Anmerkungen zu den Anleitungsheften 14920 und 171a

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Hans-Gerd Germany
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Anmerkungen zu den Anleitungsheften 14920 und 171a

#4328

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo in die Runde,

irgendwann hatte ich mal erwähnt, dass ich als Kind und ausgewiesenes "Landei" gern den "Schlepper mit Anhängewagen" gebaut habe.
Dieses Modell hatte ich vor längerer Zeit nochmal aufgegriffen und beschäftige mich momentan auch wieder damit.

Grundlage war damals das Anleitungsheft 14920 mit der Kennung TNN 0459 bu, in der das Modell auf Seite 27 unter der Nummer 1012-101 beschrieben ist. Abgesehen von gewissen Konfusionen mit den Schrauben und davon, dass ich einen Verbindungbügel 7 Loch (10067) nicht unterbringen kann (?), ist die Stückliste soweit zutreffend.

Später sind mir weitere Anleitunghefte "zugeflogen", unter anderem das Heft 171a mit der Kennung TAN 0852 br. Auch hier ist das Modell auf Seite 27 unter der Nummer 102-101 und Verwendung älterer Teilenummern beschrieben, allerdings mit teilweise colorierten Abbildungen.
Mich wundert daran, dass ein älteres Heft farbige Abbildungen enthält - ich hätte es eher umgekehrt erwartet. Offenbar hat man die Einfärbung aus Kostengründen irgendwann aufgegeben?

Was die Konfusionen mit den Schrauben betrifft:
Den meisten wird das sicher bekannt sein, aber mir ist erst jetzt aufgefallen, dass in den Stücklisten für die Kombination "Schraube mit Mutter" Nummern verwendet werden, die es in den Listen der Baukasten-Inhalte gar nicht gibt. Hier ist es wohl der Phantasie des Erbauers bzw. dem Inhalt des Baukastens überlassen, welche Schraubenlänge wo verwendet wird.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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Norbert Germany
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Re: Anmerkungen zu den Anleitungsheften 14920 und 171a

#4333

Beitrag von Norbert »

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Hallo Hans-Gerd,
Hans-Gerd hat geschrieben: 15.01.2024 14:28 irgendwann hatte ich mal erwähnt, dass ich als Kind und ausgewiesenes "Landei" gern den "Schlepper mit Anhängewagen" gebaut habe.

Abgesehen von gewissen Konfusionen mit den Schrauben und davon, dass ich einen Verbindungbügel 7 Loch (10067) nicht unterbringen kann (?), ist die Stückliste soweit zutreffend.

da hast Du damals ja Glück gehabt, daß Du ein 1959er Anleitungsheft hattest, denn 1950 sah dieses Modell noch so aus:
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MMA_1950-02_#171a-26.jpg
Seite 26 des Anleitungsheftes Nr. 171a (TNN 02 50 br) für die Kasten 101 & 102
Mich wundert daran, dass ein älteres Heft farbige Abbildungen enthält - ich hätte es eher umgekehrt erwartet. Offenbar hat man die Einfärbung aus Kostengründen irgendwann aufgegeben?
Die ersten Bauanleitungen, die Märklin nach dem Krieg herausbrachte hatten alle farbige Seiten (Deckblätter nicht berücksichtigt):
  • 1947: Heft 71z (AN 1047 b) für Kasten 99 – 105 sind 4 von 40 Seiten farbig, Auflage 50.000
  • 1948: Heft 170 (IN 1048 st, i) für Kasten 99 & 100 sind 8 von 32 Seiten farbig, Auflage 80.000
  • 1949: Heft 71z (TN 03 49 b) für Kasten 99 – 105 sind 4 von 40 Seiten farbig, Auflage 10.000
  • 1949: 171 (TNN 03 49 br) für Kasten 101 – 105 sind 24 von 96 Seiten farbig, Auflage 100.000
  • 1950: 171a (TNN 02 50 br) für Kasten 101 & 102 sind 4 von 44 Seiten farbig, Auflage 100.000
  • 1952: 171a (TAN 0852 bro) für Kasten 101 & 102 sind 4 von 52 Seiten farbig, Auflage 150.000
Die folgenden Auflagen und das erste Heft 171b für Kasten 103 – 105 (ohne Druckvermerk vmtl. von 1953 oder 1954) haben keine farbigen Seiten mehr.

Mein Eindruck war immer, daß Märklin das Baukastenprogramm mit viel Engagement und Euphorie neu gestaltet hat, die Erwartungen aber schon bald - besonders im Vergleich zur Entwicklung der H0-Modellbahn - enttäuscht wurden.
… dass in den Stücklisten für die Kombination "Schraube mit Mutter" Nummern verwendet werden, die es in den Listen der Baukasten-Inhalte gar nicht gibt.
Das stammt noch aus den Anfängen des Baukastens, als "Schraube mit Mutter" unter einer Nummer (37) geführt wurden. Später wurden sie dann in Schrauben (37a-37ka) und Muttern (37b) getrennt. Immerhin war es 1947 diesbezüglich ein Fortschritt, daß kurze und lange Schrauben in den Stücklisten getrennt aufgeführt wurden.
Hier ist es wohl der Phantasie des Erbauers bzw. dem Inhalt des Baukastens überlassen, welche Schraubenlänge wo verwendet wird.
Das finde ich nicht, denn die Anwendung selbst bestimmt, wann eine kurze Schraube zweckmäßig ist (eine lange geht ja fast immer).
Außerdem wäre von den Zeichnungen nichts mehr zu erkennen, wenn auch noch die Schrauben benummert wären.

Gruß
Norbert
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Hans-Gerd Germany
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Re: Anmerkungen zu den Anleitungsheften 14920 und 171a

#4334

Beitrag von Hans-Gerd »

Hallo Norbert,

vielen Dank für die Erläuterungen!
Inzwischen habe ich mich auch wieder daran erinnert, dass das mit den Schrauben natürlich auf den ersten Seiten jeder Anleitung beschrieben ist. Vielleicht sollte man sich diese Hefte nicht erst nach 50 Jahren nochmal vornehmen ...

Ich erinnere mich auch daran, dass mein Vater damals zusätzliche Schrauben und Muttern beschafft hatte. Fehlende oder unpassende Schraubverbindungen waren deshalb nie ein Thema und ich musste auch nie Klammern verwenden, um Modelle zusammenzuhalten.

In der Anleitung von 1950 ist der "Schlepper mit Anhängewagen" wirklich sehr mager beschrieben - danach hätte ich das Modell wahrscheinlich nie zusammenbekommen.
In einer späteren Anleitung von 1967 ist eine deutliche Weiterentwicklung erkennbar - hier hat der Schlepper bereits eine Achsschenkel-Lenkung.
Ein weiteres "Face-Lifting" erfährt der Schlepper in einer Anleitung von 1976. Der Anhängewagen ist jedoch im ursprünglichen Zustand und wird nur als ganzes Modell abgebildet.

Aber abgesehen davon war das letzte Modell, bei dem ich mich von einer mir damals vorliegenden Anleitung habe inspirieren lassen, tatsächlich das um 1970 gebaute "Ringbahn-Karussell" Nr. 104-105.
War mit einem 1013 eigentlich nicht machbar, konnte es mit Hilfe einiger Mekanik-Teile aber einigermaßen nachbauen.
War auch nicht besonders anspruchsvoll, sondern beeindruckte eher durch seine Größe (finde ich).
Anstelle des Kurbelantriebs hatte ich den Mekanik-Motor aus der stillgelegten Fabrik von Adrian & Rode eingebaut.
Einen Stelltrafo hatte ich damals noch nicht, wohl aber einen 18V-Trafo und einen Lötkolben. Wenn man bedenkt, wie unbedarft man mit Netzspannung herumgebastelt hat, dann rollen sich einem die Fußnägel auf. Strippen angelötet, etwas Isolierband drum, an das andere Ende einen alten Stecker und ab ging die Post.
Um das Karussell etwas sanfter anfahren zu können, wurde eine Rutschkupplung aus kleinen Rädern eingebaut.
Zur Verzierung wurden dann noch ein paar farbige 20V-Lampen in Mekanik-Fassungen installiert.
In Anlehnung an die damalige Kirmes-Attraktion "Jaguar-Bahn" wurde für das Kassenhäuschen als Krönung schließlich noch ein buntes Schild mit dem Schriftzug "Panther-Express" gemalt.
Schade, dass es davon kein Foto gibt - das einzige Relikt sind die abgewetzten Reifen der Rutschkupplung.

Tja - und danach rückten Ausbildung und andere Interessen in den Vordergrund und der Metallbaukasten verschwand für 25 Jahre in der Versenkung. Aber da erzähle ich sicher niemandem etwas Neues.

Grüße aus dem Rheinland
Hans-Gerd
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