Zeitkapsel Märklin metallbaukasten No. 100

[Dilettant]

Hier mein Neuerwerb, ein Märklin Metallbaukasten No.100, also der 2. Kleinste der Baureihe.
Er stammt aus dem Jahr 1950 oder 1951.
Vollständig bis zur letzten Schraube und Befestigungsklammer.
Ja, der Schraubenzieher mit Holzgriff fehlt leider.
Bemerkenswert für mich der überaus schön erhaltene Karton und das Vorhandensein vom Märklin Abdeckpapier, dem Kontrollzettel, dem Prospekt und dem Anleitungsbuch.
Die Teile sind geringfügig bespielt, aber alles deutet auf einen äußerst sorgfältigen Einsatz hin.
So wurde eben in den 50er Jahren ein Qualitätsspielzeug noch geschätzt.
Für mich wie eine Zeitkapsel, schließlich ist das gute Stück doch über 70 Jahre alt.
Jetzt gibt's ein paar Fotos:

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Viele Grüße

Friedemann

[Georg]

Hallo Friedemann,
ein schönes Sammelstück, das durch das Vorhandensein des hellroten "Fahrradpapiers" und anderer Papiere richtig gewinnt.

[märklin_fan]

Mich wundert, dass der Deckel dermaßen gut erhalten ist.

[Dilettant]

Hallo Erwin und Georg,,
danke für Eure anerkennenden Worte.

Ich wollte Euch noch den guten Zustand der vermessingten Schrauben und Muttern zeigen.
Meiner Meinung nach waren die Schrauben und Muttern der frühen Nachkriegskästen besser beschichtet, als die in späteren Produktionsjahren?

Bemerkenswert auch die 1.Klasse Verbindung von Unterteil und Deckel der Schraubendose durch eingearbeitete Drahtwelle.
Zu erwarten gewesen wäre die primitivere Blecklaschenausführung.
Meiner Kenntnis nach hatten nur die höherwertigen Baukasten die hochwertigere und haltbarere Verbindung von Unterteil und Deckel.

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Viele Grüße

Friedemann

[Syrtos]

Auch die kleinen Kästen der Nachkriegszeit können mitunter erstaunlich hohe Verkaufspreise erzielen. Vor wenigen Tagen hat ein Kasten 101 aus den frühen 50er Jahren in vollständigem, aber (wenig) bespieltem Erhaltungszustand bei E..y bei 21 Geboten sagenhafte 188 Euro erzielt!
Für mich ein Mondpreis, da man einen 101er durchaus auch für 20 bis 30 Euro erhält.

[Norbert]

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Hallo Friedemann,

Meiner Meinung nach waren die Schrauben und Muttern der frühen Nachkriegskästen besser beschichtet, als die in späteren Produktionsjahren?

Das scheint mir auch so.

Meiner Kenntnis nach hatten nur die höherwertigen Baukasten die hochwertigere und haltbarere Verbindung von Unterteil und Deckel.

Das mag überwiegend so gewesen sein, aber ich habe Dosen mit Scharnierdraht auch in den kleinsten Kästen 99 und 99A gefunden. Es wurde wohl manchmal genommen und gestempelt, was gerade verfügbar war.

Möglicherweise gab es beide Ausführungen von 1947 an. Den frühesten Hinweis habe ich allerdings erst in einer Preisliste von 1957 gefunden, vorher wurden die Dosen gar nicht aufgeführt. Danach kostete die

• Blechdose ohne Scharnierdraht, Nr. 150a / 14150 DM 0,32

• Blechdose mit Scharnierdraht, Nr. 150b / 14151 DM 0,35

Beide Dosenarten werden bis 1963 (ohne Preise) gelistet, danach nur noch die Dose Nr. 14150 ohne Scharnierdraht.

Die neuen, gestreiften Dosen, die lt. Markus Schild (http://www.metallbaukasten.de/marklin/s ... dosen.html) Anfang der 1960er eingeführt wurden, gibt es noch in beiden Ausführungen. Meiner Kenntnis nach ist der Scharnierdraht aber nur noch bei den ersten Dosen mit nur einem mittigen weißen Schrift-/Stempelfeld zu finden.

Gruß
Norbert
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[Dilettant]

Hallo Norbert,

danke für Deine fachkundige Expertise zu den Schraubenschachteln.
Da lerne ich immer noch etwas dazu.

@Syrtos:
Wenn 2 Käufer den Kasten unbedingt haben wollen, dann kann es zu solchen Preisen kommen, die natürlich überzogen sind.
Andererseits bekommst Du für die genannten 20 bis 30,- keinen unbespielten Kasten 101.
Wirklich unbespielt im sehr guten Karton halte ich einen Preis von 80 bis 100,- schon für angemessen.
Ein wirklich guter und unbespielter Kasten 100A ging in e.... für 35,50 weg, das war ein Schnäppchen.
Ich habe für meinen 100er eine mittlere 2-stellige Summe bezahlt.

VG

Friedemnn

[Syrtos]

Hallo Friedemann,

du hast recht, manchmal steigern sich zwei oder mehrere Bieter die an einem ganz bestimmten Objekt interessiert sind, bis weit über den Marktpreis hoch.

Ich verfolge E--Y regelmäßig, um mir einen Blick über die Marktlage zu verschaffen und zu schauen "was so läuft", und habe mir quasi meine eigene Preisliste erstellt. Nach dieser sollte ein gut erhaltener (aber nicht unbespielter) 101er nicht mehr als 30 Euro kosten. Den Preis für Dein schönes Teil würde ich als noch angemessen bezeichnen.

Vor Kurzem erwarb ich einen umfangreichen Posten (angeboten im Thread "Große Sammlung an Märklin Metallbaukästen abzugeben" im Marktplatz in diesem Forum), und komme bei über 60 Kästen und einem Kaufpreis von 1.400 Euro - nach Abzug zahlreiche Einzelteile und Motoren - auf einen Durchschnittspreis je Kasten von rund 20 Euro. Darunter etwas Schrott, aber auch einige wirklich gute Sachen wie Seilbagger (neu), 1034er, 1014er, Lastwagen, Unimog usw.

Schönes Schrauben wünscht
Sebastian

[Dilettant]

Hallo Sebastian,

60 Baukästen + Einzelteile + Motoren für den genannten Preis sind natürlich ein Schnäppchen.
Nur, das viele Material kann in den wenigsten Fällen komplett in die eigene Sammlung einfließen.
Also was macht man mit dem Überschuss?

Ich selbst fühle mich zu alt um nochmals soviel Material anzusammeln (ich hatte ein großes Zimmer voll!)
Bin ganz froh, dass ich mich fast auf 0 reduziert habe, aber ich gönne allen Schraubers und Sammlern diese Schnäppchenkäufe.

In diesem Sinne Euch allen weiterhin viel Freude am Hobby

Liebe Grüße

Friedemann

[Syrtos]

Hallo Friedemann,

klar. Es kommt immer darauf an welche Ziele man verfolgt.

Ich für meinen Teil habe zunächst einen Heidenspaß damit, so einen Posten zu sichten, zu sortieren und zu dokumentieren.

- Die guten Kästen behalte ich für die Sammlung
- Andere Kasten löse ich auf und ergänze mein Teilelager
- Wieder andere Kästen richte ich sauber her und verkaufe sie.
- Schrott und Reste biete als Konvolut an. Dafür gibt es auch Interessenten.

So erhoffe ich den eigenen Grundstock über den Verkauf der nicht benötigten Teile und Kästen zu finanzieren.

Bisher arbeite ich noch in mitunter exotischen Ländern (derzeit Irak), nehme mir dorthin ein wenig Material für die Freizeitgestaltung mit.
Die großen Projekte hebe ich mir für ruhigere Zeiten auf.

Deine Sammlung betreffend ein ´Chapeau´, dass du es geschafft hast dich zu reduzieren!

Gruß,
Sebastian

[Dilettant]

Hallo Sebastian,

als ich an dem Punkt angekommen war, dass ich nicht mehr wusste, wie ich die vielen Baukästen verstauen und hantieren und lagern sollte, als es mir zuviel Mühe machte einen bestimmten Kasten herauszusuchen und ich lieber die Foto's des betreffenden Kastens anschaute, war mir klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte.
Auch meinen Kindern wollte ich nicht dieses sperrige Erbe hinterlassen.
Im Lauf der Jahre werden die Baukästen auch nicht besser, die Kartonagen brüchiger, Messingteile laufen an, brünierte Teile setzen eventuell Flugrost an und ich kam nicht mehr hinterher, all das aufzuhalten.
Das Sammeln von Metallbaukasten ist eigentlich ein unvernünftiges und unhandliches Hobby, aber gefangen in meiner jahrzehntelangen Leidenschaft konnte ich das lange nicht realisieren.
Jetzt bin ich froh, mich von dieser Last befreit zu haben, aber der Abverkauf hat sich über Jahre hingezogen und ich zählte nicht die Stunden des aufwendigen Verpackens für den Postversand.
Vom eklatanten Wertverlust möchte ich gar nicht reden.

Nichtsdestotrotz ist ein kleines Stück meines Herzens immer noch mit diesem Hobby verbunden und ich habe Hochachtung vor allen Sammlern und Schrauber (ich war nie einer) die diese Leidenschaft leben.

Viele Grüße

Friedemann