der 5 überzähligen Schläge sollte mit entsprechender Justierung der Schalter durchaus möglich sein.
Gruß
Norbert
.
Lieber Wilfried,
vielen Dank für Deine informativen Fotos und die Ausführungen dazu. Nun, so denke ich, habe ich das Prinzip des separaten Schlagwerks verstanden (die Uhr kannte ich ja schon von Bebra).
Was die Übersetzungsstufen betrifft, dient die erste Stufe offenbar nur dazu, das Zeitintervall zwischen den Schlägen festzulegen.
Die vier anderen Stufen ergeben eine Übersetzung von 1/2 x 1/4 x 1/2 x 1/5 = 1/80, d.h. während sich das Schlagrad einmal dreht, müßten eigentlich 80 Schläge erfolgen. Offenbar 'schluckt' der Start-Stop Mechanismus 2 Schläge. Ich denke, das entspricht in Summe den Zeiten, in denen sich das Schlagrad dreht, aber der Schalter S2 noch nicht freigegeben ist.
Nachtrag: Der durchgestrichene Text ist offensichtlicher Unsinn, denn wenn sich das Schlagrad dreht, dreht sich auch das Spannrad für den Klöppel. Also wo bleiben die zwei zusätzlichen Schläge per Stunde halben Tag?
Damit ist auch die nachstehende Idee zweifelhaft Makulatur:
Das bringt mich auf folgende Idee:
Die Einführung von 1/2-Stunden-Schlägen erfordert 78 + 12 = 90 Pins, entsprechend 4° Winkelabstand, auf dem Schlagrad.
(btw: wieviele Original-Bohrungen hat Dein Schlagrad?)
Mit einem Untersetzungsgetriebe bestehend aus einem alten 96Z-Rad No. 31, einem neuen 95Z-Rad Nr. 31/95 bzw. Nr. 10595 und einem 19Z-Ritzel, das beide großen Zahnräder kämmt, ließe sich ein vergleichsweise kompaktes Getriebe mit einer Übersetzung von 1/95 herstellen.
Das 'Verschlucken' der 5 überzähligen Schläge sollte mit entsprechender Justierung der Schalter durchaus möglich sein.
Gruß
Norbert
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- dieselrauch
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo zusammen,
ich finde so ein Schlagwerk ist eine tolle Idee, die mich zum Nachbau anregt. Schön ist, daß es eine eigenständige Einheit ist, die nur durch einen Mikroschalter an der Uhr gesteuert werden kann. Ohne mechanische Verbindung. Mit vautes Beschreibung und Recherche im Internet ist es mir nicht gelungen herauszubekommen, wie die Übersetzung funktioniert. Bzw., warum es funktioniert? Wie Norbert geschrieben hat, ist die Übersetzung nicht 1:78.
Anders Norberts Idee mit den Halbstundenschlägen. Wenn ich zu den 78 Schlägen weitere 12 für die Halbstunden hinzu füge, bekomme ich 90 Schläge. Und da kann ich mit Märklin-Mitteln eine Übersetzung 3 x 3 x 5 x 2 = 90 bauen. Natürlich muß dann der Taktgeber an der Uhr die doppelte Frequenz haben. Eben halbstündig.
Aber nur ganze Stunden Schläge, wäre mir lieber.
Viele Grüße
Ingo
Editiert: Hier gibt es ein schönes Beispiel für den Mechanismus:
ich finde so ein Schlagwerk ist eine tolle Idee, die mich zum Nachbau anregt. Schön ist, daß es eine eigenständige Einheit ist, die nur durch einen Mikroschalter an der Uhr gesteuert werden kann. Ohne mechanische Verbindung. Mit vautes Beschreibung und Recherche im Internet ist es mir nicht gelungen herauszubekommen, wie die Übersetzung funktioniert. Bzw., warum es funktioniert? Wie Norbert geschrieben hat, ist die Übersetzung nicht 1:78.
Anders Norberts Idee mit den Halbstundenschlägen. Wenn ich zu den 78 Schlägen weitere 12 für die Halbstunden hinzu füge, bekomme ich 90 Schläge. Und da kann ich mit Märklin-Mitteln eine Übersetzung 3 x 3 x 5 x 2 = 90 bauen. Natürlich muß dann der Taktgeber an der Uhr die doppelte Frequenz haben. Eben halbstündig.
Aber nur ganze Stunden Schläge, wäre mir lieber.
Viele Grüße
Ingo
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- Norbert
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Ingo,
ich denke, Vautes Schlagwerk schlägt 80 mal, was nicht auffällt, wenn die Uhr nur einen halben Tag läuft oder 2 x ein zusätzlicher Schlag bei einer späteren Stunde passiert, denn wer zählt jedes Mal mit?
Es gibt noch ein anderes Problem bei 80 statt 78 Schlägen: vorausgesetzt, die Pins des Schlagrades sind exakt positioniert, ändert sich die Lage des Spannhebels für den Klöppel im Stillstand und damit auch die Zeit, bis der erste Schlag erfolgt.
Das ist unter gleichen Voraussetzungen bei einer Übersetzung 1:78 nicht der Fall.
Eine solche Untersetzung ist mit Standard-Zahnrädern nicht möglich, rechnet man jedoch ein
- 26Z Ritzel, Meccano #26q bzw. Metallus #5006-26 dazu,
- 1:3 Übersetzung mit z.B. 19Z : 57Z (Meccano & Märklin) oder 25Z : 75Z (Märklin)
Auch bei einem Schlagrad für 90 Schläge in 12 Stunden läßt sich eine solche Lösung angeben: Schnecke mit einem
- 30Z Ritzel (Märklin #25a bzw. #25/30 bzw. #10730)
Sofern der 90° Richtungsunterschied zwischen Schlagradwelle und Spannhebelwelle stören sollte, kann die 1:3 Übersetzung auch durch einen entsprechendes Kegelradgetriebe realisiert werden:
- 16Z/15° Kegelrad, Meccano #30a, Metallus #5003-16 : 48Z/75° Kegelrad Meccano #30c, Metallus #5003-48 (Winkel gegen Achsrichtung gemessen)
- 16Z/45° Kegelrad, Meccano #30h, Metallus #5004-16 : 48Z/45° Kegelrad Meccano #30l, Metallus #5004-48
Gruß
Norbert
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- dieselrauch
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Norbert,
das ist schon hart: Ich verstehe nicht, wie es funktioniert, weil es das gar nicht tut.
Also muß ich selber denken. Würde ich in die Steuerscheibe 78 Schrauben eindrehen, 12 lange für den Mikroschalter und der Rest kurze für den Transport, müßte ich an das Glockenwerk einen Ratschen-Mechanismus bauen, der die Steuerscheibe, bei jedem Glockenschlag, eine Schraube weiter schiebt/dreht.
Mal sehen, ob und wie sich das machen lässt.
Gruß
Ingo
das ist schon hart: Ich verstehe nicht, wie es funktioniert, weil es das gar nicht tut.
Also muß ich selber denken. Würde ich in die Steuerscheibe 78 Schrauben eindrehen, 12 lange für den Mikroschalter und der Rest kurze für den Transport, müßte ich an das Glockenwerk einen Ratschen-Mechanismus bauen, der die Steuerscheibe, bei jedem Glockenschlag, eine Schraube weiter schiebt/dreht.
Mal sehen, ob und wie sich das machen lässt.
Gruß
Ingo
- Norbert
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Re: Kugellauf-Uhr
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Hallo Ingo,
Die 12 langen Schrauben (Pins) sorgen lediglich für Start/Stop des Schlagwerk-Motors. Das verbindende Getriebe 1:78 legt fest, daß die Steuerscheibe von Schlag zu Schlag 1/78 Umdrehung macht.
Die Idee ist einfach aber gut und bei richtiger Ausführung bleibt der Gleichlauf von der triggernden Uhr zur Steuerscheibe beliebig lange erhalten.
Vaute berichtete mir, daß sein Schlagwerk-Motor nach dem Abschalten zu lange nachläuft. Das aber kann man mit der Wahl eines geigneten Motors oder einer magnetischen Bremsfreigabe lösen.
Die Präzision des Schlagwerks ist inhärent umso besser, je größer der Durchmesser der Steuerscheibe ist. Bei Vautes Scheibe von 185 mm Ø mit einem Lochkreis-Ø von ca. 175 mm beträgt der Weg zwischen zwei Schlägen ziemlich genau 7 mm, sodaß kleine Ungenauigkeiten beim Bohren der Löcher für die Pins (bis etwa 5/10 mm) kaum eine Rolle spielen dürften. Außerdem stellt diese Scheibe ein zusätzliches dekorative Element dar, während ich das (falsche) Getriebe mit zwei Kettenantrieben betriebstechnisch als problematisch und optisch als störend empfinde, weil es von der doch sehr speziellen Uhr ablenkt.
Gruß
Norbert
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Hallo Ingo,
Warum willst Du das Getriebe einsparen? Deine Ratsche (mit Bremse) wäre doch viel aufwendiger als die direkte Kopplung, denn solange das Schlagwerk läuft, dreht sich auch die Steuerscheibe.der Rest kurze für den Transport, müßte ich an das Glockenwerk einen Ratschen-Mechanismus bauen, der die Steuerscheibe, bei jedem Glockenschlag, eine Schraube weiter schiebt/dreht.
Die 12 langen Schrauben (Pins) sorgen lediglich für Start/Stop des Schlagwerk-Motors. Das verbindende Getriebe 1:78 legt fest, daß die Steuerscheibe von Schlag zu Schlag 1/78 Umdrehung macht.
Die Idee ist einfach aber gut und bei richtiger Ausführung bleibt der Gleichlauf von der triggernden Uhr zur Steuerscheibe beliebig lange erhalten.
Vaute berichtete mir, daß sein Schlagwerk-Motor nach dem Abschalten zu lange nachläuft. Das aber kann man mit der Wahl eines geigneten Motors oder einer magnetischen Bremsfreigabe lösen.
Die Präzision des Schlagwerks ist inhärent umso besser, je größer der Durchmesser der Steuerscheibe ist. Bei Vautes Scheibe von 185 mm Ø mit einem Lochkreis-Ø von ca. 175 mm beträgt der Weg zwischen zwei Schlägen ziemlich genau 7 mm, sodaß kleine Ungenauigkeiten beim Bohren der Löcher für die Pins (bis etwa 5/10 mm) kaum eine Rolle spielen dürften. Außerdem stellt diese Scheibe ein zusätzliches dekorative Element dar, während ich das (falsche) Getriebe mit zwei Kettenantrieben betriebstechnisch als problematisch und optisch als störend empfinde, weil es von der doch sehr speziellen Uhr ablenkt.
Gruß
Norbert
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- dieselrauch
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Norbert,
sicher ist ein Getriebe einfacher. Aber ich kann kein 1:78 Getriebe verwirklichen. Das ist das Grundproblem bei dieser Konstruktion. Der Erfinder war nicht auf Märklin-Zahnräder angewiesen.
Gruß
Ingo
sicher ist ein Getriebe einfacher. Aber ich kann kein 1:78 Getriebe verwirklichen. Das ist das Grundproblem bei dieser Konstruktion. Der Erfinder war nicht auf Märklin-Zahnräder angewiesen.
Gruß
Ingo
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Ingo,
hast Du es schonmal mit einem Differenzialgetriebe probiert?
https://de.wikipedia.org/wiki/Differentialgetriebe
Als Beispiel:
Mit n1 = 1 und n2 = 12 ergibt sich 2 * ns = 13 bzw. ns = 6,5
12 ist machbar und 6,5 ist 1/12 von 78 - lässt sich das nicht irgendwie zusammenstricken?
Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
Nachtrag
Ganz grob skizziert müsste es so funktionieren:
Die Drehrichtungsumkehr ist erforderlich, weil beide Halbwellen des Differenzials die selbe Drehrichtung haben müssen.
Andernfalls wird die Gleichung n1 + n2 = 2 * ns nicht erfüllt.
hast Du es schonmal mit einem Differenzialgetriebe probiert?
https://de.wikipedia.org/wiki/Differentialgetriebe
Als Beispiel:
Mit n1 = 1 und n2 = 12 ergibt sich 2 * ns = 13 bzw. ns = 6,5
12 ist machbar und 6,5 ist 1/12 von 78 - lässt sich das nicht irgendwie zusammenstricken?
Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
Nachtrag
Ganz grob skizziert müsste es so funktionieren:
Die Drehrichtungsumkehr ist erforderlich, weil beide Halbwellen des Differenzials die selbe Drehrichtung haben müssen.
Andernfalls wird die Gleichung n1 + n2 = 2 * ns nicht erfüllt.
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- dieselrauch
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo,
ich glaube, ich habe jetzt kapiert, was ich nicht verstanden habe. Sorry für das Theater.
Ich bin beim Berechnen der Überstetzungen immer von absoluten, ruhenden Getrieben ausgegangen. Aber bei dem Meccano Mechanismus dreht sich ein Teil des Getriebes mit. Da habe ich relative Drehzahlen. So etwas zu berechnen, übersteigt meine Fähigkeiten deutlich. Aber ich gehe davon aus, daß die Entwickler wußten, was sie tuen. Genial.
Ich würde das gerne ausprobieren, aber mir fehlt das erste Zahnradpaar. (26c, 27d) Bisher war das egal. Ich konnte 1:4 durch 2x 1:2 ersetzen. Aber bei dem besonderen Gertriebe, geht das nicht.
(Wenn hier jemand eines abzugeben hat, gerne. Sonst muß ich in den englischen Apfel beißen.)(iihh, bhää)
Vielen Dank an alle, die mit gegrübelt haben.
Gruß
Ingo
ich glaube, ich habe jetzt kapiert, was ich nicht verstanden habe. Sorry für das Theater.
Ich bin beim Berechnen der Überstetzungen immer von absoluten, ruhenden Getrieben ausgegangen. Aber bei dem Meccano Mechanismus dreht sich ein Teil des Getriebes mit. Da habe ich relative Drehzahlen. So etwas zu berechnen, übersteigt meine Fähigkeiten deutlich. Aber ich gehe davon aus, daß die Entwickler wußten, was sie tuen. Genial.
Ich würde das gerne ausprobieren, aber mir fehlt das erste Zahnradpaar. (26c, 27d) Bisher war das egal. Ich konnte 1:4 durch 2x 1:2 ersetzen. Aber bei dem besonderen Gertriebe, geht das nicht.
(Wenn hier jemand eines abzugeben hat, gerne. Sonst muß ich in den englischen Apfel beißen.)(iihh, bhää)
Vielen Dank an alle, die mit gegrübelt haben.
Gruß
Ingo
- Norbert
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Re: Kugellauf-Uhr
.
Du hast recht, Ingo,
das habe ich total übersehen.
Vielen Dank für diesen Hinweis.
Meine Vorschläge passen also nur dann, wenn dieses Getriebe ortsfest ist, wovon ich ausgegangen bin.
Gruß
Norbert
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Du hast recht, Ingo,
das habe ich total übersehen.
Vielen Dank für diesen Hinweis.
Meine Vorschläge passen also nur dann, wenn dieses Getriebe ortsfest ist, wovon ich ausgegangen bin.
Gruß
Norbert
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- Georg
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- Baukasten-Kenntnis: Märklin, Meccano, Herausgeber des Magazins "Schrauber und Sammler"
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Re: Kugellauf-Uhr
Hallo Uhrenfreunde,
hier ist noch ein Link zu einem Video einer anderen Congreve-Uhr:
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Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
Georg
Ich schraube, also bin ich.