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Hallo Georg & Baukastensammler,
Was war ursprünglich in den Klammern, in denen jetzt die überzähligen Messingteile (Radnaben und 19er Ritzel mit Kk) stecken?
Die Pappe hat drei Reihen mit insgesamt 14 + 13 + 19 = 46 Klammern.
Die Schnecke benötigt 2 Klammern,
die großen Räder 8 x #20, 2 x #21, 6 x #24, 2 x #27, 2 x #28, 1 x #30 benötigen 21 Klammen,
die kleinen Räder 10 x #22, 2 x #22K, 2 x #25, 2 x #25K, 2 x #26, 1 x #26K, 2 x #29, 1 x #30a benötigen 22 Klammern.
Das sind 2 + 21 + 22 = 45 Klammern. Also bleibt eine Klammer leer oder man steckt ein Kupplungsstück drauf. Wenn das überzählige Zahnrad #26K entfernt wird, stimmt die Bestückung.
Kleine Schraubenzieher sind weder in der Teileliste aufgeführt noch bildlich abgebildet.
Das stimmt, der
Kleine Schraubenzieher #36Hk taucht erst 1952 in den Teilelisten auf.
Im Märklin Nummernbuch ist im September 1945 nur die Nummer 36H enthalten. Es erscheint daher auf den ersten Blick unwahrscheinlich, daß es den kleinen Schraubenzieher #36Hk bereits in den 1930er Jahren gegeben hat.
Andrerseits würde es mich bei Märklin nicht wundern, wenn beide Schraubenzieher zunächst unter einer Nummer #36 geführt worden wären, denn welchen Sinn hat es, einen Ösen- und zwei große Schraubenzieher beizulegen, mit denen man kleine Stellschrauben (= Gewindestifte) nur mit Mühe drehen kann?
Laut den Abbildungen in den Anleitungen und Beispielen in meinem Regal hatten die Spurkranzräder 20 vier runde Löcher.
Das ist ebenfalls richtig, aber allein die Tatsache, daß es die Ms-Spurkranzräder #20 mit Langlöchern gibt, spricht dafür, daß es sie bereits in den 1930er Jahren gegeben haben muß, den ab 1947 waren diese Räder aus Stahl oder Alu (und rot lackiert).
Ich gehe davon aus, daß es sie bereits vor oder ab 1936 gegeben hat, denn ab diesem Jahr wurde die Verwendung von Messing für Spielwaren verboten. Märklin fertigte sie dann aus Aluminium. Ich kenne keine Alu-Räder #20 mit runden Löchern, was ebenfalls darauf hindeutet, daß die Langlöcher spätestens ab 1936 Usus waren.
Natürlich konnte Märklin seinen Baukasten bereits früher produzierte Ms-Räder beigeben, weshalb Kasten aus den späten 1930er Jahren häufig beide Radsorten enthielten. Die Jahresangabe 1939 für Vautes Kasten kann daher durchaus bezweifelt werden. Allerdings ist es auch denkbar, daß ein vor 1936 produzierter Kasten #6H einige Jahre bei einem Händler auf einen solventen Käufer wartete.
Fazit: Nach Beseitigung der eindeutig festgestellten Fehlbestückungen ist dieser Kasten ein prachtvolles Zeitdokument.
Gruß
Norbert
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