98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

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Dilettant Germany
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98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

#2490

Beitrag von Dilettant »

Wieder ein eher seltenes Märklin Baukasten-Einzelteil: Die Leitspindel mit Führungsbügel, hier die längste Version mit 300mm Länge und der Vorkriegsnummer 98/13 korrespondierend mit der Nachkriegsnummer 10280.

Die Leitspindel erschien wohl erstmalig 1927 im Märklin Maschinen- und Brückenbaukasten 105/1 und 105/2. Sie diente wieder einmal mehr dazu, aus einer Drehbewegung eine lineare Bewegung zu machen.

Es gab sie in verschieden abgestuften Längen:

bis 1947 - ab 1947 - ab 1957

98/13 ------ 98/30 -----10280------------300mm lg.
98/13a------ 98/20-----10270 ------------200mm lg.
98/14--------98/15-----10265------------150mm lg.
98/15a-------98/11,5--10261-------------115mm lg.
98/16-------- 98/9------10259------------- 90mm lg.
98/16a--------98/7------10257 -------------70mm lg.

Die Leitspindeln mit 200mm und 115mm hielten sich bis 1969 im Programm, die Übrigen nur bis 1964.

Zur Machart ist zu sagen, dass auf eine normale Welle vermutlich eine Feder passgenau aufgeschrumpft wurde.
Eine Löt- oder Schweißverbindung ist nicht feststellbar.
In manchen Bereichen lässt sich der Federdraht mit etwas Krafteinsatz geringfügig auf der Welle hin- und her verschieben.

Der Führungsbügel besteht aus einem umgearbeiteten Führungsbügel,Teile-Nr.:alt 10/neu 10001.
Hierzu wurden die horizontalen Durchgangslöcher auf der einen Seite so aufgeweitet, dass die Welle mit Feder durchpasste.
Auf der anderen Seite ist die Aufweitung enger und mit einem einseitigen Schlitz versehen, so dass sich dort die Federwicklung durchdrehen lässt.
K1600_20230122_144540 (2).JPG
K1600_20230122_144210.JPG
K1600_20230122_144230.JPG
K1600_20230122_144250.JPG
K1600_20230122_144327.JPG
K1600_20230122_144407.JPG
K1600_20230122_144508.JPG
Viele Grüße

Friedemann
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Georg Germany
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Re: 98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

#2491

Beitrag von Georg »

Hallo Friedemann,

ich habe in der Überschrift die Nummer 98/30, die du im Text genannt hast, anstelle des X eingefügt.

Da die kurzen Leitspindeln prinzipiell gleich aufgebaut sind wie die langen, kann man sie hier auch mit beschreiben. In der Überschrift würde es aber unübersichtlich. Daher nur ein schnelles Bild:
.
Leitspindeln.jpg
.
Die Angaben zur Länge stehen ja bereits da.
Auf Deiner Detailaufnahme des Federnauslaufs sieht es aus, als ob die Feder in einer Kerbe oder Ähnlichem in der Welle eingelassen sei und dadurch am Verrutschen gehindert werden würde. Das sieht man an meinen Leitspindeln nicht.
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Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Dilettant Germany
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Re: 98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

#2492

Beitrag von Dilettant »

Hallo Georg,

danke fürs Mitdenken. :thx

Viele Grüße

Friedemann
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Norbert Germany
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Re: 98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

#2493

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Friedemann & Georg,

nach meiner Beobachtung haben nur Leitspindeln auf Vorkriegswellen mit konischem Ende beidseitig diese Kerben zur Fixierung der Feder. Es scheinen vor allem die kürzeren Spindeln zu sein, bei denen dies der Fall ist, denn ich habe 20 cm und 30 cm Spindeln dieser Art ohne Kerben.
.
#98-16, 9 cm Leitspindel mit Kerbe 3kb.jpg
9 cm lange Leitspindel Nr. 98/16 mit Kerben in der Welle:
  • a) Kerbe zur Fixierung des Federendes
  • b) Kerben, vermutlich vom Aufschieben der Feder, sind bei vielen dieser Spindeln ebenfalls vorhanden
  • c) Riß in der durch einen Drückvorgang hergestellten Hülse für die Spindel
Auf den Wellen ohne Kerben halten die Federn nur durch ihre Federkraft. Die per Spindelmutter übertragbaren Kräfte in Längsrichtung sind nicht sehr groß. Ich habe beobachtet, daß sich bei Beanspruchung des 'Gewindes' in nur eine Richtung, die Steigung der Feder (= Abstand der benachbarten Windungen) dort größer und in nicht beanspruchten Bereichen entsprechend kleiner wird oder sich ein Federende zum Wellenende hin verschiebt.

2006 machte der leider bereits 2012 verstorbene Schrauberfreund Horst Schaay einen Vorschlag zur Selbstherstellung einer solchen Spindel:
Fast wäre ich versucht gewesen, eine große Umfrage zu starten, um herauszufinden, in welchem Jahr Märklin dieses Bauteil herausgebracht hat und in welchen Listen es zu finden ist. Bevor Markus Schild jedoch sein umfangreiches Archiv befragt (in diesem Zusammenhang herzlichen Dank an ihn für mannigfache Hilfen!), hier die Auflösung:
Ich will euch mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Anfrage nur darauf hinweisen, dass man sich eine Leitspindel mit Original-Märklin-Teilen fast zum Nulltarif selbst herstellen kann. Wie das geschieht, habe ich ausführlich in Wort und Bild auf meiner Medion-Fotoseite
http://horst-schaay.medion-fotoalbum.de im Album "Leitspindel" beschrieben.
Über den wirklichen Wert dieser Leitspindeln ist im Forum schon ausführlich diskutiert worden. Immer wieder erstaunt mich daher, welch horrende Preise für diese Sonderteile erzielt werden, und so habe ich zur Selbsthilfe gegriffen. Vielleicht ist es eine nachbauwürdige Idee für alle aktiven Bauer und Sammler, getreu dem Motto: "Brauchen bräuchte ich es eigentlich nicht, aber haben hätt ich es halt gern."
Viel Spaß beim Nachbau!
.
Unbekanntes Teil.jpg
Die von Horst Schaay vorgestellte Spindel, leider gibt es seine Fotoseite nicht mehr.

Solche Federn findet man auch heute noch in Läden, die Kleineisenwaren anbieten, z.B. hier:
https://shop.layer-grosshandel.de/_stah ... 58842.html

Diese Feder mit 5 mm Ø ist allerdings dünner und damit auch schwächer als diejenige, die Märklin verwendete.

Es gibt als weitere Alternative noch die auf einem Drahtseil befestigte Spirale, die eine flexible Spindel darstellt. Solche Spiralen wurden/werden bei Automobilen z.B. dazu benutzt, um ein Schiebedach zu bewegen.

Vaute und ich haben zwei solche Spindeln für den Antrieb der Laufkatze unseres Hammerwippkrans benutzt:
.
20070323-183446_E3#3504.jpg
Unteransicht der Laufkatze
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20070323-183501_E3#3505.jpg
Ansicht der Laufkatze von oben
.
20070323-183559_E3#3506.jpg
Seitenansicht der Laufkatze

Eine solche Spindel ist geeignet große Kräfte zu übertragen. Abgesehen davon, daß es keine Märklin-Spindel mit der benötigten Länge von 800 mm gibt, erlaubt die Industrie-Ausführung zwei Spindeln absolut parallel zu betreiben, um eine Verkantung der Katze zu vermeiden.

Die Enden wurden in 4 mm Messinghülsen eingelötet und damit die Spindel durch Zahn- oder Kronräder gedreht und durch Stellringe gesichert werden kann.

Die vier Spindelmuttern wurde aus Winkelstücken Nr. 12 hergestellt, indem ein kurzer radialer Einschnitt beim runden Loch gemacht wurde und die beiden Ecken gegensinnig etwas aufgebogen wurden. Die Langlöcher ermöglichen eine Justierung der Winkel in Längsrichtung, damit die Spirale klemmfrei darin laufen kann.

Der synchrone Antrieb der beiden Spiralen erfolgt über eine querlaufende Welle mit zwei Ritzeln (#25/19), die in kleine Kronräder (#28/25) am Ende der Spindeln eingreifen.

Gruß
Norbert
.
Nachtrag:

Mir ist noch eine Verwendung der Märklin-Spindel bei meinem Hulett-Kran eingefallen:
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20080909-004839-E3#7826ak.jpg
Windenantrieb zum Heben und Senken des Auslegers (ohne Verkabelung)

Die Märklin Leitspindel wird über eine an der Spindelmutter befestigte Öse zur Führung des aufzuwindenden Seils benutzt, damit Windung neben Windung zu liegen kommt.

Gleichzeitig betätigt die Befestigungsschraube an der Spindelmutter zwei Märklin Plus Umschalter F9405 als Endschalter. Die Welle oberhalb der Spindel verhindert im Verein mit einem ebenfalls an die Spindelmutter geschraubten Flachstück das Verdrehen derselben.
.
20080909-004828-E3#7825ak.jpg
Rückansicht des Windwerks

Die Umschalter sind an einem Metallus Winkelgleitstück, flach Nr. 4242-07 mit zwei M4 Muttern befestigt (welche einfach auf die Kunststoffnoppen gedreht werden), das wegen des Schlitzes im Gleitstück leicht justiert werden kann. Das Seil läuft von der Unterseite der kleinen Rolle in der Gabel unterhalb der Schalter und der Spindel zur Trommel.

Mehr über diesen sehr speziellen Kran in den Alben des Ordners Hulett II auf dieser Seite:
http://metallbaukasten-nkl.magix.net/alle-alben
.
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Re: 98/13 - 98/30 - 10280 - x -Leitspindel m. Führungsbügel 30cm lg.

#2496

Beitrag von Günther »

Beim Jahrestreffen habe ich von einem Schrauberfreund ein schönes Modell übernommen.
Aus schwarzen Material mit Original Leitspindel, eine Gundform zum aufbewahren!

Im letzten Bild ist ein Eigenbau zu sehen, Idee und Feder habe ich von Horst Schaay übernommen.
In welchem Modell diese Spindeln verbaut waren weis ich nicht mehr, sie wurden so sehr beansprucht
das die Druckfedern verformt wurden. Ein Fehler war das ich glatte Messingwellen gewählt hatte,
Federn auf verrosteten Wellen hätten wohl besser gehalten.

Gruß
Günther
...
Grundform Kegelradgetriebe.JPG
Kegelradgetriebe mit Leitspindel.JPG
Kegelradgetriebe von oben.JPG
Eigenbau Leitspindel.JPG
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