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Heute möchte ich den Drehbank-Dreizack vorstellen, ein frühes Einzelteil, das gerade mal ein gutes Jahr zum Sortiment des Märklin Metallbaukastens gehörte.
1913 kündigte Meccano In einem Heft Supplementary Instructions (Ergänzungs-Anleitung) No. 13 sechs neue Bauteile an, darunter mit der Teilenummer 65 eine Centre Fork, die allerdings nicht abgebildet ist.
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Deckblatt der 36-seitigen Ergänzungs-Anleitung No. 13 mit neuen Bauteilen.
Nach der Übernahme der Berliner Meccano Niederlassung im August 1917 durch Märklin, kündigte der neue Eigentümer diese Bauteile in seinem ersten Anleitungsheft No. 56 (siehe: download/file.php?id=4347&mode=view) als Neuheiten an (siehe: download/file.php?id=4344&mode=view) und führte sie dann 1918 ein. Es kann daher vermutet werden, daß die neuen Teile bei Kriegsausbruch am 1. August 1914 noch nicht in Berlin verfügbar waren und ab 1918 durch Märklin produziert worden sind.
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In dieser Preisliste, gültig ab 1. Oktober 1918. ist die Centre Fork No. 65 erstmals unter der Bezeichnung Drehbank-Dreizack aufgeführt.
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Titelseite des neuen Anleitungsbuches No. 71, das etwa zur gleichen Zeit wie die Oktober-Preisliste 1918 erschien.
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2. Seite der Teileliste aus dem Anleitungsheft No. 71, auf der die neuen Teile No. 62 ... 65 gezeigt werden.
Wozu dient dieses Bauteil?
Es stellt einen Dreizack-Mitnehmer dar, der beim Drechseln dazu dient, einen zwischen Spindel- und Reitstock eingespannten Rohling in Drehung zu versetzen, damit dieser bearbeitet werden kann.
Der rotierende Dreizack-Mitnehmer hat eine Zentrierspitze und zwei außermittige Schneiden, die sich in den Rohling graben und ihn dadurch ‚mitnehmen‘, ihn also in Drehung versetzen.
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Dreizack-Mitnehmer an einem Spindelstock (Quelle: maschinenmanufaktur-ulbricht.de).
Das Meccano-Bauteil stellt lediglich eine stark stilisierte Annäherung an dieses Zubehör einer Drechselbank dar und mußte im Laufe seiner Lebenszeit einige Änderungen hinsichtlich Breite und Länge des Dreizacks und des anschließenden Wellenstücks über sich ergehen lassen.
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Sieben verschiedene Ausführungen der Centre Fork von Meccano, das Bauteil ganz rechts mit dem längsten Schaft ist der Drehbank-Dreizack No. 65 von Märklin.
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In dieser Preisliste ab 1. August 1919 wurde der Drehbank-Dreizack letztmalig gelistet.
Drei Monate später, zum 1.November 1919, trat eine neue Preisliste in Kraft. Damit hatte dieses Märklin Bauteil einen listenmäßige Lebenszeit von nur 13 Monaten (1. Oktober 1918 bis 31. Oktober 1919), was seine Seltenheit erklärt. Möglicherweise hatte Märklin keine Idee, wozu dieses Bauteil nützlich sein könnte.
Auch bei Meccano ließen die ersten Modelle mit der Centre Fork auf sich warten: die früheste Verwendung des Dreizacks habe ich erst in einem Meccano-Anleitungsheft von 1916 entdeckt:
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Modell No. 231, Entfernungsanzeiger, gebaut mit Kasten No. 4: hier bewegt der Dreizack ein Kettenrad bei jeder Umdrehung einen Zahn weiter.
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Modell No. 258, Wickelmaschine, gebaut mit Kasten No. 5: hier dient der Dreizack als Mitnehmer für die zu bewickelnde Trommel o.ä.
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Modell No. 259, Meßmaschine, gebaut mit Kasten No. 5: eine Variante von Modell No. 231.
Die Wickelmaschine No. 258 demonstriert anschaulich den Zweck eines Dreizack-Mitnehmers. Die beiden anderen Anwendungen sehen m.E. eher nach Velegenheitslösungen aus.
Anmerkung:
Die Teilenummer 65 wurde 1924 für das Schneckengehäuse neu vergeben und galt bis 1957, als 5-stellige Teilenummern eingeführt wurden.
Gruß
Norbert
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65 - x - x - x Drehbank-Dreizack
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65 - x - x - x Drehbank-Dreizack
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Re: 65 - x - x - x - x Drehbank-Dreizack
Hallo Norbert,
ein hochinteressanter Beitrag, danke dafür. In meiner langen Laufbahn als Märklin Baukasten Fan ist mir so ein Bauteil noch nie begegnet.
Ich gehe mal davon aus, dass der Zapfen an diesem Drehbank-Dreizack den üblichen Märklin-Wellendurchmesser hat?
Für einen Nachbauversuch könnte ich dann aus einer Welle den flachen Fortsatz herausschmieden und bearbeiten.
So ein Bauteil würde sich an meinem geplanten Projekt der Modelldrehbank gut machen.
Viele Grüße
Friedemann
ein hochinteressanter Beitrag, danke dafür. In meiner langen Laufbahn als Märklin Baukasten Fan ist mir so ein Bauteil noch nie begegnet.
Ich gehe mal davon aus, dass der Zapfen an diesem Drehbank-Dreizack den üblichen Märklin-Wellendurchmesser hat?
Für einen Nachbauversuch könnte ich dann aus einer Welle den flachen Fortsatz herausschmieden und bearbeiten.
So ein Bauteil würde sich an meinem geplanten Projekt der Modelldrehbank gut machen.
Viele Grüße
Friedemann
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Bevorzugte Vorbilder: Bagger, Kräne, Brücken, Lokomotiven
Restaurieren und Vervollständigen alter Baukästen
Weitere Hobbys: Entwurf, Eigenbau und Betrieb von Dampflokomotiven für 5 Zoll Spur (z.B. DB BR 44). Ein bisschen Modellbahn H0
Inzwischen Rentner nach langer Berufstätigkeit als Ingenieur der Elektrotechnik
Re: 65 - x - x - x - x Drehbank-Dreizack
Hallo Friedemann,
Vorschlag: Verwendung einer Märklin Klaue (vom Zahnrad 19Z, 22Z oder Schnurlaufrad 26 auf einer leicht zugespitzten Welle.
Die Klauen ließen sich noch mittels Dreikantfeile recht einfach zuspitzen.
Beste Schraubergrüße von
Wulf-Dieter
Vorschlag: Verwendung einer Märklin Klaue (vom Zahnrad 19Z, 22Z oder Schnurlaufrad 26 auf einer leicht zugespitzten Welle.
Die Klauen ließen sich noch mittels Dreikantfeile recht einfach zuspitzen.
Beste Schraubergrüße von
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Re: 65 - x - x - x - x Drehbank-Dreizack
Hallo Wulf-Dieter,
auch eine Idee, danke. Mit einer Bearbeitung der Märklin Klaue tue ich mich etwas schwer. Diese Teile fehlen oft und sind entsprechend rar.
Das hat mich dazu geführt, dieses Teil für den Eigenbedarf in kleinen Stückzahlen zu reproduzieren.
Viele Grüße
Friedemann
auch eine Idee, danke. Mit einer Bearbeitung der Märklin Klaue tue ich mich etwas schwer. Diese Teile fehlen oft und sind entsprechend rar.
Das hat mich dazu geführt, dieses Teil für den Eigenbedarf in kleinen Stückzahlen zu reproduzieren.
Viele Grüße
Friedemann