Märklin Baukasten-Schrauben
Verfasst: 25.04.2022 00:07
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Hallo Märklinfreunde,
durch die Frage eines Schrauberkollegen wurde ich daran erinnert, daß ich vor Jahren mal eine Kollektion von Märklin Baukasten-Schrauben in der Mailing List gezeigt hatte.
Begonnen hatte es damit, sich 2009 in der Liste nach einer Diskussion um Bezugsquellen für Märklin Schrauben ein Herr gemeldet hatte, der die Herstellung von Original Märklin Muttern in Aussicht gestellt hatte, sofern eine Stückzahl von 50.000 erreicht würde. Der Nettopreis lag bei EUR 20 pro 1.000 Stück, also 2 Ct/Stück.
Der Handel kam zustande, weil es genügend Interessenten gab und Georg die Koordination und Abwicklung der Einzelbestellungen übernahm.
Ich selbst habe keine Muttern bestellt und das am 2. März 2009 folgendermaßen begründet:
Lieber Georg,
Dein Engagement für die Mutternbestellung finde ich äußerst lobenswert.
Leider bin ich aus verschiedenen Gründen weder zweifelnd noch schwankend:
1. besitze ich bereits jetzt schon etwa 500 Muttern mehr als Schrauben
2. wenn ich die ungeliebten Märklin-Inbusschrauben hinzuzähle, die ich für ein eigenes Modell keinesfalls verwenden würde, liegt der Überhang sogar bei ca. 6000 Stück
3. schraube ich lieber mit M4-Messingschrauben, weil mir Messing besser gefällt, die Längenabstufungen erheblich praxisgerechter sind, die Schrauben ein feineres Gewinde haben und die Muttern kleiner sind (SW 7)
... aber, wenn es am Ende an 1000 fehlenden Muttern liegen sollte, daß die Bestellung nicht zustande kommt, würde ich mich erbarmen und eben diese 1000 Stück ordern.
Der Preis ist durchaus in Ordnung, auch wenn ich dafür 2500 normale oder 1000 dünne (2 mm) Ms-Muttern M4 bekäme.
Gruß
Norbert
Der Handel wurde demnach ohne mich abgewickelt, aber ich hatte nun einen Ansprechpartner, den ich fragen konnte, wo ich meine unansehnlichen alten Märklinschrauben frisch vermessingen lassen könnte. Das konnte ich mit diesem freundlichen Herrn aushandeln und schickte ihm darauf rund 11200 Muttern #37b und 10500 Schrauben #37a und #37ka mit einem Gesamtgewicht von gut 19 kg.
Nach Bezahlung von rund EUR 65 für die Arbeit und das Rückporto sah das Ergebnis dann so aus:
. Frisch vermessingte Märklin-Schrauben und -Muttern.
Nachträglich habe ich mich geärgert, daß ich die Stellringe aus Stahl nicht dazugelegt habe.
Ich weiß, daß Sammler mein Vorgehen/Vergehen tadeln. Aber ihnen antworte ich: in 100 Jahren sind diese Schrauben auch wieder dunkel.
Beim Sortieren der Schrauben habe ich Fotos verschiedener Ausführungen gemacht und sie damals in der Liste gezeigt, was ich hier nochmals tue:
Märklin-Schrauben Varianten 1: #37a VK
Zunächst lange Schrauben aus der Vorkriegszeit (37a). Ich habe sie nach Kopfform geordnet, denn die Reihenfolge ihres Erscheinens ist mir nicht bekannt. Da die kurze Schraube (32ka) erst 1934 eigeführt wurde, ist 37a die Ausführung mit den meisten Varianten. Die Charakteristika lassen sich wie folgt angeben (von links; Zahlen sind Maße in mm):
#1: Zylinderkopf, d =5.5, h = 3.3
#2: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.2, mit Fase oben, Schlitz meist außermittig
#3: Zylinderkopf, d = 5.9, h = 3.0, mit leicht balliger Oberseite
#4: Zylinderkopf, d = 5.1, h = 3.0...3.2, ballige Oberseite
#5: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.5...4.0, stark ballige Oberseite, oft kegeliges Gewindeende
#6: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2,6, mit Fase,
#7: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#8: Zylinderkopf, d = 5.8, h = 2.4, gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#9: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.4...3.8, gerundete Kante, ballige Oberseite, spitzes Gewindeende, meist Abstechgrat in Kopfmitte
#10: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#11: Zylinderkopf, d = 5.7, h = 2.2, schwach gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#12: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.4, mit Fase, spitzes Gewindeende
#13: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite
#14: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite
#15: Halbrundkopf, d = 7.0...5.5, h = 3.0 (nur ein Exemplar)
Die Ähnlichkeit mancher Kopfformen legt die Vermutung nahe, daß es nicht notwendigerweise eine andere Ausführung ist, sondern daß sie auch durch Herstellungstoleranzen bedingt sein könnten. #7 und/oder #13/14 könnten auch von Meccano stammen. Es fällt auch auf, daß die Längen dieser Schrauben im Bereich 10...13 mm streuen (Nennlänge 12 mm, mit Kopf gemessen, was allgemein unüblich ist, aber bei Märklin stets so angegeben war).
. .
Märklin-Schrauben Varianten 2: #37ka VK
Von den ca. 11500 stählernen Märklinschrauben, die ich besitze, sind nur ca 80 Stück der Vorkriegsausführung Teilenummer 37ka zuzuordnen, wobei nicht einmal sicher ist, ob die eine oder andere Schraube als eine etwas kurz geratene 37a in den Umlauf kam.
Anbei die vier Kopfformen, die inmeinem Bestand auftreten:
#16: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7... 4.0, leicht ballige Oberseite, ähnlich #4
#17: Zylinderkopf, d = 5.6, h = 3.0, mit Abrundung an der Kopfunterseite!
#18: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite, wie #13
#19: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite, wie #14
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Märklin-Schrauben Varianten 3: #38
Die 25 mm lange Schraube #38 gab es in den ersten Jahren nach Wiederaufnahme der Produktion 1947 wahrscheinlich nur in Messingausführung. Die vermessingten Stahlschraube mit 25 mm Nennlänge kommt dementsprechend in nur wenigen Varianten vor:
#20: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7, Gesamtlänge 30!
#21: Konuskopf, d = 6.8...5.7, h = 3.5, Standardkopf NK, Gesamtlänge 30
#22: Konuskopf, d = 5.9...5.3, h = 2.8, Gesamtlänge 23
#23: Faßformkopf, d = 6.0, h = 2.8, Standardkopf für #38
#24: Faßformkopf, d = 4.7, h = 2.5, Produktionsfehler?
. .
Märklin-Schrauben Varianten 4: #37a, 37ka ab 1947
Nach dem Krieg wurde dann die typische Märklinschraube mit Konuskopf eingeführt, die 40 Jahre bis zur Ablösung durch die Schlitz-Inbus-Zwitterschraube 1987 alle vorhergehenden Ausführungen ablöste. (Anm. 2022: den Konuskopf gab es bereits in den 1930er Jahren)
Trotz einheitlicher Kopfform variierten die Ausführungen - wahrscheinlich herstellerbedingt - in ihren Abmessungen. So gibt es Schrauben, die im Auge des erfahrenen Märklinschraubers das Attribut "schmalbrüstig" hervorrufen, während andere Ausführungen einen massigen Eindruck verursachen. Mißt man dann nach, so stellt man fest, daß die Abweichungen im Sub-Millimeter-Bereich liegen, wie nachfolgende Beispiele zeigen:
# 25: Konuskopf, d = 7.2...5.7, h = 3.7, l = 12.4
# 26: Konuskopf, d = 7.0...5.5, h = 2.7, l = 12.2, stark geneigte Flanken
# 27: Konuskopf, d = 6.6...5.8, h = 2.8, l = 12.0, schwach geneigte Flanken
# 28: Konuskopf, d = 7.2...5.5, h = 3.5, l = 9.4
# 29: Konuskopf, d = 6.9...5.6, h = 3.6, l = 9.5
# 30: Konuskopf, d = 7.0...5.7, h = 3.3, l = 9.2, stark geneigte Flanken
# 31: Konuskopf, d = 6.6...5.5, h = 2.8, l = 8.2, schwach geneigte Flanken, "schmalbrüstig"
. .
Märklin-Schrauben Varianten 5: #37b
Zu den Schrauben gehören natürlich die Muttern, von denen es im wesentlichen zwei Ausführungen gibt:
1. die einseitig gewölbten Muttern mit dem scharfen Rand unten (siehe linkes Bildpaar)
2. die ausgestanzten Blechstücke ohne Vorzugsseite (daneben)
Schon als junger Konstrukteur hatte ich dazu eine mir noch heute eigene Meinung (unausrottbar, wie die alten Teilebezeichnungen):
Erstere waren die besseren, denn sie liefen bestens auf die Schrauben - was für handfestes Schrauben wichtig ist -, und hielten bei richtigem Einsatz (hohle Seite zum Bauteil) besser als die anderen, ausdruckslosen "Flachmänner". Mit der Zeit liefen die Vorzugsmuttern durch den häufigen Gebrauch immer besser und zeigten das auch durch ihre Patina an. Daß diese Eigenschaft mit der dünneren Messingschicht zu tun haben könnte, darauf kam ich damals noch nicht.
Die drei rechts abgebildeten Exemplare zeigen, daß es bei bei der Herstellung beider Ausführungen gelegentlich Zentrierprobleme gab.
. .
Märklin-Schrauben Varianten 6: Sonderausführungen
Zum Schluß noch einige seltene Sonderausführungen.
Von links:
Schraube 37lla: 19 mm lang
Schraube 37la: 15 mm lang (Vorkriegsausführung)
Schraube 37la: 15 mm lang (Nachkriegsausführung)
Schmuckzipfelschraube 37sza für Konstruktions-Ästheten
3 selbstschlitzbare Schrauben 37ssa verschiedener Herstellungszeiten zur nachträglichen Festlegung der Schlitzrichtung am Modell.
Doppelschlitzschraube (sog. X-Schlitzschraube) 37xa für beengte Drehverhältnisse
Schaftschraube 37pa (mit Schlitz) für verbesserter Paßgenauigkeit
Breitkragenschraube 37bka für ausgeleierte Schraublöcher
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Ich hoffe, daß Euch diese Schrauben-Übersicht gefallen hat und wünsche eine schöne Woche.
Gruß
Norbert
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Hallo Märklinfreunde,
durch die Frage eines Schrauberkollegen wurde ich daran erinnert, daß ich vor Jahren mal eine Kollektion von Märklin Baukasten-Schrauben in der Mailing List gezeigt hatte.
Begonnen hatte es damit, sich 2009 in der Liste nach einer Diskussion um Bezugsquellen für Märklin Schrauben ein Herr gemeldet hatte, der die Herstellung von Original Märklin Muttern in Aussicht gestellt hatte, sofern eine Stückzahl von 50.000 erreicht würde. Der Nettopreis lag bei EUR 20 pro 1.000 Stück, also 2 Ct/Stück.
Der Handel kam zustande, weil es genügend Interessenten gab und Georg die Koordination und Abwicklung der Einzelbestellungen übernahm.
Ich selbst habe keine Muttern bestellt und das am 2. März 2009 folgendermaßen begründet:
Lieber Georg,
Dein Engagement für die Mutternbestellung finde ich äußerst lobenswert.
Leider bin ich aus verschiedenen Gründen weder zweifelnd noch schwankend:
1. besitze ich bereits jetzt schon etwa 500 Muttern mehr als Schrauben
2. wenn ich die ungeliebten Märklin-Inbusschrauben hinzuzähle, die ich für ein eigenes Modell keinesfalls verwenden würde, liegt der Überhang sogar bei ca. 6000 Stück
3. schraube ich lieber mit M4-Messingschrauben, weil mir Messing besser gefällt, die Längenabstufungen erheblich praxisgerechter sind, die Schrauben ein feineres Gewinde haben und die Muttern kleiner sind (SW 7)
... aber, wenn es am Ende an 1000 fehlenden Muttern liegen sollte, daß die Bestellung nicht zustande kommt, würde ich mich erbarmen und eben diese 1000 Stück ordern.
Der Preis ist durchaus in Ordnung, auch wenn ich dafür 2500 normale oder 1000 dünne (2 mm) Ms-Muttern M4 bekäme.
Gruß
Norbert
Der Handel wurde demnach ohne mich abgewickelt, aber ich hatte nun einen Ansprechpartner, den ich fragen konnte, wo ich meine unansehnlichen alten Märklinschrauben frisch vermessingen lassen könnte. Das konnte ich mit diesem freundlichen Herrn aushandeln und schickte ihm darauf rund 11200 Muttern #37b und 10500 Schrauben #37a und #37ka mit einem Gesamtgewicht von gut 19 kg.
Nach Bezahlung von rund EUR 65 für die Arbeit und das Rückporto sah das Ergebnis dann so aus:
. Frisch vermessingte Märklin-Schrauben und -Muttern.
Nachträglich habe ich mich geärgert, daß ich die Stellringe aus Stahl nicht dazugelegt habe.
Ich weiß, daß Sammler mein Vorgehen/Vergehen tadeln. Aber ihnen antworte ich: in 100 Jahren sind diese Schrauben auch wieder dunkel.
Beim Sortieren der Schrauben habe ich Fotos verschiedener Ausführungen gemacht und sie damals in der Liste gezeigt, was ich hier nochmals tue:
Märklin-Schrauben Varianten 1: #37a VK
Zunächst lange Schrauben aus der Vorkriegszeit (37a). Ich habe sie nach Kopfform geordnet, denn die Reihenfolge ihres Erscheinens ist mir nicht bekannt. Da die kurze Schraube (32ka) erst 1934 eigeführt wurde, ist 37a die Ausführung mit den meisten Varianten. Die Charakteristika lassen sich wie folgt angeben (von links; Zahlen sind Maße in mm):
#1: Zylinderkopf, d =5.5, h = 3.3
#2: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.2, mit Fase oben, Schlitz meist außermittig
#3: Zylinderkopf, d = 5.9, h = 3.0, mit leicht balliger Oberseite
#4: Zylinderkopf, d = 5.1, h = 3.0...3.2, ballige Oberseite
#5: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.5...4.0, stark ballige Oberseite, oft kegeliges Gewindeende
#6: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2,6, mit Fase,
#7: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#8: Zylinderkopf, d = 5.8, h = 2.4, gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#9: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 3.4...3.8, gerundete Kante, ballige Oberseite, spitzes Gewindeende, meist Abstechgrat in Kopfmitte
#10: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.8, stark gerundete Kante, außermittiger Schlitz
#11: Zylinderkopf, d = 5.7, h = 2.2, schwach gerundete Kante, geringe Schlitztiefe
#12: Zylinderkopf, d = 6.0, h = 2.4, mit Fase, spitzes Gewindeende
#13: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite
#14: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite
#15: Halbrundkopf, d = 7.0...5.5, h = 3.0 (nur ein Exemplar)
Die Ähnlichkeit mancher Kopfformen legt die Vermutung nahe, daß es nicht notwendigerweise eine andere Ausführung ist, sondern daß sie auch durch Herstellungstoleranzen bedingt sein könnten. #7 und/oder #13/14 könnten auch von Meccano stammen. Es fällt auch auf, daß die Längen dieser Schrauben im Bereich 10...13 mm streuen (Nennlänge 12 mm, mit Kopf gemessen, was allgemein unüblich ist, aber bei Märklin stets so angegeben war).
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Märklin-Schrauben Varianten 2: #37ka VK
Von den ca. 11500 stählernen Märklinschrauben, die ich besitze, sind nur ca 80 Stück der Vorkriegsausführung Teilenummer 37ka zuzuordnen, wobei nicht einmal sicher ist, ob die eine oder andere Schraube als eine etwas kurz geratene 37a in den Umlauf kam.
Anbei die vier Kopfformen, die inmeinem Bestand auftreten:
#16: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7... 4.0, leicht ballige Oberseite, ähnlich #4
#17: Zylinderkopf, d = 5.6, h = 3.0, mit Abrundung an der Kopfunterseite!
#18: Konuskopf, d = 6.1...5.7, h = 2.8...3.0, ballige Oberseite, wie #13
#19: Konuskopf, d = 6.0...5.5, h = 3.0, halbrunde Oberseite, wie #14
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Märklin-Schrauben Varianten 3: #38
Die 25 mm lange Schraube #38 gab es in den ersten Jahren nach Wiederaufnahme der Produktion 1947 wahrscheinlich nur in Messingausführung. Die vermessingten Stahlschraube mit 25 mm Nennlänge kommt dementsprechend in nur wenigen Varianten vor:
#20: Zylinderkopf, d = 6.2, h = 3.7, Gesamtlänge 30!
#21: Konuskopf, d = 6.8...5.7, h = 3.5, Standardkopf NK, Gesamtlänge 30
#22: Konuskopf, d = 5.9...5.3, h = 2.8, Gesamtlänge 23
#23: Faßformkopf, d = 6.0, h = 2.8, Standardkopf für #38
#24: Faßformkopf, d = 4.7, h = 2.5, Produktionsfehler?
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Märklin-Schrauben Varianten 4: #37a, 37ka ab 1947
Nach dem Krieg wurde dann die typische Märklinschraube mit Konuskopf eingeführt, die 40 Jahre bis zur Ablösung durch die Schlitz-Inbus-Zwitterschraube 1987 alle vorhergehenden Ausführungen ablöste. (Anm. 2022: den Konuskopf gab es bereits in den 1930er Jahren)
Trotz einheitlicher Kopfform variierten die Ausführungen - wahrscheinlich herstellerbedingt - in ihren Abmessungen. So gibt es Schrauben, die im Auge des erfahrenen Märklinschraubers das Attribut "schmalbrüstig" hervorrufen, während andere Ausführungen einen massigen Eindruck verursachen. Mißt man dann nach, so stellt man fest, daß die Abweichungen im Sub-Millimeter-Bereich liegen, wie nachfolgende Beispiele zeigen:
# 25: Konuskopf, d = 7.2...5.7, h = 3.7, l = 12.4
# 26: Konuskopf, d = 7.0...5.5, h = 2.7, l = 12.2, stark geneigte Flanken
# 27: Konuskopf, d = 6.6...5.8, h = 2.8, l = 12.0, schwach geneigte Flanken
# 28: Konuskopf, d = 7.2...5.5, h = 3.5, l = 9.4
# 29: Konuskopf, d = 6.9...5.6, h = 3.6, l = 9.5
# 30: Konuskopf, d = 7.0...5.7, h = 3.3, l = 9.2, stark geneigte Flanken
# 31: Konuskopf, d = 6.6...5.5, h = 2.8, l = 8.2, schwach geneigte Flanken, "schmalbrüstig"
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Märklin-Schrauben Varianten 5: #37b
Zu den Schrauben gehören natürlich die Muttern, von denen es im wesentlichen zwei Ausführungen gibt:
1. die einseitig gewölbten Muttern mit dem scharfen Rand unten (siehe linkes Bildpaar)
2. die ausgestanzten Blechstücke ohne Vorzugsseite (daneben)
Schon als junger Konstrukteur hatte ich dazu eine mir noch heute eigene Meinung (unausrottbar, wie die alten Teilebezeichnungen):
Erstere waren die besseren, denn sie liefen bestens auf die Schrauben - was für handfestes Schrauben wichtig ist -, und hielten bei richtigem Einsatz (hohle Seite zum Bauteil) besser als die anderen, ausdruckslosen "Flachmänner". Mit der Zeit liefen die Vorzugsmuttern durch den häufigen Gebrauch immer besser und zeigten das auch durch ihre Patina an. Daß diese Eigenschaft mit der dünneren Messingschicht zu tun haben könnte, darauf kam ich damals noch nicht.
Die drei rechts abgebildeten Exemplare zeigen, daß es bei bei der Herstellung beider Ausführungen gelegentlich Zentrierprobleme gab.
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Märklin-Schrauben Varianten 6: Sonderausführungen
Zum Schluß noch einige seltene Sonderausführungen.
Von links:
Schraube 37lla: 19 mm lang
Schraube 37la: 15 mm lang (Vorkriegsausführung)
Schraube 37la: 15 mm lang (Nachkriegsausführung)
Schmuckzipfelschraube 37sza für Konstruktions-Ästheten
3 selbstschlitzbare Schrauben 37ssa verschiedener Herstellungszeiten zur nachträglichen Festlegung der Schlitzrichtung am Modell.
Doppelschlitzschraube (sog. X-Schlitzschraube) 37xa für beengte Drehverhältnisse
Schaftschraube 37pa (mit Schlitz) für verbesserter Paßgenauigkeit
Breitkragenschraube 37bka für ausgeleierte Schraublöcher
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Ich hoffe, daß Euch diese Schrauben-Übersicht gefallen hat und wünsche eine schöne Woche.
Gruß
Norbert
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