MAN Schwimmkran
- PeterT
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MAN Schwimmkran
Liebe Schraubergemeinde,
schön zu sehen, wie gut sich unser Forum entwickelt.
Eine Frage habe ich an alle (Schwimm-) Kran-Experten in der Runde:
Derzeit bin ich dabei, endlich mein allererstes Modell nach der Rückkehr ins Hobby vor 20 Jahren sorgfältig und maßstabsgerecht umzusetzen - den in Ginsheim (früher Mainz-Ginsheim) am Ufer des Altrheins stehenden Kiesbagger.
So sah der erste Versuch damals aus:
http://www.nzmeccano.com/image-148307
Dieser Bagger ist ursprünglich als Aufbau eines Baggerschiffs konstruiert worden, das allerdings 1961 im Hafen unterging. Daraufhin hob die MAN das Schiff mit ihrem Brückenbaukran, der auch als Schiffshebebock eingesetzt werden konnte. Aus dem Schiffsbagger wurde nach der Konstruktion eines neuen Fahrgestells ein verfahrbarer Hafenbagger.
Nun die Frage: Hat jemand Informationen zu den Schiffshebeböcken der MAN? Wann und wo gebaut?
Auf dem Bild am Bagger (klein und hinter Glas, daher die schlechte Qualität), der heute als Technikdenkmal erhalten wird, ist nur ein winziger Ausschnitt der Anlage zu sehen.
Herzliche Grüße,
Peter
schön zu sehen, wie gut sich unser Forum entwickelt.
Eine Frage habe ich an alle (Schwimm-) Kran-Experten in der Runde:
Derzeit bin ich dabei, endlich mein allererstes Modell nach der Rückkehr ins Hobby vor 20 Jahren sorgfältig und maßstabsgerecht umzusetzen - den in Ginsheim (früher Mainz-Ginsheim) am Ufer des Altrheins stehenden Kiesbagger.
So sah der erste Versuch damals aus:
http://www.nzmeccano.com/image-148307
Dieser Bagger ist ursprünglich als Aufbau eines Baggerschiffs konstruiert worden, das allerdings 1961 im Hafen unterging. Daraufhin hob die MAN das Schiff mit ihrem Brückenbaukran, der auch als Schiffshebebock eingesetzt werden konnte. Aus dem Schiffsbagger wurde nach der Konstruktion eines neuen Fahrgestells ein verfahrbarer Hafenbagger.
Nun die Frage: Hat jemand Informationen zu den Schiffshebeböcken der MAN? Wann und wo gebaut?
Auf dem Bild am Bagger (klein und hinter Glas, daher die schlechte Qualität), der heute als Technikdenkmal erhalten wird, ist nur ein winziger Ausschnitt der Anlage zu sehen.
Herzliche Grüße,
Peter
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Re: MAN Schwimmkran
Hallo
hieß der Schwimmkran möglicherweise Hai und lag dann lange im Hafen Mannheim?
War er dampfbetrieben, ohne eigenen Fahrantrieb, ca. 250to Tragkraft?
Der Bagger hat eine über Kette handbetriebene Auslegerverstellung mit 2 Gewindespindeln? Er wurde dann später von Dampf auf Diesel oder Elektroantrieb umgerüstet?
hieß der Schwimmkran möglicherweise Hai und lag dann lange im Hafen Mannheim?
War er dampfbetrieben, ohne eigenen Fahrantrieb, ca. 250to Tragkraft?
Der Bagger hat eine über Kette handbetriebene Auslegerverstellung mit 2 Gewindespindeln? Er wurde dann später von Dampf auf Diesel oder Elektroantrieb umgerüstet?
Gruß
Uwe aus D-67433 NW
Uwe aus D-67433 NW
- Norbert
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Re: MAN Schwimmkran
Lieber Peter,
Du hast Glück, denn ich habe einige wenige Unterlagen über die Hebeböcke auf dem Rhein.
Nach dem Krieg gab es deren vier:
Gigant, 200 t, Baujahr 1945/46, Bauwerft GHH Rheinwerft Walsum, Kran von der DEMAG
Zyklop, gleiche Daten wie Gigant. Beide dienten zur Trümmer- und Wrackbeseitigung aus dem Rhein.
Hai, 200t, Baujahr vermutlich in den 1930ern, Bauwerft unbekannt
Korsar, 80 t. Baujahr unbekannt, Bauwerft Christof Ruthof, Mainz-Kastel
Alle vier unterstanden Wasser- und Schiffahrtsämtern (WSA) des Rheins, gegen Ende (in der 1970er Jahren) WSA Mannheim
Der Kran auf Deinem Bild zeigt sehr wahrscheinlich den Hai, vielleicht war die MAN der Hersteller?
In Mainz-Gustavsburg (an der Main-Mündung) gab es eine 2. Mainzer Werft, die Schiffswerft und Maschinenfabrik Mainz-Gustavsburg GmbH und eine Niederlassumg der MAN (Abteilung Dampfkesselbau). Es ist durchaus möglich, daß diese Werft den Ponton des Hai gebaut hat und die MAN den Kran dazu. Du wohnst ja vor Ort und könntest das vielleicht mal recherchieren.
Im folgenden einige, leider nur kleine Bilder des Hai und zum Schluß das Bonbon: eine Zeichnung.
Sie ist zwar ohne Bemaßung, aber da die Abmessungen des Pontons angegeben sind, kannst Du sie näherungsweise ermitteln.
Viel Erfolg beim Bau
Norbert
Bilder und Zeichnung stammen von Wolfgang Bickhardt, Hamburg
.
Du hast Glück, denn ich habe einige wenige Unterlagen über die Hebeböcke auf dem Rhein.
Nach dem Krieg gab es deren vier:
Gigant, 200 t, Baujahr 1945/46, Bauwerft GHH Rheinwerft Walsum, Kran von der DEMAG
Zyklop, gleiche Daten wie Gigant. Beide dienten zur Trümmer- und Wrackbeseitigung aus dem Rhein.
Hai, 200t, Baujahr vermutlich in den 1930ern, Bauwerft unbekannt
Korsar, 80 t. Baujahr unbekannt, Bauwerft Christof Ruthof, Mainz-Kastel
Alle vier unterstanden Wasser- und Schiffahrtsämtern (WSA) des Rheins, gegen Ende (in der 1970er Jahren) WSA Mannheim
Der Kran auf Deinem Bild zeigt sehr wahrscheinlich den Hai, vielleicht war die MAN der Hersteller?
In Mainz-Gustavsburg (an der Main-Mündung) gab es eine 2. Mainzer Werft, die Schiffswerft und Maschinenfabrik Mainz-Gustavsburg GmbH und eine Niederlassumg der MAN (Abteilung Dampfkesselbau). Es ist durchaus möglich, daß diese Werft den Ponton des Hai gebaut hat und die MAN den Kran dazu. Du wohnst ja vor Ort und könntest das vielleicht mal recherchieren.
Im folgenden einige, leider nur kleine Bilder des Hai und zum Schluß das Bonbon: eine Zeichnung.
Sie ist zwar ohne Bemaßung, aber da die Abmessungen des Pontons angegeben sind, kannst Du sie näherungsweise ermitteln.
Viel Erfolg beim Bau
Norbert
Bilder und Zeichnung stammen von Wolfgang Bickhardt, Hamburg
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Re: MAN Schwimmkran
Im Buch von Boos/Krüpfganz Historisches von Strom, Band 1 habe ich auf Seite 91 ein Bild mit zwei Hebeböcken gefunden.
Leider gibt der Bildtext nicht viel her. Der Kran im Hintergrund könnte m.E. der Korsar sein.
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Leider gibt der Bildtext nicht viel her. Der Kran im Hintergrund könnte m.E. der Korsar sein.
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Re: MAN Schwimmkran
Hallo
zur Bergung der Ursula Mitte der 70er Jahre in Ludwigshafen noch einige Details nach meiner persönlichen Erinnerung. War ja in der näheren Umgebung ein Medienereignis.
Die Ursula hatte Grundberührung infolge Niedrigwasser und schlug leck. Der Schiffsführer setze sie gezielt auf Grund, so daß die Aufbauten noch fast vollständig über Wasser blieben. Die Hebung bereitete wegen des Wasserstandes Probleme, da nicht genug Krankapazität beschafft werden konnte. Es war nur noch von Speyer ein kleiner 80to Hebebock verfügbar. daraufhin beschloß man nach Abdichten des Lecks mit den 3 Kränen (der kleinste war am Bug eingesetzt) und gleichzeitigem leerpumpen das Schiff zu heben und wieder schwimmfähig zu machen. Das gelang, die Reparatur erfolgte glaube ich in Germersheim, weil dort die nächstgelegene Werft war. Übrigens habe sowohl ich als auch der Stefan Lang das damals persönlich beobachten können. Möglicherweise kennt der Stefan den Siegfried Wolf (Name auf den Fotos) persönlich.
Ich selbst habe vom Hai einige Bilder vom Deck und bei der Arbeit, die ich bei Interesse mal raussuchen kann.
zur Bergung der Ursula Mitte der 70er Jahre in Ludwigshafen noch einige Details nach meiner persönlichen Erinnerung. War ja in der näheren Umgebung ein Medienereignis.
Die Ursula hatte Grundberührung infolge Niedrigwasser und schlug leck. Der Schiffsführer setze sie gezielt auf Grund, so daß die Aufbauten noch fast vollständig über Wasser blieben. Die Hebung bereitete wegen des Wasserstandes Probleme, da nicht genug Krankapazität beschafft werden konnte. Es war nur noch von Speyer ein kleiner 80to Hebebock verfügbar. daraufhin beschloß man nach Abdichten des Lecks mit den 3 Kränen (der kleinste war am Bug eingesetzt) und gleichzeitigem leerpumpen das Schiff zu heben und wieder schwimmfähig zu machen. Das gelang, die Reparatur erfolgte glaube ich in Germersheim, weil dort die nächstgelegene Werft war. Übrigens habe sowohl ich als auch der Stefan Lang das damals persönlich beobachten können. Möglicherweise kennt der Stefan den Siegfried Wolf (Name auf den Fotos) persönlich.
Ich selbst habe vom Hai einige Bilder vom Deck und bei der Arbeit, die ich bei Interesse mal raussuchen kann.
Gruß
Uwe aus D-67433 NW
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Re: MAN Schwimmkran
Von Jürgen Lutz erhielt ich vor längerer Zeit dieses Bild des WSA Koblenz, auf dem alle vier Hebeböcke zu sehen sind:
. Da am rechten Moselufer noch Trümmergrundstücke zu sehen sind, schätze ich den Zeitraum der Aufnahme auf 1955 ± 2 Jahre.
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Hier ein vergrößerter Ausschnitt:
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. Da am rechten Moselufer noch Trümmergrundstücke zu sehen sind, schätze ich den Zeitraum der Aufnahme auf 1955 ± 2 Jahre.
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Hier ein vergrößerter Ausschnitt:
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Zuletzt geändert von Norbert am 28.02.2021 19:38, insgesamt 2-mal geändert.
- PeterT
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Re: MAN Schwimmkran
Lieber Norbert, lieber Uwe,
das sind ja tolle Informationen/Bilder/Zeichnungen.
Vielen Dank für die Hilfe und herzliche Grüße,
Peter
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Vielen Dank für die Hilfe und herzliche Grüße,
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- Norbert
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Re: MAN Schwimmkran
Ich habe noch zwei Bilder von Uwe gefunden. Weil sie so klein waren habe ich sie um den Faktor 2 vergrößert:
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Re: MAN Schwimmkran
Hallo
das war ca 1985 am Schwerlastkai in Mannheim. 3 Generatorenteile (mit je 160to laut Aufschrift für Brunswik in Kanada). Sie kamen mit Schwerlasttransport vom BBC Werk MA-Käfertal auf einer speziell nachts mit Parkverbot gekennzeichneten Route durch die Stadt zum Hafen. Dadurch wußte man, daß wieder was kommt... Sie standen dann längs an der Kaikante, der Hai nahm sie an den Haken, zog sich an seinen Ankern in den Strom zurück, das Schiff fuhr in die Lücke und wurde beladen. Dann fuhr es zurück, der Hai zog sich ans Kai und entlud den nächsten Transporter usw.
Heute kommt da ein großer Autokran und verlädt. Einige Meter stromaufwärts ist ein fest aufgebauter Scherenkran. Direkt an der Kaikante verläuft auch ein Ladegleis der Hafenbahn, so daß auch Bahnschwertransporte aufs Schiff verladen werden konnte. Vom Käfertaler BBC Werk hätte man auch mit Eisenbahntieflader dieses Kai erreicht. Warum Straßentransport mit Umwegen (zu schwache Brücken und sonstige Hindernisse) und kein Bahntransport weis ich nicht. So schwere Lasten unmittelbar an der Kaikante erfordern auch eine besonders stabile Bauweise von Kaimauer und dahinterligender Fläche, damit da nichts abbricht.
Der Hai steht wohl zur Verschrottung an, ich versuche mit Stefans Hilfe noch den aktuellen Stand(Ort wohl Belgien) über den Fotografen Siegfried Wolf zu ermitteln. Vielleicht geht auch noch einiges mehr......
So schnell gehts:
Standort Maasbracht, in Google Maps
51.152646,5.887060 eingeben und man erkennt ihn.
das war ca 1985 am Schwerlastkai in Mannheim. 3 Generatorenteile (mit je 160to laut Aufschrift für Brunswik in Kanada). Sie kamen mit Schwerlasttransport vom BBC Werk MA-Käfertal auf einer speziell nachts mit Parkverbot gekennzeichneten Route durch die Stadt zum Hafen. Dadurch wußte man, daß wieder was kommt... Sie standen dann längs an der Kaikante, der Hai nahm sie an den Haken, zog sich an seinen Ankern in den Strom zurück, das Schiff fuhr in die Lücke und wurde beladen. Dann fuhr es zurück, der Hai zog sich ans Kai und entlud den nächsten Transporter usw.
Heute kommt da ein großer Autokran und verlädt. Einige Meter stromaufwärts ist ein fest aufgebauter Scherenkran. Direkt an der Kaikante verläuft auch ein Ladegleis der Hafenbahn, so daß auch Bahnschwertransporte aufs Schiff verladen werden konnte. Vom Käfertaler BBC Werk hätte man auch mit Eisenbahntieflader dieses Kai erreicht. Warum Straßentransport mit Umwegen (zu schwache Brücken und sonstige Hindernisse) und kein Bahntransport weis ich nicht. So schwere Lasten unmittelbar an der Kaikante erfordern auch eine besonders stabile Bauweise von Kaimauer und dahinterligender Fläche, damit da nichts abbricht.
Der Hai steht wohl zur Verschrottung an, ich versuche mit Stefans Hilfe noch den aktuellen Stand(Ort wohl Belgien) über den Fotografen Siegfried Wolf zu ermitteln. Vielleicht geht auch noch einiges mehr......
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Re: MAN Schwimmkran
Hallo Uwe,
ist ja genial. Danke!
Herzliche Grüße,
Peter
Was ich noch entdeckt haben: https://www.der-lustige-modellbauer.com ... ant-hai-co
ist ja genial. Danke!
Herzliche Grüße,
Peter
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