Märklin Baukasten-Schrauben

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Norbert Germany
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Märklin Baukasten-Schrauben

#1533

Beitrag von Norbert »

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Hallo Märklinfreunde,

durch die Frage eines Schrauberkollegen wurde ich daran erinnert, daß ich vor Jahren mal eine Kollektion von Märklin Baukasten-Schrauben in der Mailing List gezeigt hatte.

Begonnen hatte es damit, sich 2009 in der Liste nach einer Diskussion um Bezugsquellen für Märklin Schrauben ein Herr gemeldet hatte, der die Herstellung von Original Märklin Muttern in Aussicht gestellt hatte, sofern eine Stückzahl von 50.000 erreicht würde. Der Nettopreis lag bei EUR 20 pro 1.000 Stück, also 2 Ct/Stück.

Der Handel kam zustande, weil es genügend Interessenten gab und Georg die Koordination und Abwicklung der Einzelbestellungen übernahm.
Ich selbst habe keine Muttern bestellt und das am 2. März 2009 folgendermaßen begründet:

Lieber Georg,
Dein Engagement für die Mutternbestellung finde ich äußerst lobenswert.
Leider bin ich aus verschiedenen Gründen weder zweifelnd noch schwankend:
1. besitze ich bereits jetzt schon etwa 500 Muttern mehr als Schrauben
2. wenn ich die ungeliebten Märklin-Inbusschrauben hinzuzähle, die ich für ein eigenes Modell keinesfalls verwenden würde, liegt der Überhang sogar bei ca. 6000 Stück
3. schraube ich lieber mit M4-Messingschrauben, weil mir Messing besser gefällt, die Längenabstufungen erheblich praxisgerechter sind, die Schrauben ein feineres Gewinde haben und die Muttern kleiner sind (SW 7)
... aber, wenn es am Ende an 1000 fehlenden Muttern liegen sollte, daß die Bestellung nicht zustande kommt, würde ich mich erbarmen und eben diese 1000 Stück ordern.
Der Preis ist durchaus in Ordnung, auch wenn ich dafür 2500 normale oder 1000 dünne (2 mm) Ms-Muttern M4 bekäme.
Gruß
Norbert


Der Handel wurde demnach ohne mich abgewickelt, aber ich hatte nun einen Ansprechpartner, den ich fragen konnte, wo ich meine unansehnlichen alten Märklinschrauben frisch vermessingen lassen könnte. Das konnte ich mit diesem freundlichen Herrn aushandeln und schickte ihm darauf rund 11200 Muttern #37b und 10500 Schrauben #37a und #37ka mit einem Gesamtgewicht von gut 19 kg.

Nach Bezahlung von rund EUR 65 für die Arbeit und das Rückporto sah das Ergebnis dann so aus:
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Märklinschrauben frisch vermessingt #0046.jpg
Frisch vermessingte Märklin-Schrauben und -Muttern.

Nachträglich habe ich mich geärgert, daß ich die Stellringe aus Stahl nicht dazugelegt habe.

Ich weiß, daß Sammler mein Vorgehen/Vergehen tadeln. Aber ihnen antworte ich: in 100 Jahren sind diese Schrauben auch wieder dunkel.

Beim Sortieren der Schrauben habe ich Fotos verschiedener Ausführungen gemacht und sie damals in der Liste gezeigt, was ich hier nochmals tue:

Märklin-Schrauben Varianten 1: #37a VK

Zunächst lange Schrauben aus der Vorkriegszeit (37a). Ich habe sie nach Kopfform geordnet, denn die Reihenfolge ihres Erscheinens ist mir nicht bekannt. Da die kurze Schraube (32ka) erst 1934 eigeführt wurde, ist 37a die Ausführung mit den meisten Varianten. Die Charakteristika lassen sich wie folgt angeben (von links; Zahlen sind Maße in mm):
#1: Zylinderkopf, d =5.5, h = 3.3
#2: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.2, mit Fase oben, Schlitz meist außermittig
#3: Zylinderkopf, d = 5.9, h = 3.0, mit leicht balliger Oberseite
#4: Zylinderkopf, d = 5.1, h = 3.0...3.2, ballige Oberseite
#5: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.5...4.0, stark ballige Oberseite, oft kegeliges Gewindeende
#6: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2,6, mit Fase,
#7: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#8: Zylinderkopf, d = 5.8, h = 2.4, gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#9: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.4...3.8, gerundete Kante, ballige Oberseite, spitzes Gewindeende, meist Abstechgrat in Kopfmitte
#10: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#11: Zylinderkopf, d = 5.7, h = 2.2, schwach gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#12: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.4, mit Fase, spitzes Gewindeende
#13: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite
#14: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite
#15: Halbrundkopf, d = 7.0...5.5, h = 3.0 (nur ein Exemplar)
Die Ähnlichkeit mancher Kopfformen legt die Vermutung nahe, daß es nicht notwendigerweise eine andere Ausführung ist, sondern daß sie auch durch Herstellungstoleranzen bedingt sein könnten. #7 und/oder #13/14 könnten auch von Meccano stammen. Es fällt auch auf, daß die Längen dieser Schrauben im Bereich 10...13 mm streuen (Nennlänge 12 mm, mit Kopf gemessen, was allgemein unüblich ist, aber bei Märklin stets so angegeben war).
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Märklinschrauben 01.jpg
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Märklin-Schrauben Varianten 2: #37ka VK

Von den ca. 11500 stählernen Märklinschrauben, die ich besitze, sind nur ca 80 Stück der Vorkriegsausführung Teilenummer 37ka zuzuordnen, wobei nicht einmal sicher ist, ob die eine oder andere Schraube als eine etwas kurz geratene 37a in den Umlauf kam.
Anbei die vier Kopfformen, die inmeinem Bestand auftreten:
#16: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7... 4.0, leicht ballige Oberseite, ähnlich #4
#17: Zylinderkopf, d = 5.6, h = 3.0, mit Abrundung an der Kopfunterseite!
#18: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite, wie #13
#19: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite, wie #14
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Märklinschrauben 02.jpg
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Märklin-Schrauben Varianten 3: #38

Die 25 mm lange Schraube #38 gab es in den ersten Jahren nach Wiederaufnahme der Produktion 1947 wahrscheinlich nur in Messingausführung. Die vermessingten Stahlschraube mit 25 mm Nennlänge kommt dementsprechend in nur wenigen Varianten vor:
#20: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7, Gesamtlänge 30!
#21: Konuskopf, d = 6.8...5.7, h = 3.5, Standardkopf NK, Gesamtlänge 30
#22: Konuskopf, d = 5.9...5.3, h = 2.8, Gesamtlänge 23
#23: Faßformkopf, d = 6.0, h = 2.8, Standardkopf für #38
#24: Faßformkopf, d = 4.7, h = 2.5, Produktionsfehler?
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Märklinschrauben 03.jpg
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Märklin-Schrauben Varianten 4: #37a, 37ka ab 1947

Nach dem Krieg wurde dann die typische Märklinschraube mit Konuskopf eingeführt, die 40 Jahre bis zur Ablösung durch die Schlitz-Inbus-Zwitterschraube 1987 alle vorhergehenden Ausführungen ablöste. (Anm. 2022: den Konuskopf gab es bereits in den 1930er Jahren)
Trotz einheitlicher Kopfform variierten die Ausführungen - wahrscheinlich herstellerbedingt - in ihren Abmessungen. So gibt es Schrauben, die im Auge des erfahrenen Märklinschraubers das Attribut "schmalbrüstig" hervorrufen, während andere Ausführungen einen massigen Eindruck verursachen. Mißt man dann nach, so stellt man fest, daß die Abweichungen im Sub-Millimeter-Bereich liegen, wie nachfolgende Beispiele zeigen:
# 25: Konuskopf, d = 7.2...5.7, h = 3.7, l = 12.4
# 26: Konuskopf, d = 7.0...5.5, h = 2.7, l = 12.2, stark geneigte Flanken
# 27: Konuskopf, d = 6.6...5.8, h = 2.8, l = 12.0, schwach geneigte Flanken
# 28: Konuskopf, d = 7.2...5.5, h = 3.5, l = 9.4
# 29: Konuskopf, d = 6.9...5.6, h = 3.6, l = 9.5
# 30: Konuskopf, d = 7.0...5.7, h = 3.3, l = 9.2, stark geneigte Flanken
# 31: Konuskopf, d = 6.6...5.5, h = 2.8, l = 8.2, schwach geneigte Flanken, "schmalbrüstig"
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Märklinschrauben 04.jpg
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Märklin-Schrauben Varianten 5: #37b

Zu den Schrauben gehören natürlich die Muttern, von denen es im wesentlichen zwei Ausführungen gibt:
1. die einseitig gewölbten Muttern mit dem scharfen Rand unten (siehe linkes Bildpaar)
2. die ausgestanzten Blechstücke ohne Vorzugsseite (daneben)
Schon als junger Konstrukteur hatte ich dazu eine mir noch heute eigene Meinung (unausrottbar, wie die alten Teilebezeichnungen):
Erstere waren die besseren, denn sie liefen bestens auf die Schrauben - was für handfestes Schrauben wichtig ist -, und hielten bei richtigem Einsatz (hohle Seite zum Bauteil) besser als die anderen, ausdruckslosen "Flachmänner". Mit der Zeit liefen die Vorzugsmuttern durch den häufigen Gebrauch immer besser und zeigten das auch durch ihre Patina an. Daß diese Eigenschaft mit der dünneren Messingschicht zu tun haben könnte, darauf kam ich damals noch nicht.

Die drei rechts abgebildeten Exemplare zeigen, daß es bei bei der Herstellung beider Ausführungen gelegentlich Zentrierprobleme gab.
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Märklinschrauben 05.jpg
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Märklin-Schrauben Varianten 6: Sonderausführungen

Zum Schluß noch einige seltene Sonderausführungen.
Von links:
Schraube 37lla: 19 mm lang
Schraube 37la: 15 mm lang (Vorkriegsausführung)
Schraube 37la: 15 mm lang (Nachkriegsausführung)
Schmuckzipfelschraube 37sza für Konstruktions-Ästheten
3 selbstschlitzbare Schrauben 37ssa verschiedener Herstellungszeiten zur nachträglichen Festlegung der Schlitzrichtung am Modell.
Doppelschlitzschraube (sog. X-Schlitzschraube) 37xa für beengte Drehverhältnisse
Schaftschraube 37pa (mit Schlitz) für verbesserter Paßgenauigkeit
Breitkragenschraube 37bka für ausgeleierte Schraublöcher
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Märklinschrauben 06.jpg
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Ich hoffe, daß Euch diese Schrauben-Übersicht gefallen hat und wünsche eine schöne Woche.

Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1536

Beitrag von märklin_fan »

Lieber Norbert,
Ein sehr interessanter Bericht. Ich verstehe das nur nicht ganz, wie das mit den selbst schlitzbaren Schrauben funktionieren soll.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Norbert Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1537

Beitrag von Norbert »

Lieber Erwin,

Du weißt schon, daß die letzte Gruppe zwar existiert, die zugehörigen Benennungen und Anwendungsbeispiele aber scherzhaft gemeint sind?

Nichtdestotrotz kann man schlitzlose Schrauben mit der Mutter festziehen und dann mit einer kleinen Flex, z.B. von Proxxon, einen Schlitz in deren Kopf schneiden.

Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1538

Beitrag von märklin_fan »

lieber Norbert,
gibt es diese schlitzlosen Schrauben wirklich?
Viele Grüße von
Erwin W.
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1539

Beitrag von Dilettant »

Hallo Norbert,
sehr aufschlussreicher Bericht über die Märklin NK-Schrauben.
Herzlichen Dank dafür.
Während meiner jahrzehntelanger Sammlertätigkeit habe ich mich oft über die unterschiedlichen Schraubenlängen gewundert, die von den Märklin Stücklistenangaben manchmal deutlich abwichen.
Jetzt habe ich die Erklärung dafür.
Immer wieder fand ich beim Sortieren auch Schraubenrohlinge, teils ohne Gewinde, teils ohne Schlitz.
Dies auch bei den großen Stellschrauben.
Interessanterweise wiesen die Schrauben und Muttern der frühen Nachkriegskästen eine wesentlich glänzendere und dauerhaftere Messingschicht auf.

VG

Friedemann
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Georg Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1540

Beitrag von Georg »

Hallo Norbert und andere Schrauber,

ja, ich bin damals (2009) durch Zufall auf den Mutternlieferant der originalen Märklin-Muttern aufmerksam geworden und habe eine Bestellung über die Mailingliste angeleiert. Es wurden 70 000 Muttern bestellt, und alle bis auf meinen Eigenbedarf sind weg. Die Mindestmenge für die Schrauber waren 1000 Stück, die 610 Gramm wogen und gerade mal eine Hand voll waren.
In zwei Säcken kamen die Muttern an:
DSC07307.JPG
Der Lieferant wollte aus naheliegenden Gründen mindestens 50 000 Muttern herstellen. Es wurden dann mehr. Wenn ich noch Schrauben dazu hätte verkaufen können, wäre es noch mehr geworden.

Ich habe bei Märklin Schrauben angefragt als sie einen Baukasten (1012?) als Replika rausbrachten. Ich habe nach dem Lieferant der Schrauben gefragt oder ob sie mir 100 000 Stück verkaufen können. Mit den Erfahrungen bei den Muttern wäre das eher eine niedrige Bestellmenge gewesen, besonders wenn ich dann nochmals Muttern hätte machen lassen können. Das wäre für Märklin eine einfache Aufgabe gewesen (eine Bestellung, eine Buchung, viel Umsatz), aber der freundliche, jedoch unfähige Antwortschreiber bei den Ersatzteil-Abteilung verwies mich auf Metallus. Die hatten jedoch M4, einen anderen Schraubenkopf und vor allem damals schon den Betrieb eingestellt. Auch auf Nachfragen mit diesen Hinweisen lief ich in Göppingen gegen eine Wand aus Unvermögen, Unwillen und Unkenntnis.

Ich habe danach noch bei einem renommierten Meccano-Replika-Teilehersteller aus Indien ( https://members.tripod.com/Ashok_Banerj ... elcome.htm ), mit dem ich schon zutun hatte, nachgefragt, ob er mir die typischen Nachkriegs-Märklinschrauben (konischer Kopf, Schlitz, 5/32" Gewinde) nachfertigen könne. Auch einhunderttausend Stück. Er hätte können, jedoch hätte dann die Schraube nach allen Abgaben und Versand etwa 20 €-Cent gekostet. Ich erwartete für den Preis eigentlich drei oder vier Schrauben.

Wenn sich nicht zufällig der Hersteller für die originalen Schrauben findet, müssen wir damit leben, was im Umlauf ist, Meccano-Schrauben verwenden oder gar auf M4 wechseln. Der Hersteller, der früher die Schrauben herstellte, ist wahrscheinlich aus Deutschland, der, der den Replika-Kasten bestückte, kommt wahrscheinlich aus dem Osten (wie weit Osten, weiß ich natürlich nicht).

Vorsorglicher Hinweis: die gängigen Schraubenhersteller habe ich bereits gefragt. Wenn's ein kleiner Betrieb war, ist er nicht so einfach zu finden, verkauft, übernommen oder einfach verschwunden. Und wer Schrauben macht macht keine Muttern und umgekehrt.
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Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Georg Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1541

Beitrag von Georg »

Auch ich habe einen "Fehldruck" in meiner Schraubensammlung - einen den Norbert noch nicht aufgeführt hat.
Schlitzschraube mit konischem Nachkriegskopf und Schaft und halbem Gewinde:
IMG_3761.JPG
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Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Norbert Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1542

Beitrag von Norbert »

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Danke, Georg,

für die Ergänzungen zum Thema.

Mir ist auch noch etwas eingefallen: die frisch vermessingten Schrauben habe ich auf dem Boden ausgebreitet und fotografiert.

Das Bild habe ich 2012 als Hintergrund des A3 Werbeplakates für unser Jahrestreffen im Technik Musuem Speyer verwendet:
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2012 Plakat Speyer V6r.jpg
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Wenn man genau hinschaut, sieht man, daß der Hintergrund aus einem Bild und drei gespiegelten Versionen davon zusammengesetzt ist.

Denselben Hintergrund hatte ich auch 2013 für ein Plakat zum Jahrestreffen in Berlin verwendet. Als Motiv zeigte dieses Plakat ein junges Mädchen, das 2013 auf der Modellbaumesse Mainz ein Bällchen-Transport Modell von Ernst Henrich bewundert. Weil die Eltern des Kindes nicht ausfindig gemacht werden konnten, wurde die Veröffentlichung dieses ausdruckstarken Bildes unterlassen. Die junge Dame dürfte inzwischen volljährig sein.
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Zuletzt geändert von Norbert am 25.04.2022 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1543

Beitrag von Norbert »

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gibt es diese schlitzlosen Schrauben wirklich?
Ja, Erwin, es gibt sie. Sie heißen dann Nietkopf-Schrauben und dienen, wie ihr Name schon sagt, zur Imitation von Nietköpfen.

Bei meinem Hambuger Kran habe ich solche zur Befestigung der Reling verwendet, siehe Bild HRK02-23 mit Text in:
viewtopic.php?f=47&t=343
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märklin_fan Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1544

Beitrag von märklin_fan »

Lieber Norbert,
als Nietenimitat macht es Sinn.
Viele Grüße von
Erwin W.
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1546

Beitrag von wdh »

Hallo zusammen,
diese umfangreiche und präzise Zusammenstellung habe ich mir gerade angeschaut. Toll und danke für die Darstellung 8-)

Bei der Restaurierung von Kästen, versuche ich natürlich auch, authentische Schrauben zu verwenden, da kommen diese Fotos gerade recht!
Leider sind bei häufig benutzten Schrauben die Schlitze gelegentlich beschädigt und weisen auch Grate auf. Das ist z.B. in der Hand von Kindern nicht ohne Risiko. Auch die nur 3 Grundlängen fand ich stets unbefriedigend. Von Walthers war ich noch die nützlichen Zwischenlängen 15 und 20 gewohnt.
Zudem gab es auch Langmuttern. Beim Kauf von Konvoluten finden sich immer wieder solche Schrauben und Muttern - mit kleinerer SW und etwas feinerem Gewinde, sehr störend bei der zufälligen Benutzung!
Da ich immer mal wieder versucht (und die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben) habe, jüngere Leute für das Schrauber-Hobby zu gewinnen, muss ich hier doch eine Lanze für die neueren Schlitz - Inbus - Schrauben brechen: Diese sind bequemer und gefahrloser zu handhaben :-) . Sie erfordern bei kniffligen Montagen auch nicht soviel Geschick und z.T. Engelsgeduld beim Einfädeln in schwer zugängliche Ecken :D
So würde ich nur Kästen mit diesem Schraubentyp an Einsteiger weitergeben (und stets mit einigen Muttern mehr als Schrauben!).

Immer schön weiterschrauben!
Wulf-Dieter
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1547

Beitrag von Norbert »

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Hallo Friedemann und Wulf-Dieter,

vielen Dank für Eure anerkennenden Worte.

Was die Schlitz - Inbus - Schrauben betrifft, hat wdh durchaus recht. Seit 2009, als ich diesen Verriß formulierte, bin ich deutlich altersmilder geworden. Dabei spielen sicher mein Enkelbuben von 5 bzw. 6 Jahren eine wichtige Rolle.

Wenn ich, hoffentlich schon bald, beide zum Schrauben animieren möchte, werde ich sie aus den genannten Gründen mit diesen Schrauben und farbigen Teilen beginnen lassen.

Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1549

Beitrag von Georg »

Hallo Norbert, halle Schraubenfreunde,

ich halte die Märklin Innensechskant-Schlitzschrauben immer noch für einen Murks. Nicht Fisch und nicht Fleisch.
Durch den Innensechskant ist die Angriffsfläche für den Schlitz sehr kurz und man muss den Schraubendreher genau mittig ansetzen.
Durch den Schlitz ist der Innensechskant mehrfach geschwächt und man kann da nicht so viel Kraft bzw. Drehmoment aufbringen. Oder der Sechskantschlüssel und/oder der Sechskant im Kopf werden rund.

Aber Innensechskantschrauben, wenn es richtige sind, haben durchaus ihren Charme. Das Werkzeug ist kleiner, d.h. man kann es einfacher durch Löcher durchstecken. Man kann die Schraube vorher auf das Werkzeug auffädeln und das Ganze dann an unzugängliche Stellen hinzittern. Ich schraube im Allgemeinen mit den Märklin-Schlitzschrauben, nehme aber bei heiklen Stellen auch schon mal moderne Meccano-Innensechskantschrauben. Die sind verzinkt oder seltener schwarz. Aber Farbe und Oberfläche stehen bei mir meist nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Und für Schraubenschlitzausrichter: dieser Vorgang entfällt bei Innensechskantschrauben.

Anmerkung: Inbus ist ein Markenname und steht für "Innensechskant Bauer und Schaurte". Da die Märklinschrauben nicht vom Schraubenhersteller Bauer und Schaurte stammen, würde ich diesen Begriff hier nicht verwenden. Nicht jedes Papiertaschentuch ist ein Tempo.
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1562

Beitrag von Christian55 »

Hallo Norbert,
Das ist wirklich ein sehr interessanter und aufschlußreicher Artikel.
Wußte bisher gar nicht, daß es so viele unterschiedliche Schraubentypen gibt.
Wäre auch an einer Nachfertigung interessiert.
Als Novize komme ich mit meinen gut eintausend Schrauben + eintausendzweihundert Muttern bislang gut hin, die ich mir im letzten Jahr im ebay (zumeist überteuert) zusammengekauft habe.
Aber für große und anspruchsvolle Projekte braucht man natürlich mehr.
Beste Grüße
Christian
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1563

Beitrag von wdh »

Hallo Christian,
ein Erfahrungs - Tip zu Ebay: Günstige Preise liegen deutlich unter 10 Cent / Schraube + Mutter. Im Anhang zwei Beispiele.
Es lohnt sich jedoch häufig, angebotene (neuere) Baukästen und Kontingente daraufhin genauer anzuschauen. Mitunter sind die meist noch gut erhaltenen Schrauben und Kleinteile allein den geforderten Preis wert :-). So hatte ich bereits mehrfach Glück und konnte bis zu 1 kg(!) Schrauben günstig ersteigern. Die meisten schauen wohl mehr auf die grünen, roten und blauen Teile, die aber häufig arg bespielt oder gar unbrauchbar sind. Die Metallbaukästen waren früher als - relativ preiswertes - Spielzeug für Kinder und Jugendliche gedacht, Beschädigungen und Verluste waren einkalkuliert! Nichts für alte Männer wie uns :roll: .
Die Restauratoren und Puristen mögen mir diese Einschätzung bitte verzeihen!

Beste Grüße und viel Erfolg wünscht Wulf-Dieter
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1564

Beitrag von Norbert »

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Hallo Schrauber,

ich möchte noch auf Schrauben / Muttern hinweisen, die bei speziellen Anwendungen sehr hilfreich sein können.

Einpreß-/Setzmuttern

Solche Muttern verwendet man an unzugänglichen Stellen, z.B. im inneren eine Hohlkörpers, der mit aufgeschraubten Bändern oder Platten veschlossen werden soll. Dazu wird die bestehende Bohrung vergrößert und dort eine Setzmutter mit ihrem gezahnten Kragen unter Verwendung einer kräftigen Zange oder eines Schraubstocks eingepreßt.

Gemäß der folgenden Tabelle ist bei M4 Setzmuttern das Loch auf d1 = 5,5 mm aufzubohren. Die Blechstärke sollte mindestens h1 + 0,1 mm, hier also 1,0 mm, betragen.
Vermutlich gibt es auch Setzmuttern mit BSW 5/32" Gewinde, nach denen müßte man bei eBay oder direkt in England oder China suchen.
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Setzmuttern.jpg
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Gewindewürfel

Viele werden Situationen kennen, wo drei oder gar vier Muttern in beengten Verhältnissen anzubringen sind. In diesen Fällen hilft oft ein Gewindewürfel, der hervorragend für Stellen geeignet ist, an denen sich drei Bauteile kreuzen, z.B. bei einem Turm, wo an einen senkrechten Pfosten (Winkelträger) zwei Träger / Bänder für eine Plattform geschraubt werden sollen.

Hier habe ich eine Quelle für günstige Würfel aus vernickeltem Messing mit 12 mm Seitenlänge und M4 Gewinde gefunden:
https://www.tube-town.net/ttstore/baute ... stigungen/

Die Würfel sind etwas kleiner als 1/2" = 12,7 mm, was in den meisten Fällen nicht stört und ansonsten durch eine Unterlagscheibe korrigiert werden kann.

Wer partout auf zölligem Gewinde besteht, kann die ebenfalls angebotenen 12 mm M3 Würfel mit einem 3,1 mm Bohrer aufbohren und dann ein BSW 5/32" Gewinde hineinschneiden.
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Gewindewürfel 12 mm, M4.jpg

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Sonderschrauben

Die in folgendem Bild vorgestellten Sonderschrauben decken fast alle denkaren Einsatzfälle ab. In der Praxis scheitert die Verwendung meist an fehlenden Bezugsquellen. Bei CAD-Anwendungen besteht dieses Hindernis jedoch nicht.
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Sonderschrauben.jpg
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Zum Abschluß

Bitte daran denken: am 8 Mai ist Muttertag.
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Muttertag-Uli_Stein_.jpg
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Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#1566

Beitrag von Georg »

Als Ergänzung zu dem Gewindewürfel weise ich darauf hin, dass es bei englischen Meccano-Dealern solche Würfel mit 5/32" -Gewinde gab/gibt.
Aber oft braucht man gar nicht die Möglichkeit, von drei Richtungen zu schrauben.
Dann tut es auch ein Meccano Standardteil: Teil Nr. 64 Threaded Boss. Das ist ein etwas verlängerter Stellring mit einem Gewinde anstatt Durchgangsbohrung. Man hat dadurch ein Teil mit zwei Mutterngewinde, die zueinander rechtwinklig sind. Dieses Teil ist sehr praktisch.
Hier ein Link, der erklärt:
http://www.nzmeccano.com/64.php
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Dilettant Germany
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Baukasten-Kenntnis: Märklin Metallbaukasten

Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#2208

Beitrag von Dilettant »

Hallo Norbert,

mich würde interessieren, in welchem VK Zeitraum Märklin die Vollmessing-Schrauben und Muttern angeboten hat?
Diese waren im Vergleich zu allen anderen mir bekannten Märklin Schrauben von höherer Präzision.

Nach dem Krieg gab es die Vollmessing Version nur noch in den ELEX Baukästen.

Viele Grüße

Friedemann
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Norbert Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#2214

Beitrag von Norbert »

.
Hallo Friedemann,

die Zeiten, in denen Märklin den Baukasten Messingschrauben beigab sind nur mit erheblichen Unsicherheiten zu bestimmen, denn in den Teile- und Inhaltslisten der Metallbaukasten wurde bis 1940 immer nur unspezifiziert angegeben:

entweder (bis 1927)
37 | Schraube mit Mutter

oder in Teilelisten (1928 - 41)
37 | Schraube mit Mutter, 12 mm lang
37k | Schraube mit Mutter, 8,5 mm lang

und in Inhaltslisten (1928 - 30)
37-37K | Schraube mit Mutter

bzw. (1931 - 41)
37-37k | Schraube
37 b | Mutter
woraus nicht ersichtlich ist, ob es sich um vermessingte Stahlschrauben und -muttern oder um Messingschrauben und -muttern handelt.

Den ersten ELEX-Anleitungsheften bis 1934? konnte man das ebenfalls nicht entnehmen.
Danach wurde dort den Begriffen 'Schrauben' und 'Muttern' ein '(Messing)' hinzugefügt.

Die geringe Anzahl der in den ELEX-Kasten enthaltenen Messingschrauben (und -muttern, die im folgenden nicht immer extra erwähnt werden) erklärt m. E. nicht das doch relativ häufige Vorkommen dieses Typs.

Der Anteil der Messingschrauben an der Gesamtzahl meiner Schrauben beträgt ca.

- 12% bei kurzen Schrauben,
- 40% bei langen Schrauben,
- 14% bei Muttern

Der höhere Anteil bei den langen Ms-Schrauben zeigt, daß sie meist aus der VK-Zeit stammen, als lange Schrauben dominierten, was in der NK-Zeit nicht so war.

Nach meiner Beobachtung waren manche Baukasten der Jahre von ca. 1927 bis 1935 zu 100% mit Messingschrauben bestückt, andere enthielten eine Mischung aus Stahl- und Messingschrauben, wiederum ander nur Stahlschrauben. Es scheint so, daß in dieser Zeit beide Schraubensorten als gleichwertig behandelt worden sind, was auf einen geringen Preisunterschied bei der Beschaffung schließen läßt.

Nach dem Krieg wurden die Messingschrauben separat geführt, zunächst unter denselben Nummern wie die vermessingten Stahlschrauben mit einem angehängten 'MS' in der Gruppe der ELEX-Einzelteile, wie Du richtig schreibst.

Nach der Umstellung (heute heißt so etwas 'Reform') auf 5-stellige Teilenummern in 1957, fanden sich die Stahlschrauben im 14000-er und die Messingschrauben zum selben Preis im 75000-er Nummernbereich wieder:
.
MMP_1957_#17401-08m.jpg
Seite 8 der Liste NORMAL- UND SPEZIALTEILE DER MÄRKLIN METALL- UND ELEX-BAUKASTEN von Juni 1957.

Solange man keinen Einblick in die damaligen Einkaufslisten von Märklin erhält (falls sie noch verfügbar wären), stelle ich es mir äußerst schwierig vor, eine valide Antwort auf Deine Frage zu finden.

Gruß
Norbert
.
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holzpuppe Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#2825

Beitrag von holzpuppe »

Norbert hat geschrieben: 07.12.2022 00:41 ...
die Zeiten, in denen Märklin den Baukasten Messingschrauben beigab sind nur mit erheblichen Unsicherheiten zu bestimmen, denn in den Teile- und Inhaltslisten der Metallbaukasten wurde bis 1940 immer nur unspezifiziert angegeben:

entweder (bis 1927)
37 | Schraube mit Mutter

oder in Teilelisten (1928 - 41)
37 | Schraube mit Mutter, 12 mm lang
37k | Schraube mit Mutter, 8,5 mm lang

und in Inhaltslisten (1928 - 30)
37-37K | Schraube mit Mutter

bzw. (1931 - 41)
37-37k | Schraube
37 b | Mutter
woraus nicht ersichtlich ist, ob es sich um vermessingte Stahlschrauben und -muttern oder um Messingschrauben und -muttern handelt.

...

Nach meiner Beobachtung waren manche Baukasten der Jahre von ca. 1927 bis 1935 zu 100% mit Messingschrauben bestückt, andere enthielten eine Mischung aus Stahl- und Messingschrauben, wiederum ander nur Stahlschrauben. Es scheint so, daß in dieser Zeit beide Schraubensorten als gleichwertig behandelt worden sind, was auf einen geringen Preisunterschied bei der Beschaffung schließen läßt.

...
In meinem Vorstellungspost kam auch die Frage nach den Schrauben und Muttern auf.
Wenn ich es da nicht schon geschrieben hatte, ich habe sie alle gezählt und mit einem Magneten „ausgependelt“. xD
Es waren alles Messingschrauben und Muttern, bis auf 5 Muttern, die am Magneten hängen geblieben sind. Warum, das weiß ich zwar nicht, aber der Kasten ist auch nach und nach zusammengetragen. Bei den Schrauben haben sich 4 bis 5 Schrauben auf magische Weise dem Magneten hingezogen gefühlt, aber wenig Enthusiasmus gezeigt aufzusteigen. Soll heißen, entweder sie sind im Kern verunreinigt, oder der Stahlabriebdreck der letzten 90 Jahre ist daran schuld.
Was mich jetzt hier noch einmal explizit auf das Thema einschießt, ich habe die Möglichkeit einen 3er und einen entsprechenden Ergänzungskasten zu erwerben. Die Kästen, laut Angaben des Verkäufers, lassen auf einen Kauf zwischen 1925/30 schließen, in der Annahme, dass der „Bub“ diese im empfohlenen Alter von 8-12 Jahren erhalten hat. Kriegskästen sind es nicht, die Laufrollen und dergleichen sind nicht aus Alu. Auch lässt sich wohl ausschließen, dass noch andere Kästen vorhanden, oder vorhanden waren. Die Schrauben sehen jedoch recht dunkel und „unmessinghaft“ aus. (Und sind auch magnetisch.) Daher danke für diese Information, auch wenn sie einem keine 100%ige Sicherheit gibt. xD
Eine Vermutungsfrage hätte ich da: Könnte es vielleicht auch an der Schwarz- oder Farbkastenausführung liegen? Also wurden vielleicht die Farbkästen mit echten Messingschrauben und Muttern bevorzugt bestückt?
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Norbert Germany
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#2834

Beitrag von Norbert »

.
Könnte es vielleicht auch an der Schwarz- oder Farbkastenausführung liegen? Also wurden vielleicht die Farbkästen mit echten Messingschrauben und Muttern bevorzugt bestückt?
Das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, zumal es schon Kasten mit Messingschrauben gab, bevor 1929 die farbigen Teile eingeführt wurden.

Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#3088

Beitrag von holzpuppe »

Ich muss nochmal auf die Schrauben zurückkommen.
Vor allem auf die Nichtmessing-Variante(n).
Mir ist aufgefallen, dass in dem 3 und 3a Kasten nicht eine einzige kurze Schraube dieser Sorte zu finden sind.
Auch ein anderer größerer Kasten mit rotem Rand, war nicht eine Messingschraube vorhanden. Nur lange magnetische Schrauben. Das kann doch nicht stimmen, oder?
Teilweise finde ich das diese eher den Habitus einer Feststellschraube haben als der einer „normalen“ Schraube.
Durchmesser: 4mm, 3,9mm (Ich denke Unterschiede kommen durch unterschiedliche Abnutzungsgrade zustande.)
Gesamtlänge: 13mm
Kopfhöhe: 3, irgendwas unter 5 bis 2. (Habe nur einen analogen Schieber.) Aber wie man auf dem ersten Bild sieht, sind deutliche Unterschiede erkennbar. Ich habe einen der längeren Köpfe gemessen.

Die meisten Schrauben sind flach, einige haben Kegel, andere einen richtigen Berg und eine die ich gerade entdeckt habe nenne ich mal „Stechschraube“.
20230410_211826.jpg
20230410_213031.jpg
Da ich an Rädern, Muffen und dergleichen die ein oder andere Schraube gesehen habe, die teilweise die gleiche Länge haben wie oben erwähnt und nicht schwarz sind, dass Feststellschrauben mit Kopf gerne mal in einem Riss im Zeit-Raumgefüge, auch damals schon, verschwunden sind. (Das erinnert mich an einen Film, in dem ein mit Pumpbewegungen, per Hand, erzeugter Sog den Staub aus dem Teppich saugen sollte. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht, aber „Entstaubungspumpen“ gab es nur bei besser betuchten Familien.)
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#3090

Beitrag von Norbert »

.
Hallo holzpuppe,
Mir ist aufgefallen, dass in dem 3 und 3a Kasten nicht eine einzige kurze Schraube dieser Sorte zu finden sind.
Auch ein anderer größerer Kasten mit rotem Rand, war nicht eine Messingschraube vorhanden. Nur lange magnetische Schrauben. Das kann doch nicht stimmen, oder?
Doch, das stimmt, wenn die Kasten von vor ≈1928 sind, denn erst dann wurden die kurzen Schrauben eingeführt.
Auch stimmt es, daß die Schrauben bis etwa zu dieser Zeit ausschließlich Stahlschrauben waren, die in den frühen 1920er Jahren häufig nicht einmal vermessingt waren.

Deckelbilder mit rotem Rand gab es bei Grundkasten bis ca. 1924, bei Motoren- und Zusatzkasten teilweise bis 1929. Meist sind diese Kasten auch noch mit Klappdeckel versehen, der etwa zeitgleich mit den neuen Etiketten durch einen Stülpdeckel abgelöst wurde.
… dass Feststellschrauben mit Kopf gerne mal in einem Riss im Zeit-Raumgefüge, auch damals schon, verschwunden sind.
Dieser Riß wurde in der Nachkriegszeit durch den Kobold (= Vorwerk Staubsauger) abgelöst, der dann allmählich Einzug in viele Haushalte hielt.

Gruß
Norbert
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#3093

Beitrag von holzpuppe »

Vielen Dank Norbert, dass beruhigt mich. Aber lässt mich dennoch beunruhigt zurück. Im Moment ist es nicht einfach Messingschrauben von Märklin (Vorkriegsvariante) zu erhalten. Aber vielleicht ändere ich bald meine Meinung und werde mir ein paar modernere Mär-Schrauben zulegen.

Nachtrag: Es ist nicht einfach zu einem angemessenen Preis solche Schrauben zu bekommen.
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Re: Märklin Baukasten-Schrauben

#3414

Beitrag von Christian55 »

Hallo zusammen,
Gilt das Angebot für die Schrauben noch?
Bräuchte etwa 500 Schrauben incl. Muttern, idealerweise moderne Inbusschrauben.
Beste Grüße
Christian
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