Interdisziplinäres Konsilium
Verfasst: 26.05.2024 12:43
Hallo Maschinenerdenker und -erbauer,
ich möchte Euch folgendes Problem unterbreiten, das sich mir bei der Bearbeitung von dünnen Glasröhrchen (zu fein ausgezogenen Pipetten) stellt.
Das heißt: die Enden von Glasröhrchen mit Durchmessern zwischen 4mm und 0,8mm werden nach Erhitzen an der Sollstelle ruckartig auseinandergezogen und dann an einer geeigneten Stelle getrennt, sodaß zwei Kapillarpipetten entstehen. Obwohl ich einige Übung darin habe, sind die Ergebnisse immer sehr willkürlich und oft unbrauchbar.
Für die professionelle Herstellung von Kapillarpipetten gibt es sogenannte "pipet-puller", die zu variablen und reproduzierbaren Ergebnissen führen.
Ihre Kosten liegen aber im mittleren vierstelligen Bereich, bzw. sind als Gebrauchtgeräte oft defekt.
Ich habe deshalb einige Versuche unternommen, die Grundidee dieser "puller" mithilfe der Märklin-Technik zu lösen.
Die dilettantischen Produkte seht Ihr hier:
ein Märklin-puller mit waagerechter Zugrichtung
Das hier etwa 1,6mm dicke Glasröhrchen (Schmelzpunktröhrchen) eingespannt.
Dieses wird dann mittig mit einer feinen Flamme erhitzt, und, wenn es genügend erweicht ist, vom
Gewicht der "Zugseite" auseinander gezogen.
Das Gewicht der "Zugseite"
Das Ganze umgebaut für einen vertkalen Zug
mit eingespanntem Röhrchen
Das Ergebnis. Aufgrund der einseitig betonten Erhitzung ergeben sich Achsenabweichungen
der Pipetten
Das heißt: ohne eine gleichmäßig zirkuläre Erhitzung kommt man nicht weiter.
Die professionellen Geräte besitzen eine mehrere mm-dicke Glühspirale, die hier im Amateurbereich nicht (ohne weiteres) verbaubar ist.
Versuche, die Hitze mit einem Metallspiegel auch an die Rückseite zu bekommen, war (für mich) ebensowenig praktikabel.
Meine Idee:
Das Glasröhrchen muß unter Zug rotieren und dann fokal erhitzt werden.
Über einige Denkmuster bin ich nicht hinausgekommen.
Das Gewicht darf bei der Rotation nicht "schlenkern", müßte also geführt werden. Drehzahl evtl. 1U/s.
Gesucht sind also Konstruktionsansätze, die das hinkriegen.
Da ich den Mikrobrenner mit einer Hand halten kann, wäre also auch ein Kurbelmechanismus ausreichend.
Wenn es ganz luxuriös sein soll:
Eine eingebaute Vorrichtung zur Begrenzung des Zugweges (ergibt das Kaliber der Pipette) und der Zuggeschwindigkeit (Einfluß auf die Schaftlänge)
Für konstruktive Ansätze wäre ich dankbar.
Schönen Sonntag
Reinhard
ich möchte Euch folgendes Problem unterbreiten, das sich mir bei der Bearbeitung von dünnen Glasröhrchen (zu fein ausgezogenen Pipetten) stellt.
Das heißt: die Enden von Glasröhrchen mit Durchmessern zwischen 4mm und 0,8mm werden nach Erhitzen an der Sollstelle ruckartig auseinandergezogen und dann an einer geeigneten Stelle getrennt, sodaß zwei Kapillarpipetten entstehen. Obwohl ich einige Übung darin habe, sind die Ergebnisse immer sehr willkürlich und oft unbrauchbar.
Für die professionelle Herstellung von Kapillarpipetten gibt es sogenannte "pipet-puller", die zu variablen und reproduzierbaren Ergebnissen führen.
Ihre Kosten liegen aber im mittleren vierstelligen Bereich, bzw. sind als Gebrauchtgeräte oft defekt.
Ich habe deshalb einige Versuche unternommen, die Grundidee dieser "puller" mithilfe der Märklin-Technik zu lösen.
Die dilettantischen Produkte seht Ihr hier:
ein Märklin-puller mit waagerechter Zugrichtung
Das hier etwa 1,6mm dicke Glasröhrchen (Schmelzpunktröhrchen) eingespannt.
Dieses wird dann mittig mit einer feinen Flamme erhitzt, und, wenn es genügend erweicht ist, vom
Gewicht der "Zugseite" auseinander gezogen.
Das Gewicht der "Zugseite"
Das Ganze umgebaut für einen vertkalen Zug
mit eingespanntem Röhrchen
Das Ergebnis. Aufgrund der einseitig betonten Erhitzung ergeben sich Achsenabweichungen
der Pipetten
Das heißt: ohne eine gleichmäßig zirkuläre Erhitzung kommt man nicht weiter.
Die professionellen Geräte besitzen eine mehrere mm-dicke Glühspirale, die hier im Amateurbereich nicht (ohne weiteres) verbaubar ist.
Versuche, die Hitze mit einem Metallspiegel auch an die Rückseite zu bekommen, war (für mich) ebensowenig praktikabel.
Meine Idee:
Das Glasröhrchen muß unter Zug rotieren und dann fokal erhitzt werden.
Über einige Denkmuster bin ich nicht hinausgekommen.
Das Gewicht darf bei der Rotation nicht "schlenkern", müßte also geführt werden. Drehzahl evtl. 1U/s.
Gesucht sind also Konstruktionsansätze, die das hinkriegen.
Da ich den Mikrobrenner mit einer Hand halten kann, wäre also auch ein Kurbelmechanismus ausreichend.
Wenn es ganz luxuriös sein soll:
Eine eingebaute Vorrichtung zur Begrenzung des Zugweges (ergibt das Kaliber der Pipette) und der Zuggeschwindigkeit (Einfluß auf die Schaftlänge)
Für konstruktive Ansätze wäre ich dankbar.
Schönen Sonntag
Reinhard