Großer Ring No. 68

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Norbert Germany
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Großer Ring No. 68

#756

Beitrag von Norbert »

Hallo Märklin-Schrauber,

im letzten Dezember wurde in der Liste erwähnt, daß es der Große Ring No. 68 mit 47 und mit 48 Löchern am Umfang gibt.
Bis dahin war ich immer von 47 Löchern ausgegangen, 48 war neu für mich. Siehe folgende Bilder.
.
MÄRKLIN_Großer_Ring_No68_(48RL+47RL)_#1965.jpg
.
MÄRKLIN_Großer_Ring_No68_(48RL+47RL)_#1967.jpg
.
Nun habe ich meinen Bestand untersucht und folgendes festgestellt:

a) Ringe mit Rundlöchern (RL) am Umfang (es gibt nur schwarze):
  • vier meiner 14 Ringe mit RL haben 48 Löcher und stammen aus Kasten vor 1924.
  • die anderen 10 Ringe haben 47 Randlöcher und müssen aus Kasten von 1924 – ca.1933 stammen
b) Ringe mit Langlöchern (LL) am Umfang wurden 1931 eingeführt, es gab sie in Schwarz und Vorkriegsblau
  • meine 5 schwarzen Ringe haben 47 LL am Umfang
  • Ringe in Vorkriegsblau mit LL am Umfang habe ich nicht (mehr), weil sie schwarz brüniert worden sind
c) blau lackierte Ringe mit LL ab 1947
  • von Märklin habe ich 9 Ringe, die sämtlich 47 LL am Umfang haben
  • von Metallus habe ich 2 Ringe, beide 48 LL am Umfang aufweisen
d) pulverbeschichtete blaue Ringe ab ca. 1985
  • von Märklin ?
  • von Metallus ?
Wie es für mich aussieht:
48er Ringe gab es bei Märklin nur Anfang der 20er Jahre. Erst Metallus führte diese wieder ein.
Ich bitte um Bekanntgabe, wenn jemand einen Ring hat, der dieser Annahme widerspricht.

Bemerkung:
  • eigentlich ist 48 sinnvoll, da durch 2, 4, 6, 8, 12, 16, 24 teilbar
  • bei einem Ø von 195 mm ist der Umfang annähernd 48 x 1/2" (1/2" = Breite und Lochabstand eines Lochbands)

Ich habe versucht ein gebogenes 25er Lochband bei einem 48er Ring:
  • außen aufzuschrauben. Das geht nicht, bzw. nur für einen kleinen Bereich, denn der Lochabstand des Rings ist zu groß.
  • innen aufzschrauben. Das funktionierte. Ein zweites Lochband (mit 2 x 1 Loch Überlappung) konnte an den Enden angeschraubt werden, nicht jedoch bei den meisten Löchern dazwischen, d.h. die Löcher am Umfang sind nicht gleichabständig. Es mag Ringe geben wo das nicht so ist.
Bei einer 47er Ring funktioniert nichts dergleichen.

Zum Schluß eine Tabelle mit Lochabständen bei verschiedenen Durchmessern (Ø) und Lochzahlen (NL), alle Maße in mm (1/2" =12,7 mm):

| NL | 194Ø | 195Ø | 196Ø
| 47 | 12,97 | 13,03 | 13,10
| 48 | 12,70 | 12,76 | 12,83


Gruß
Norbert
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Günther Germany
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Re: Großer Ring No. 68

#757

Beitrag von Günther »

Hallo Norbert,

danke für Deine Informationen zum Großen Ring.

Einen Grund wird es vermutlich geben das man bei der Fertigung von der 48er Lochteilung
auf die unsinnige 47er Teilung umgestellt hat, man wird es nicht mehr erfahren.
Unverständlich ist mir das man in den vielen Jahren nicht in der Lage war wieder auf die
ursprüngliche 48er Teilung zu wechseln.
Vermuten würde ich das der Ring zu wenig verkauft und genutzt wurde. Selbst habe ich
dieses Bauteil erst in den großen Kästen der m-Serie erworben.
Dann aber bald erkannt das dieser Ring hervorragend und vielseitig einsetzbar ist
sowie eine Zeichnung erstellt, dazu einige Beispiele aus Modellen.
Großer Ring 11095.jpg
Gruß
Günther
Pyramidenring.jpg
Auslegerring.jpg
Führungsring.jpg
Lagerring.jpg
Wasserturmring.jpg
...
Nachtrag:
Erstaunlich selten kam der Große Ring in Bauanleitungen zum Einsatz,
dazu einige Bilder aus Anleitungen die mir vorliegen.
Waggonkipper.JPG
Schwimmkran.JPG
Hammerkran.JPG
Dampfmaschine.JPG
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Re: Großer Ring No. 68

#951

Beitrag von usknw »

Hallo
im 74er Buch wird er mit 20cm angegeben.
Und dort ist er wohl mit am frühesten erwähnt.
Hat den schon jemand jemals im Original entdeckt?
IMG_20210624_141152.jpg
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Gruß

Uwe aus 67433 NW
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Norbert Germany
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Re: Großer Ring No. 68

#952

Beitrag von Norbert »

Hallo Uwe,

in allen Teilelisten von 1919 bis 1923 war der Durchmesser des Rings mit 20 cm angegeben, danach dann mit 19,5 cm.

Das war dann aber kein neuer Ring mit anderem Durchmesser, es wurde lediglich die Angabe präzisiert.

Alle Ringe, die ich untersucht habe, ob mit 48 oder 47 Loch, haben einen Durchmesser von 195 mm.

.
MMA_1919-A2_#71-149.jpg
Anleitung #71 von 1919
.
MMA_1924-05_#71-173.jpg
Anleitung #71 von 1924
.

Gruß
Norbert
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Norbert Germany
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Re: Großer Ring No. 68

#1122

Beitrag von Norbert »

Hallo Schrauber,

gestern hat mir ein Metallbaukastensammler dankenswerterweise folgendes geschrieben:

Auf Seite 59 der Märklin Metallbaukasten-Historie wurde eine Frage zum Großring Nr. 68 gestellt. Ich habe meinen Lagerbestand überprüft und folgendes gefunden:

1990er Märklin E60 Set ein Ring 47 Loch (LL)
1990er Märklin M100 Set ein Ring 47 Loch (LL)
20er Jahre Märklin 102 Uhr-Set ein Ring 47 Löcher (LL)
50er Jahre Märklin 105 Set 2 Ringe 47 Loch (LL)
20er Jahre Märklin #6 Set 2 Ringe 47 Loch (RL)
2000er Metallus Berlin Set 2 Ringe 47 Loch (LL)
2000er Metallus Ottomeyer Dampflokomotive 4 Ringe 47 Löcher (LL)
2015 Märklin #10891 Set „Turmdrehkran“ 2 Ringe 50 Loch (LL)

Ich habe mehrere zusätzliche M100-Sets, aber ich habe diese nicht überprüft. Ich erwarte keinen Unterschied.

Das Set #10891 war eine Überraschung! Ich habe keine Ahnung, wer diese Ringe (und Sets) für Märklin gemacht hat. Ich überprüfte die Zählung an beiden Ringen zweimal, um sicherzustellen, dass ich mich nicht verzählt hatte.

Also keines meiner Metallus-Sets hat 48 Loch große Ringe.


Damit ist meine Feststellung im ersten Beitrag
48er Ringe gab es bei Märklin nur Anfang der 20er Jahre. Erst Metallus führte diese wieder ein.
so nicht zu halten.

Ich kann leider nicht mehr mit absoluter Sicherheit klären, ob die lackierten 48-Loch Ringe tatsächlich von Metallus sind. Deshalb wären weitere Hinweise aus der Schraubergemeinde hilfreich, ob Märklin später nicht doch noch solche Ringe hergestellt hat.

Was mich überraschte sind die 50er Ringe des letzten Jubiläumskastens „Turmdrehkran" #10891. An diese hatte ich bei meiner Untersuchung nicht gedacht. Ich habe sie heute ebenfalls überprüft und kann das Ergebnis des Sammlers bestätigen. Ohne es explizit nachgemessen zu haben stellte ich außerdem fest, daß die Lochabstände sehr gleichmäßig sind, was bei Märklin nicht immer der Fall war.

Kann jemand Angaben zum Hersteller dieses Kastens machen?

Gruß
Norbert
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Re: Großer Ring No. 68

#1317

Beitrag von Norbert »

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Hallo Schrauber,

mir sind drei Große Ringe aus eBay zugeflogen, die keiner von Euch wollte.

Ich hatte sie mit EUR 21 Einsatz für gnädige EUR 15 gewonnen, weil ich wissen wollte, ob sie eine frühe Märklin Version sein könnten, denn sie haben statt der32 Langlöcher 48 Rundlöcher in der Flanke. Dazu wie die frühen Märklin Ausführungen 48 Rundlöcher im abgewinkelten Flansch.

Was unterscheidet meine Neuerwerbung von den frühen Märklin-Ringen?
  • wie bereits gesagt: 48 Rundlöcher statt der 32 Langlöcher auf der Flanke,
  • dickeres Material, 1,0 mm statt 0,65 mm,
  • einen 2 mm größeren Durchmesser, 197 mm statt 195 mm,
  • gebohrte statt gestanzte Löcher,
  • die Schnurillle schließt direkt an die Flanke an und ist nicht durch einen umlaufenden Sockel etwas höher gelegt, damit eine Schnur nicht mit etwaigen Schraubenköpfen in Berührung kommt,
  • die Ringe sind schwarz lackiert.
Eine Eigenfertigung war sicher nicht ohne entsprechende Maschinen zur Blechbearbeitung möglich, also wahrscheinlich 'Heimarbeit' in einer Firma. Leider weiß der Vorbesitzer nicht mehr, woher er sie hat.

Mir gefallen sie trotzdem und ich werde sie entlacken, entrosten und danach brünieren. Sie sind wegen des dickeren Materials deutlich formstabiler als ihre Vorbilder und wiegen deshalb auch 150 g statt 100 g.

Vielleicht kann ich damit mal einen Schwerlast-Drehkranz, einen gepanzerten Zeppelin oder ein nicht auftauchbares U-Boot bauen. Mal sehen, was mir sonst noch einfällt.

Es besteht immerhin noch eine klitzkleine Chance, daß es wirklich Märklin Prototypen sind. Dazu müßten aber noch einige davon auftauchen, dürften also nicht in einem U-Boot verbaut worden sein.

Anbei einige Vergleichs-Bilder.

Gruß
Norbert
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20220219-162637-D5#2510kar.jpg
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20220219-162713-D5#2512kar.jpg
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20220219-162839-D5#2514kar.jpg
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20220219-162852-D5#2515fkar.jpg
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Re: Großer Ring No. 68

#1319

Beitrag von Georg »

Hallo Norbert,
mit Ausnahme des fehlenden Absatzes an der Schnurlaufrille sind Deine neuen Ringe mit einer sinnvolleren Lochung versehen als alles was Märklin verkauft hat. Zwei Fragen zum Ring habe ich: Der Lochabstand am Umfang und der in der Ringfläche können nicht gleich sein. Welcher ist 1/2" und welcher ist größer oder kleiner? Ist der Durchmesser des Mittenkreises der Löcher in der Ringfläche ein Vielfaches von 1/2", so dass man sich mit zwei gekreuzten Lochbändern eine "mittige Mitte" für eine Drehachse erbasteln kann?
Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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Norbert Germany
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Re: Großer Ring No. 68

#1323

Beitrag von Norbert »

Hallo Georg,
Welcher ist 1/2" und welcher ist größer oder kleiner?
Wie bei den 48er Märklin Ringen auch, ist der mittlere Lochabstand außen größer als 1/2", also wegen des 2 mm größeren Durchmessers nochmals um 2 mm • π/48 = 0,13 mm mehr.

Rechnerisch muß der Lochabstand eines angeschraubten gebogenen Bandes daher (197 + 1) mm • π/48 = 12,96 mm sein (Mekanik-Bänder würden also passen). Praktisch können höchstens 3 – 5 Loch lange 1/2"-Bänder angeschraubt werden, denn wie bei Märklin variiert der Lochabstand etwas.

Der Lochkreisdurchmesser auf der Flankenseite beträgt wie bei Märklin 178 mm, d.h. 15-Loch Bänder passen genau hinein und markieren somit den Mittelpunkt des Ringes. Rechnerisch ist demnach der mittlere Lochabstand dieses Lochkreises 178 mm • π/48 = 11,65 mm.

Gruß
Norbert
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Re: Großer Ring No. 68

#1326

Beitrag von Georg »

Hallo Norbert,
danke!

zum Thema Ringe habe ich noch eine kleine Spielerei, die ich mal vor einigen Jahren zusammenstellte.

Runde Dinge 1.jpg
Runde Dinge 2.jpg
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Grüße
Georg

Ich schraube, also bin ich.
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