Basteltipp Freilauf

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Georg Germany
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Basteltipp Freilauf

#3362

Beitrag von Georg »

Hallo Schrauber,

Manchmal sieht man auf Ausstellungen oder in Magazinen gute Ideen, die sich einfach nachbauen lassen. Hier ein Freilauf, von Hubert van Wijngaarden in Skegness 2023 gezeigt.

Es ist ein Meccano-Teil erforderlich: das 1/2" Schnurlaufrad mit Nabe, Teil 23a. Der Rest lässt sich auch mit Märklin-Teilen bauen.
Auf dem angehängten Bild ist links der komplette Freilauf zu sehen und rechts die Einzelteile dazu.
Es sind 3 oder 4 Nocken, das besagte Schnurlaufrad, ein Lochscheibenrad (oder was Passendes) und Schrauben mit geeigneter Länge.
Entweder die Nocken bewegen sich frei in der Rille des Schnurlaufrads oder bei umgekehrter Drehrichtung wandern sie in die Rille und klemmen. Fertig!
Freilauf.jpg
Es geht mit drei oder vier Nocken und das hängt wiederum vom Lochbild im Lochscheibenrad ab.
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Grüße
Georg

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wdh Germany
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Re: Basteltipp Freilauf

#3363

Beitrag von wdh »

Guten Abend, Georg!
Sehr schöne Konstruktion 8-) . Danke für die Veröffentlichung!
Schön, dass hier immer wieder neue Konstruktionen gezeigt werden, die auch für andere Schrauber von Nutzen sein können.
Kann ich ev. für meinen Weserhütte - Bagger gut gebrauchen!

P.S. In der Zwischenzeit habe ich intensiv and den verschiedenen Antrieben für meinen Bagger konstruiert und gebaut. Die werde ich in Kürze in meinem Beitrag zeigen.
Gruß Wulf-Dieter
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Re: Basteltipp Freilauf

#3366

Beitrag von dieselrauch »

Hallo,
könnte man da vielleicht das Schnurlaufrad von dem Motor 1072 nehmen?
Aber ich habe Zweifel, daß sich die Nocken immer zuverlässig in das Schnurlaufrad drehen, ohne Hilfe durch eine Feder.

Gruß
Ingo
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Georg Germany
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Re: Basteltipp Freilauf

#3367

Beitrag von Georg »

dieselrauch hat geschrieben: 29.06.2023 23:12 könnte man da vielleicht das Schnurlaufrad von dem Motor 1072 nehmen?
Aber ich habe Zweifel, daß sich die Nocken immer zuverlässig in das Schnurlaufrad drehen, ohne Hilfe durch eine Feder.
Hallo Ingo,
auf die Idee mit dem 1072-Rad bin ich nicht gekommen. Probieren! Dann gäbe es eine reine Märklin-Lösung.
Deine Zweifel, ob ein Nocken immer schön in die Rille rutscht hatte ich auch.
Aber da macht es sich positiv bemerkbar, dass wir bei unserem Spielzeug mit großen Toleranzen arbeiten. Es läuft ja nicht ideal Nockenmitte in Rillenmitte. Eine Flanke eines Nocken reibt auf einer Rillenflanke (das kann man zur Not auch durch Einpassen auch erzwingen) und dann nimmt die Rillenflanke beim Rückwärtdrehen den Nocken mit und verklemmt ihn. Ein Nocken reicht dazu aus.

Angenommen, der Teil mit den Nocken dreht sich, dann haben die Nocken auf Grund der Fliehkraft die Neigung sich nach außen zu drehen und klemmen dann automatisch.
Falls sich der Teil mit der mittigen Rolle dreht, fällt ein Nocken wegen der Schwerkraft nach unten und führt neim Rückwartdrehen zu Klemmen. Dass funktioniert nicht bei einer vertikalen Lage der Welle.

Hier ist der Beweis mit der Rolle eines 1072:
Freilauf mit Märklin 1072 Rolle.jpg
.
Unten im Bild eine Rolle eines 1072 und die Meccanorolle 23a nebeneinander.
Es funktioniert.
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Georg

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Re: Basteltipp Freilauf

#3368

Beitrag von vaute »

[/quote]

Hallo Ingo,
auf die Idee mit dem 1072-Rad bin ich nicht gekommen. Probieren! Dann gäbe es eine reine Märklin-Lösung.

[/quote]

Wirklich? - Im ursprünglichen Vorschlag sieht man als Haltearme für die 4 Nocken (immer noch) Meccano-Schrauben 147f (evtl. auch 147g), die durch ihren glatten Teilschaft den Stellring der Nocke natürlich besser "in der Spur" halten als eine Märklin-Schraube 14014, auf deren Schaft der Stellring mehr "rütteln" würde.
Gruß vaute
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Re: Basteltipp Freilauf

#3369

Beitrag von wdh »

Hallo Georg,
das Thema beschäftigte mich so weit, dass ich mir gestern Nacht ebenfalls Gedanken dazu gemacht habe :-) . Hier die Ergebnisse:
Wozu haben wir die kleinen Sperrklinken im Märklin-System? Mit nur 2 davon in Verbindung mit einem Kronrad 50 Z als Kupplungsglocke erhält man bereits einen leichtgängigen und präzisen Freilauf. Der Nachteil, dass dieser in 45 ° -Position nicht sicher greift, spielt bei Antrieb der Klinkenplatte und bereits geringer Drehzahl keine Rolle mehr. Auch eine eingelegte Schnurscheibe mit weichem O-Ring 10 x 2 kann mit seiner Federwirkung das Eingreifen der Klinken noch verbessern.
Dieser sehr einfache Freilauf ist besonders gut geeignet für Schwenk-Antriebe mittels Kurbel und Pleuel, wie er gern für Ölpumpen und Schritt-Vorschübe an Maschinen (Shaping, Gattersäge) eingesetzt wird.
Mit 4 Klinken, die allerdings Z-förmig gebogen werden müssen, um eine Berührung mit den Schraubenköpfen zu vermeiden, greift der Freilauf in jeder Position zahngenau und kann freizügig eingesetzt werden.
Das Klinkenrad sollte sollte stets als Antrieb dienen, damit die Fliehkräfte unterstützend wirken :idea: . Das Kronrad sitzt dann fest auf der Abtriebswelle. Der Eingriff der Sperrklinken muss mittels Unterlagscheiben axial optimiert werden, da die Zahntiefe recht gering ist. Auch durch leichtes Verbiegen der Klinken kann der Eingriff nachträglich noch verbessert werden.
Der Antrieb kann über das Zahnrad 57 Z oder auch durch einen Mitnehmer erfolgen. Ein Kettenrad 23 Z ist nicht als Klinkenplatte und gleichzeitiger Antrieb geeignet, da die Kette über den Schraubenköpfen nicht frei läuft!
Vielleicht eine weitere Anregung zum Bau von Funktionsmodellen?

Beste Schraubergrüße von
Wulf-Dieter
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Georg Germany
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Re: Basteltipp Freilauf

#3372

Beitrag von Georg »

vaute hat geschrieben: 30.06.2023 14:22
Hallo Ingo,
auf die Idee mit dem 1072-Rad bin ich nicht gekommen. Probieren! Dann gäbe es eine reine Märklin-Lösung.

Wirklich? - Im ursprünglichen Vorschlag sieht man als Haltearme für die 4 Nocken (immer noch) Meccano-Schrauben 147f (evtl. auch 147g), die durch ihren glatten Teilschaft den Stellring der Nocke natürlich besser "in der Spur" halten als eine Märklin-Schraube 14014, auf deren Schaft der Stellring mehr "rütteln" würde.
Gruß vaute
Hallo Wilfried,

Du hast den Text hoffentlich genauso aufmerksam gelesen, wie Du die Bilder betrachtet hast.
Dann ist Dir sicher die Konjunktivformulierung in meinem Satz "dann gäbe es eine Märklin-Lösung" aufgefallen. Konjunktiv oder Möglichkeitsform bedeutet, dass es so möglich sein könnte, aber nicht so (gezeigt) ist.
Außerdem hatte ich angemerkt, dass die großen Toleranzen unseres Spielzeugs einem Klemmen eines Nockens in der Rille der Schnurlaufrolle förderlich sind. Daher sehe ich - ohne es zu prüfen - in einem Verwenden der langen Märklin-Schrauben zumindest keine Nachteile, wenn nicht sogar Vorteile.
Grüße
Georg

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